Kirchehrenbach: Krötenschutzzaun-Aufbau durch Kreisbau Neuses

Christian Seeberger, Daniel Eisen, Bernhard Peste und Kapo Tobias Dittrich vom Kreisbau Neuses beim Aufbau des Krötenschutzzaunes zwischen Kirchehrenbach und Leutenbach.

Christian Seeberger, Daniel Eisen, Bernhard Peste und Kapo Tobias Dittrich vom Kreisbau Neuses beim Aufbau des Krötenschutzzaunes zwischen Kirchehrenbach und Leutenbach.

„Bis Freitag“, so der Kapo, Tobias Dittrich, des Trupps vom Kreisbau Neuses, werden wir wohl brauchen, um den beidseitigen insgesamt ca. 1400 m langen Amphibienschutzzaun zwischen Kirchehrenbach und Leutenbach aufzubauen“. Anschließend geht es nach Bräuningshof.

Annette Grün, seit mehreren Jahrzehnten die „Managerin“ des Amphibienschutzes des BUND Naturschutz der Ortsgruppe Kirchehrenbach/Weilersbach, hatte sich gleich zu Beginn des Aufbaues des Krötenschutzzaunes, detailliert mit dem Bautrupp des Landkreises abgestimmt. Dabei ist es ihr besonders wichtig, dass die Sammeleimer im ca. 20 – 25 m Abstand, entlang des Krötenzaunes, ebenerdig eingebuddelt werden. In der Nacht und während des Tages fallen dann, die zu ihrem Laichplatz wandernden Erdkröten, Grasfrösche, Berg- und Teichmolche in die Eimer, die dann entweder im „Rumpler-Weiher“ oder im BN-eigenen Laichgewässer zum laichen entleert werden. Erdkröten zeigen eine ausgeprägte Laichplatztreue. Sie kehren jedes Jahr zur Paarungszeit, je nach Witterung, Ende Februar bis Ende April, an das Gewässer ihrer Geburt zurück.

Ist auf dem Weg zum Laichplatz im „wilden Liebesleben“ eine weibliche Erdkröte von einem Männchen erkannt, dann klettert es auf deren Rücken und umklammert sie mit seinen kräftigen Oberarmen unabschüttelbar. Da es in den Erdkröten-Populationen mehr Männchen als Weibchen gibt, wird alles umklammert, was auch nur entfernt nach einem Weibchen aussieht. Im Huckepack geht es dann zum Laichgewässer, das durchaus einige Kilometer vom Landlebensraum entfernt liegen kann. Wird dabei ein anderes Männchen umklammert, dann stößt dieses einen unüberhörbaren Befreiungsruf aus, um auf den Irrtum aufmerksam zu machen. Es kommt gar nicht so selten vor, dass ein Weibchen im Laichgewässer von mehreren Männchen umklammert wird. Von dem Übergewicht dermaßen unters Wasser gedrückt wird, dass es dabei sogar ertrinkt. In der Regel pflanzt sich ein Weibchen in seinem ganzen Leben nur ein einziges Mal fort. Bei günstigem Wetter, ab mindestens plus 5 Grad und Regen, kommen sie zu Tausenden. Die letzten Jahre waren es zwischen Kirchehrenbach und Leutenbach jeweils mehr als 9ooo Amphibien. 2015 waren es 9928 Amphibien. Bis 30. April sind 25 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer des BUND Naturschutz zwei Mal am Tag, vormittags bis 9 Uhr und abends bis Mitternacht unterwegs und tragen, die in den rund 50 eingebuddelten Eimern entlang des Krötenschutzzaunes gefallenen Erdkröten, Grasfrösche, Berg- und Teichmoolche, zum entsprechenden Laichgewässer.