Erzbischof Schick in Karfreitagspredigt: „Kriege in Syrien, Irak, Nigeria und Sudan sind Erdbeben der Menschlichkeit“
„Terror ist menschenverachtend“
(bbk) Erzbischof Ludwig Schick hat in seiner Ansprache am Karfreitag den Terrorismus als menschenverachtend bezeichnet. „Er hat mit Gott überhaupt nichts zu tun, er ist geist- und herzlos“, sagte Schick im Bamberger Dom. Er verglich die terroristischen Anschläge von Paris und Brüssel mit dem Erdbeben, von dem die Bibel beim Sterben Jesu berichtet. Auch die furchtbaren und grausamen Kriege in Syrien, Irak, Nigeria und Sudan seien „Erdbeben der Menschlichkeit“.
Das Erdbeben am Karfreitag habe symbolische Bedeutung, fuhr Schick fort: Wenn Gott getötet werde, gerate die Welt aus den Fugen. „Wenn Gott, der die Menschen in Gerechtigkeit und Recht, Friede, Solidarität und Liebe zusammenhält, getötet wird, gerät die Menschheitsfamilie aus den Fugen, wird erschüttert, zerstört und tötet sich, wie bei einem Erdbeben.“ Aus Gerechtigkeit werde Ungerechtigkeit, aus Recht Unrecht, aus Solidarität werde Egoismus, aus Frieden Krieg und aus Liebe Hass. Karfreitag sei ein Besinnungs- und Bekehrungstag für die Christen mit der Frage, „Wie weit ist Gott in meiner Welt präsent und lebendig durch mich in unserer Welt?“
Der Karfreitag verpflichte die Christen auch, missionarisch zu sein und Jesus Christus zu den Menschen zu bringen, die ihn noch nicht oder nicht mehr kennen und anerkennen. „Wo Christus lebendig ist und wirkt, ist gutes Leben miteinander möglich, wo er nicht lebendig ist, wird das mitmenschliche und soziale Leben zerstört“, so Bischof Schick.
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