Segelflugwettbewerb in Bayreuth: Simon Schröder verteidigt Bayerischen Meistertitel

Simon Schröder (SFV Bad Wörishofen), Gesamtsieger und Bayerischer Meister der Standardklasse

Simon Schröder (SFV Bad Wörishofen), Gesamtsieger und Bayerischer Meister der Standardklasse

Der vierte und letzte Wertungstag des Internationalen Bayreuth-Wettbewerbs 2016

Am Donnerstag konnten die Teilnehmer des Internationalen Bayreuth-Wettbewerbs noch einmal zu Flügen in die Oberpfalz, nach Westböhmen und rund um Nürnberg aufbrechen. Da am Freitag nicht mehr geflogen werden konnte stehen nun die Sieger fest: Bruno Gantenbrink in der Offenen, Philipp Keller in der 18-Meter- und Simon Schröder in der Standardklasse. Neue Bayerische Meister sind damit Keller, Schröder und in der Offenen Klasse Robert Schymala.

Für die Offene Klasse ging es am Freitag auf einer ähnlichen Strecke wie Samstag in den Bayerischen Wald und rund um Nürnberg. Die Strecke Weidenberg – Arnbruck – Autobahnkreuz Feuchtwangen – Ebrach – Kulmbach – Bayreuth ergab mit 495 km die größte Strecke des gesamten Wettbewerbs. Tagessieger Bruno Gantenbrink (LSV Ruhr-Lenne-Iserlohn) wollte zunächst noch gar nicht los fliegen, erwischte aber bei einem Probeabflug einen guten Aufwind und startete seine Wertung. Damit hat er zu denjenigen gehört, die relativ früh losflogen, wohingegen diejenigen, die die Abfluglinie später passierten, abends mit sehr schwacher Thermik zu kämpfen hatten. 109,86 km/h standen am Ende für den westfälischen Welt- und Europameister in der Wertung, was zusammen mit dem Tagessieg vom Sonntag für den Gesamtsieg reicht. Alexander Müller von der LSG Bayreuth wurde Tagesdritter und konnte seinen Bayerischen Meistertitel nicht verteidigen. Müller wird Gesamtdritter und Bayerischer Vize-Meister. Uwe Förster folgt ihm als Gesamtvierter und behält somit als Dritter der Bayernwertung noch einen zweiten Pokal am Bindlacher Berg. Wolfgang Clas ist als Gesamtachter ebenfalls für die DM 2017 qualifiziert.

Bester Bayer wurde Robert Schymala von der SFG Donauwörth-Monheim, der am Donnerstag zwar nur Tageszehnter wurde, insgesamt aber den zweiten Platz belegt. Da Gantenbrink als Nicht-Bayer nicht Bayerischer Meister werden konnte, trägt Schymala den Titel von Oberfranken nach Schwaben.

Der Bayerische Meistertitel der Standardklasse bleibt sogar in Schwaben. Der 19-jährige Simon Schröder vom SFV Bad Wörishofen konnte mit einem Tagessieg am Donnerstag die Führung übernehmen und sich damit gegen zwei Ex-Weltmeister durchsetzen. Über die 390 km lange Strecke Bayreuth – Bela (CZ) – Kelheim – Bärnau – Kulmbach – Bayreuth war er mit 103,82 km/h deutlich vor dem Tageszweiten Robin Sittmann (AC Rhein-Nahe) gelandet.

Beim Bayreuth-Wettbewerb 2014 hatte Schröder bereits gegen ein ähnlich starkes Feld mehrere Tagessiege, Gesamtsieg und den Landesmeistertitel erreicht, als jüngster Bayerischer Segelflug-Meister überhaupt. Dass er diese Titel nun verteidigen konnte, hat ihm im Teilnehmerfeld viel Respekt eingebracht. Der Bayreuth-Wettbewerb zeigt sich damit erneut als Talentschmiede.

Die 18-Meter-Klasse blieb dagegen eher den Routiniers vorbehalten: Über die Strecke von Bad Berneck über Sušice (CZ), Roding, Arzberg und Kulmbach nach Bayreuth (400 km) ging Bayreuth-Stammgast Hans-Jürgen Schmacht (AC Bamberg) mit 101,39 km/h als Tagessieger hervor. Punktgleich, weil nur 0,02 km/h langsamer gilt Tobias Meiler vom AeC Bad Nauheim ebenfalls als Tagessieger. Die Gesamtführung konnte als Tagesvierter jedoch Philipp Keller vom LSV Straubing retten, der damit auch Bayerischer Meister ist.