Sonntagsgedanken: Neue Lieder braucht die Kirche

Symbolbild Religion
Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Fast jeden Sonntag dasselbe Bild: gähnende Leere in der Kirche. Natürlich, das Freizeitangebot ist heute ungleich vielfältiger als früher und ehedem besuchten wohl auch deshalb viele den Gottesdienst, weil es sich „gehörte“. Neue Gottesdienstmodelle, besonders für Kinder und Jugendliche wollen auch die kommenden Generationen für die sonntägliche Gemeindeversammlung interessieren. Hier fühlen wir uns mit der weltweiten Christenheit, ja mit Gott verbunden. Darum versuchen christliche Dichter, neue Lieder zu schreiben, denn der Gesang kommt aus dem Herz und erreicht das Herz eher als hochgelehrte Predigten. Wichtig ist es dabei, Lieder im Religionsunterricht auswendig zu lernen und regelmäßig zu singen, um in ihren Stil, in ihre Aussage „hineinzukommen“.

Mich beeindruckt jedenfalls die tiefe, heitere Frömmigkeit des evangelischen Liederdichters und Pfarrers Detlev Block, die mich aus diesen Worten anspricht:

„Schön zu leben, sage ich, obwohl vieles dagegen spricht. Ich weiß und wer wüsste nicht!

Schön zu leben, sage ich heute, obwohl ich gestern anderer Meinung war und morgen was tuts!

Schön zu leben, sage ich uneingeschränkt. Es wird viel zu wenig gesagt.

Schön zu leben auf unserem blauen Planeten in dieser Gegend, zu dieser Zeit mit diesem umgrenzten Ich.

Schön zu leben mit der Schlüsselblume in der Hand und dem Staub, den wir von den Füßen schütteln.

Schön zu leben unter dem Meer der Heiterkeit und dabei um den glühenden Atomofen zu kreisen.

Schön zu leben und den unvollkommenen Menschen zu lieben, dessen Geheimnis zu beweisen ich mich schäme.

Schön zu leben, weil es Dich gibt, Nazarener, und Dein Manifest der Hoffnung, an das ich glaube.“

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Pfarrer Dr. Christian Fuchs, www.neustadt-aisch-evangelisch.de

Infos zu Christian Karl Fuchs:

  • geb. 04.01.66 in Neustadt/Aisch
  • Studium der evang. Theologie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
  • Vikariat in Schornweissach-Vestenbergsgreuth 1993 – 1996
  • Promotion zum Dr. theol. 1995
  • Ordination zum ev. Pfarrer 1996
  • Dienst in Nürnberg/St. Johannis 1996 – 1999
  • seither in Neustadt/Aisch
  • blind