Erzbischof Schick: Das Kreuz darf nicht aus der Öffentlichkeit verschwinden
Predigt zur Wallfahrt auf dem Kreuzberg bei Hallerndorf: „Humane Gesellschaft ist ohne das Kreuz nicht zu haben“
(bbk) Erzbischof Ludwig Schick hat die Bedeutung des Kreuzes für die humane Gesellschaft betont. „Das Kreuz aus der Gesellschaft verschwinden zu lassen, bringt die Gefahr mit sich, die Menschlichkeit aus der Gesellschaft verschwinden zu lassen“, sagte Schick am Sonntag zur Eröffnung des Wallfahrtsjahres auf dem Kreuzberg bei Hallerndorf (Dekanat Forchheim). Schick wandte sich gegen „unsinniges Toleranzgedusel“, wonach die Kreuze aus der Öffentlichkeit verschwinden müssten, weil sie nicht mehr in die Gesellschaft passten. Es sei leider wahr, dass der Sinn des Kreuzes immer mehr Menschen unbekannt sei. Die Folge müsse aber sein, den Sinn des Kreuzes wieder mehr bewusst zu machen.
Schick erinnerte an die Kreuzauffindung durch Kaiserin Helena, die im Jahr 70 unter Schutt und Müll auf dem Berg Golgotha das Kreuz Jesu gefunden haben soll. Tote sollen der Legende nach durch die Berührung mit dem Kreuz auferweckt worden sein. Dadurch werde ausgedrückt: „Im Kreuz ist Heil, im Kreuz ist Leben, im Kreuz ist Hoffnung.“ Das Kreuz bringe Leben, nicht nur im Tod, sondern auch schon mitten im Leben. „Es gibt mehr Leben an Wahrheit, Gerechtigkeit, Liebe.“ Das Fest der Kreuzauffindung wird am 3. Mai gefeiert.
Das Kreuz sei auch ein Zeichen der Barmherzigkeit. „Wir sollen Gott gegenüber ein offenes Herz haben, ihm gehorchen und uns von seinem Leben und Wirken ansprechen lassen“, so Schick. Das Kreuz lehre, barmherzig zu sein gegenüber den Armen, Alten, Kranken, Ausgegrenzten, den Fremden, die bei uns Flüchtlinge und Asylbewerber seien. Das Kreuz verpflichte, sich nach Gott als dem Vertikalen auszustrecken und in der Horizontalen zum Menschen und zur Schöpfung hin. „Im Blick auf das Kreuz, im Verständnis seines Sinnes empfangen wir Leben und tragen zum Leben in Fülle für die Menschen bei, dass eine humane Kultur erhalten bleibt, die ohne das Kreuz nicht zu haben ist.“
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