Weißstörche brechen 4. Rekord in Folge
Erneut das erfolgreichste Storchenjahr
Verhagelt der angekündigte Dauerregen die Brutbilanz 2016?
Es ist bereits der vierte Rekord in Folge. Auch 2016 können sich alle Storchenfreunde über noch mehr Weißstörche in Bayern freuen. Seit 2005 registriert der LBV ein kontinuierliches Wachstum des bayerischen Brutbestands und zählt dabei bereits seit vier Jahren immer über 300 im Freistaat lebende Paare. Insgesamt wurden den Naturschützern bisher 395 besetzte Storchennester gemeldet, 55 wurden neu bezogen. Aufgrund der guten Überwinterungsbedingungen und verkürzten Zugstrecken gibt es weniger Verluste im Winterquartier und mehr Störche kommen ins Brutgebiet zurück und suchen Nistplätze, erklärt die LBV-Weißstorch-Beauftragte Oda Wieding. Außerdem gibt es auch an vielen Nestern schon Nachwuchs. Die Eisheiligen und das Sturmtief am letzten Wochenende haben bei uns bisher nur zu wenigen Verlusten geführt, so Oda Wieding. Trotzdem blickt der LBV mit etwas Sorge auf den prognostizierten Dauerregen der kommenden Tage. Alle bayerischen Weißstorchnester im Überblick gibt es unter www.lbv.de/storch.
Nach rund 10 Jahren mit neuen Rekordzahlen geht der LBV auch dieses Jahr wieder von einem erneuten Bestandsanstieg aus, nachdem mittlerweile fast alle Meldungen bekannter bayerischer Storchennester vorliegen. Dazu kommen dieses Jahr über 40 Neuansiedlungen vor allem in Mittelfranken und Schwaben, z.B. in Oettingen im Lkr. Donau-Ries oder in Alesheim (Lkr. Weißenburg-Gunzenhausen). Nur aus Ostbayern fehlen noch ein paar Meldungen, da könnte es sein, dass einige Ostzieher auf dem Rückweg vom Winterquartier in Afrika aufgehalten wurden, denn auch in Ostdeutschland waren Mitte April noch rund ein Drittel der Nester nicht besetzt, so Oda Wieding.
Bisher sieht es auch nach einem durchschnittlichen Bruterfolg für das Jahr 2016 aus. Erfreulicherweise kamen in den letzten beiden Wochen nur wenige Verlustmeldungen herein, was bedeutet, dass die Eisheiligen sich Mitte Mai nur geringfügig ausgewirkt haben, erklärt Oda Wieding. Sorgen machen den Naturschützern aber die angekündigten Starkregen und Unwetterwarnungen Bei Dauerregen fliegen die Altstörche kaum zur Nahrungssuche aus, so dass die Jungen teilweise zu wenig Futter bekommen. Gerade in der Hauptwachstumsphase müssten eigentlich beide Elternteile zur Nahrungssuche fliegen, statt auf dem Nest die Jungen vor Regen zu schützen, so die Biologin.
Der Starkregen am letzten Wochenende hat nur wenige Stunden gedauert, was die Störche nicht lange von der Nahrungssuche abgehalten hat, so dass bisher nur von wenigen Nestern Ausfälle gemeldet wurden. Jetzt müssen die Jungvögel aber auch noch die nächsten Tage überstehen, denn in der ersten Junihälfte ist mit der so genannten Schafskälte meist nochmals eine Schlechtwetterperiode zu erwarten.
Durch den teilweise sehr frühen, aber auch sehr späten Brutbeginn, kam es in den letzten Jahren aufgrund des unterschiedlichen Alters der Küken zu weniger flächendeckenden Verlusten durch Schlechtwetterlagen. Ganz kleine Küken können noch gut gewärmt werden und brauchen nicht so viel Futter, ganz große Junge haben schon eigenes Deckgefieder und kühlen nicht so schnell aus, weiß die Expertin. Nun hoffen die Naturschützer, dass sich keine so genannte Omega-Wetterlage bildet, bei der sich durch Kombination eines Hochs mit zwei Tiefdruckgebieten eine lange Schlechtwetterperiode ergibt.
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