Bamberger Kreisausschuss beschließt einstimmig die Einrichtung der Stelle „Bildungskoordinator für Neuzugewanderte“

Symbolbild Bildung

„Integration fördern – Potenziale nutzen“

In der jüngsten Kreisausschusssitzung haben die Mitglieder einstimmig beschlossen, dass eine Antragsstellung beim Förderprogramm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) erfolgt sowie eine Stelle „Bildungskoordinator für Neuzugewanderte“ eingerichtet wird.

„Ich halte es für zwingend notwendig, die Bildungsmaßnahmen für Neuzugewanderte zu koordinieren, um eine strukturierte Bildungslandschaft entstehen zu lassen, die es Neuzugewanderten ermöglicht, die passenden Angebote zu erreichen und sich für Schule, Ausbildung und Arbeitsmarkt fit zu machen. Denn nur durch Bildung und Teilhabe kann langfristige Integration gelingen und das Potenzial der Neuzugewanderten für unsere Gesellschaft nutzbar gemacht werden.“, so Landrat Johann Kalb. Mit der Einrichtung der Stelle des Bildungskoordinators stellt man sich den Herausforderungen, die sich für den Landkreis Bamberg durch die große Zahl von Neuzugewanderten, vor allem von Asylsuchenden, in den letzten zwei Jahren ergeben haben. Das macht eine Koordinierung der Bildungsangebote für diese Zielgruppe unumgänglich.

Hierfür spricht beispielsweise, dass sich die Zahl der Flüchtlings-Vorklassen zum Berufsintegrationsjahr (BIJ/V) von einer (2014/2015 mit 18 Schülern) auf aktuell zehn Klassen mit ca. 180 Jugendlichen erhöht. Zudem weisen bereits verschieden Akteure ein breites Angebot an Bildungsangeboten auf, vor allem im Bereich der Deutschkurse. Jedoch kann hier kaum von einem koordinierten Vorgehen gesprochen werden. Vielmehr ergeben sich durch die mangelnde Abstimmung Lücken in der Angebotsstruktur sowie Überangebote.

Daraus ergeben sich folgende vier Hauptaufgabenfelder des Bildungskoordinators: Aufbau kommunaler Koordinierungsstrukturen und -gremien, Identifizierung und Einbindung der relevanten Bildungsakteure, Herstellung von Transparenz über Akteure und Angebote sowie die Beratung von Entscheidungsinstanzen und Kommunen.

Erst im Januar 2016 wurde mit der Transferagentur Bayern für kommunales Bildungsmanagement, deren Regionalbüro Nord bei der Europäischen Metropolregion Nürnberg angesiedelt ist, eine Zielvereinbarung unterzeichnet, um die Eckpfeiler der zukünftigen Zusammenarbeit festzuhalten und ein Bildungsmanagement in Form eines Bildungsbüros einzurichten. Im Rahmen von „Bildung integriert“ wird nun auch die Stelle des Bildungskoordinators vom BMBF gefördert.

Die Stelle des Bildungskoordinators soll als Vollzeitstelle angelegt werden. Projektbeginn ist für den 1. Juli 2016 vorgesehen. Zudem wird die Stelle mit dem kommunalen Bildungsmanagement organisatorisch und inhaltlich eng verknüpft sein. Daher werden diese Stellen gebündelt im Bildungsbüro angesiedelt.