Kath. Landvolkshochschule Feuerstein arbeitet kontinuierlich für Umweltschutz
Langer Atem beim Thema Nachhaltigkeit
Die Katholische Landvolkshochschule Feuerstein arbeitet kontinuierlich für Umweltschutz. Das wurde erneut mit der EMAS-Urkunde belohnt.
(bbk) Für Heiner Neuner ist klar: „Wir sollten uns genau überlegen, was für eine Welt wir unseren Kindern überlassen wollen.“ Wer das tue, werde an Umweltschutz nicht vorbeikommen. Dem eigenen Nachwuchs eine möglichst heile Welt zu hinterlassen, müsse für jeden Motivation sein, Konsum und Energienutzung zu hinterfragen. Dass die von Neuner geleitete Institution das tut, wurde mit der Verleihung der EMAS-Urkunde wiederholt bestätigt.
Seit mehr als 20 Jahren arbeitet die Katholische Landvolkshochschule Feuerstein in Ebermannstadt daran, die Ökobilanz des Hauses zu verbessern. Die Anschaffung von Hackschnitzelheizung, Photovoltaiktechnik und Elektro-Tankstelle sind dabei Teilaspekte. Ergänzt werden sie durch die Bildung von Fahrgemeinschaften im Team, fleischfreie Freitage oder die Nutzung von Recyclingpapier. Damit wolle man andere inspirieren, sagt Heiner Neuner: „Wir haben jedes Jahr tausende Gäste. Und die sollen von uns Anregungen für ihr eigenes Umfeld mitnehmen.“ Vor allem wolle man die Menschen in den ländlich geprägten Gebieten inspirieren.
Für die kontinuierliche ökologische Arbeit wurde das Bildungsinstitut der Erzdiözese Bamberg erneut mit der EMAS-Urkunde für geprüftes Umweltmanagement belohnt. „Es geht uns nicht darum, mit Einzelaktionen viel Öffentlichkeit zu bekommen, sondern mit vielen kleinen Schritten am Ball zu bleiben“, sagt Neuner. EMAS ist ein Abkürzung für das englische „Eco- Management and Audit Scheme“ und ein freiwilliges Instrument der Europäischen Union, das Unternehmen und Organisationen dabei unterstützt, ihre Umweltleistung zu verbessern. Ein komplexer Managementplan muss regelmäßig von unabhängigen Umweltgutachtern geprüft werden. Nur dann darf die Organisation sich mit der Zertifizierung schmücken. Das geprüfte Umweltmanagement betreibt die Landvolkshochschule seit 2008.
Aktuell arbeitet Klaus Schwaab, Umweltbeauftragter für die Erzdiözese Bamberg, mit den Mitarbeitern der Bildungseinrichtung an einer so genannten Beschaffungsordnung. Beschaffung im Sinne von: „Alle Mitarbeiter überlegen gemeinsam, nach welchen Kriterien eingekauft werden soll“, sagt Schwaab. So habe man gemeinsam beschlossen, möglichst regional einzukaufen, Produkte aus fairem Handel zu präferieren und auf Bio-Produkte zu setzen. Ziel sei, das Nachdenken über umweltfreundliche Lebensweise an Mitmenschen in Kirche, Gesellschaft und Wirtschaft heranzutragen. Stets, sagt Schwaab, werde darauf geschaut, was preiswert sei. „Das heißt aber auch, dass man sehen sollte, was seinen – möglicherweise finanziell höheren – Preis wert ist. Und die Umwelt ist es!“
Begeistert, so sagen Neuner und Schwaab, habe sie die die 2015 erschienene zweite Enzyklika von Papst Franziskus, Laudato Si. „Darin erklärt der Papst Bestrebungen für mehr Umweltverantwortung von einer Randaufgabe zu einem zentralen Thema“, sagt Schwaab. In Abschnitt 217 schreibe Franziskus gar, Umweltschutz und damit die Bewahrung der Schöpfung sei Christenpflicht. In der Landvolkshochschule stößt der Papst mit seinen Anregungen längst auf offene Ohren. Trotzdem: Auf den Lorbeeren ausruhen wollen sich Umweltbeauftragter Klaus Schwaab und Schulleiter Heiner Neuner nicht: „Wir sind nie am Ende, sondern immer am Anfang. Die Auszeichnung ist eine Bestätigung für unsere bisherige Arbeit, die uns darin bekräftigt, weiterzumachen“, so Neuner.
Das Haus ist seit 2008 zertifiziert nach LQW (Lernerorientierte Qualitätstestierung in der Weiterbildung ) und EMAS sowie seit 2010 Bioland-Gastropartner. Es hat zahlreiche Auszeichnungen für ökologische Nachhaltigkeit erhalten.
Hendrik Steffens
Neueste Kommentare