Nevfel Cumart ist ,,Künstler des Monats" Februar 2016 der Europäischen Metropolregion Nürnberg
Das Forum Kultur der Metropolregion Nürnberg hat den Bamberger Schriftsteller Nevfel Cumart zum „Künstler des Monats“ Februar 2016 gewählt. Die Urkunde überreichte Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke anlässlich eines Empfangs im Rokokosaal im historischen Brückenrathaus.
Bei der Urkundenübergabe äußerte Cumart seine ganz persönliche Liebenserklärung an Bamberg: „Ich wollte in der Stadt leben, in der Hans Wollschläger lebte!“ Oberbürgermeister Andreas Starke zitierte dazu spontan eben jenen kongenialen Wollschläger. „Auf die Frage, wie man in Bamberg lebe, antwortete er einmal ganz schlicht: Zum Glück!“ Gerne würde man auch den Wunsch Nevfel Cumarts erfüllen, ihn zukünftig vom „Wahl-Bamberger“ zum Bamberger zu machen, so Starke.
Der 1964 in Lingenfeld (Rheinland-Pfalz) geborene Schriftsteller türkischer Herkunft hat sich die Verständigung zwischen unterschiedlichen Kulturen und Religionen zur Lebensaufgabe gemacht. In seinem literarischen Werk, das bislang 17 Lyrikbände umfasst, veröffentlichte er zahlreiche Gedichte, die sich mit der Vermittlung zwischen den Welten auseinandersetzen und europaweit Eingang in Schulbücher gefunden haben.
Bei der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande im Juli 2014 würdigte Bundespräsident Joachim Gauck den Schriftsteller, der seit über 20 Jahren in Bamberg lebt, dass er sich „durch seine Arbeit und sein ehrenamtliches Engagement in unterschiedlichen Projekten in herausragender Weise um die Integration von Zugewanderten und ein gutes Miteinander in unserer Gesellschaft verdient gemacht“ habe. Gewürdigt wurden neben seinen Gedichten ebenso sein Engagement an Schulen und in Vorträgen und Seminaren über verschiedene Aspekte der türkischen Gesellschaft und Kultur, die Lebenssituation der Migranten in Deutschland sowie über die Religion des Islams sowie seine Übersetzungen von belletristischen Werken namhafter türkischer Schriftsteller sowie Bücher zu islamkundlichen Themen.
Cumart wuchs in Stade (Niedersachsen) auf und wurde dort schon in seiner Jugendzeit mit einer von ihm gegründeten Initiative zum Brückenbauer zwischen Deutschen und Türken. Ab 1986 studierte er Turkologie, Arabistik, Iranistik und Islamwissenschaft an der Otto-Friedrich-Universität in Bamberg. Seit 1993 hat Cumart in der Welterbestadt seinen Lebensmittelpunkt und ist freiberuflich als Schriftsteller, Referent, Übersetzer und Journalist tätig.
Auch auf dem Feld des Literaturbetriebs engagiert er sich, unter anderem als 1. Vorsitzender der Neuen Gesellschaft für Literatur (NGL) in Erlangen, im Vorstand des Verbandes der Schriftsteller (VS) in Oberfranken, als Mitglied im P.E.N.-Zentrum Deutschland und in der europäischen Autorenvereinigung DIE KOGGE. Zudem ist er im Wissenschaftlichen Beirat der Georges-Anawati-Stiftung aktiv, die sich für die Förderung des Dialogs zwischen Christen und Muslimen einsetzt.
Für sein literarisches Werk erhielt Cumart diverse Literaturpreise und Stipendien, darunter auch die Poetik-Professur der Universität Innsbruck (2012), den Pax-Bank-Preis (2011), den Kulturpreis Bayern (2008) sowie die Literatur-Förderpreise der Bundesländer Rheinland-Pfalz und Bayern.
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