Kompetenzzentrum Forchheim: Theatertruppe brachte Senioren mit Demenz den Frühling ans Bett

Im Kompetenzzentrum Forchheim rief die Schauspielerin Gudrun Remane bei den Bewohnern  Erinnerungen an längst vergangene Frühlingstage wach.

Im Kompetenzzentrum Forchheim rief die Schauspielerin Gudrun Remane bei den Bewohnern Erinnerungen an längst vergangene Frühlingstage wach.

Lieder und Gedichte rufen Frühlingserinnerungen wach

Stuttgarter Gruppe „Dein Theater“ gastierte im Kompetenzzentrum Forchheim direkt am Bett

In das Forchheimer Kompetenzzentrum der Diakonie Neuendettelsau kehrte mit der Gruppe „Dein Theater“ aus Stuttgart der Frühling ein. Viele Senioren in der Einrichtung für Menschen mit Demenz sind nicht mobil genug, um in ein Theater zu gehen – daher kamen die Schauspieler zu ihnen.

Direkt am Bett einer Seniorin steht die Schauspielerin Gudrun Remane. Sie spricht Gedichte und singt, um der alten Dame eine Freude zu machen. Remane schwingt eine von ihrer Kollegin Ellen Schubert in Seidenmalereitechnik bemalte Fahne über dem Bett, auf der Wolken und ein hellblauer Himmel zu sehen sind. Dinge, die Erinnerungen an schöne Frühlingstage in längst vergangenen Jahren wachrufen. „Wenn ich bei den Menschen im Zimmer bin, beobachte ich genau und suche nach Anknüpfungspunkten,“ erzählt Gudrun Remane.

Da die Aufmerksamkeitsspanne, Konzentrationsfähigkeit und Mobilität bei Senioren stark unterschiedlich ist, kommt das Theater auch zu manchen Bewohnern direkt ans Bett. „An den letzten Frühling kann ich mich so gut wie nicht erinnern, aber stattgefunden muss er haben“, stellt Schauspielerin Remane fest. Sie holt gelb-blühende Forsythienzweige hervor und zwitschert mit einer Vogelpfeife. Aufmerksam beobachten sie die 20 Senioren, einige pfeifen mit. „Alle Vögel sind schon da“, stimmt die Schauspielerin an und viele singen mit. „Die volkstümlichen Lieder und Gedichte bringen Freude, alleine schon durch das wiedererkennen“ erklärt Remane.

Auch der Rhythmus der Literatur versetze die Zuhörer in eine völlig andere Dimension und löste einen eigenen vitalen Rhythmus aus“, meint Kollegin Ellen Schubert. Beide gehören zu „dein Theater“ und haben Erfahrung in der Arbeit mit Senioren. Während der Aufführung wippen einige Zuschauer mit den Füßen, klatschen im Takt, klappern mit dem Storch oder pfeifen mit dem Vogelgezwitscher und singen die ihnen bekannten Lieder mit. „Glück ist gar nicht mal so selten – Glück hat immer der gefunden, der sich seines Lebens freut“ gibt die Schauspielerin ihrem Publikum zum Schluss mit auf den Weg.