Bamberger GAL will Meldeplattform für Radverkehrshindernisse
„RADar“ ermöglicht Online-Meldung beim Stadtradeln – GAL will System langfristig buchen
Im Juni nimmt Bamberg wieder an der Aktion Stadtradeln teil: Alle Bürger*innen können sowohl für die Stadt als auch für ihr jeweiliges Team selbst gefahrene Radl-Kilometer sammeln. Bestandteil der Aktion ist auch die Meldeplattform „RADar“, bei der via Smartphone-App bzw. Internet auf gefährliche Stellen oder Hindernisse im Radverkehr aufmerksam gemacht werden kann. GAL-Stadtrat Peter Gack findet eine solche Möglichkeit zur Online-Meldung prima und beantragt deshalb, dass diese auch nach Ende der Stadtradeln-Aktion von der Stadt gebucht wird. „Die Verwaltung kann auf diese Weise schnell und effektiv reagieren – und nach unseren Informationen ist das ein sehr kostengünstiges System.“
Die Meldeplattform RADar ist unter www.stadtradeln.de zu finden und startet mit der bundesweiten Stadtradeln-Kampagne am 6. Juni 2016. Auch die GAL Bamberg, die im letzten Jahr als mitgliedersträrkste Gruppe und für die meisten gefahrenen Kilometern ausgezeichnet wurde, stellt wieder ein Team.
„Die Verwaltung kann auf diese Weise schnell und effektiv reagieren“?
Eigentlich wäre eine solche Meldeplattform eine schöne Sache. Es verwundert sehr, daß die Interessensverbände des Radverkehrs und ökologischer Mobilität eine solche nicht längst schon eingerichtet haben.
Die nämlich wäre allerhöchstwahrscheinlich weit effektiver als eine von der Stadtverwaltung angebotene. Richtig betrieben, drängten die Verbände nämlich auf Beseitigung der Mängel, machten Ignoranz und Untätigkeit der verantwortlichen Stellen offenbar.
Eigentlich verfügt die Stadt Bamberg bereits über eine Meldeplattform: ihren sogenannten elektronischen „Bürgerdialog“ (https://www.stadt.bamberg.de/index.phtml?mNavID=1829.376&sNavID=1829.694&La=1) – auch, wenn der alles andere als ein Dialog ist.
Die vorherrschende Antwortart allerdings ist: Abwimmeln oder Verweis auf Nichtzuständigkeit. Auch fehlerhafte Auskünfte sind nicht selten. Wiederholt wurde gar eingeräumt, daß man Behinderungen und Gefährdungen, welche nicht motorisierte Verkehrsteilnehmer treffen, gar nicht beseitigen wolle.
Besonders kritische Einträge wurden auch schon mit langer Verspätung (und dann auf einer weiter hinten liegenden Bildschirmseite, so daß nur die wenigsten Leser sie finden) oder gar nicht veröffentlicht.
Einer von der Stadt betriebenen Plattform sehe ich daher eher skeptisch entgegen.