Konjunkturbefragung in Forchheim: Gute Geschäfte lassen Index klettern
Erwartungen an die Zukunft sind hingegen verhalten
Die Unternehmer im Landkreis Forchheim sind mit ihren Geschäften zufriedener als noch vor einem halben Jahr: Die gute Einschätzung der momentanen Lage lässt den IHK-Konjunkturklimaindex um zwei Zähler nach oben klettern auf nun 117 Punkte. „Was die kommenden Monate angeht, gibt die Wirtschaft in der Region jedoch eine verhaltene Prognose ab“, erläutert IHK-Vizepräsident und Gremiumsvorsitzender Dr. Michael Waasner.
Rund jeder dritte Unternehmer aus dem Raum Forchheim berichtet aktuell von einer guten Geschäftssituation, sieben Prozent geben eine schlechte Beurteilung ab. „Insgesamt sind das deutlich bessere Werte als noch im Herbst“, so Dr. Waasner. Für das kommende Jahr fällt die Einschätzung zurückhaltender aus, bewegt sich allerdings auf dem Niveau der Umfrage aus dem Oktober. Insgesamt rechnet ein Fünftel der Betriebe mit einer besseren Geschäftslage, zwölf Prozent kalkulieren mit einer rückläufigen Geschäftslage. „Bei dieser Frage waren unsere Unternehmen in der Regel immer zurückhaltend, und dennoch hat sich die Wirtschaft im Raum Forchheim gut entwickelt“, erklärt Dr. Waasner, dass die verhaltene Einschätzung nicht zwangsläufig eine gebremste wirtschaftliche Entwicklung in Forchheim zur Folge haben muss.
Inlandsgeschäft soll sich aufhellen
Die deutsche Wirtschaft hat das Jahr 2015 mit einem Wirtschaftswachstum von 1,7 Prozent abgeschlossen. Wichtigste Wirtschaftsmotoren waren die niedrigen Zinsen und der Konsum. Dies wird sich nach Einschätzung der Experten auch 2016 nicht signifikant ändern. Die Zinsen sind weiterhin niedrig, die Sorgen um die Arbeitsstelle vergleichsweise gering und der Staat wird im Zuge des Flüchtlingszustroms kräftig investieren. „Wir erwarten, dass dem privaten und staatlichen Konsum auch im Jahr 2016 eine wichtige Rolle zukommt. Dieses wird die Inlandsnachfrage aller Voraussicht nach positiv beeinflussen“, so IHK-Hauptgeschäftsführerin Christi Degen. Das Auftragsvolumen im Inland hat sich nach Angabe der Forchheimer Unternehmen in den vergangenen Monaten konstant entwickelt. Für die nächste Zeit werden die positiven Konsumprognosen geteilt und die Wirtschaft geht von leicht steigenden Umsätzen aus. „Im Inland ist die Stimmung mit Blick auf das kommende Jahr grundsätzlich gut“, so Dr. Waasner. Zudem melden 92 Prozent der Befragten eine volle oder befriedende Auslastung. „Das ist im kammerweiten Vergleich ein Spitzenwert.“
Umsätze im Ausland stark rückläufig
Die schwierige Marktsituation in China, Russland und auf den Märkten in Südamerika hat Spuren in den Auftragsbüchern der Forchheimer Wirtschaft hinterlassen. Von den befragten Unternehmen, die im Ausland tätig sind, berichten viele von rückläufigen oder gleichbleibenden Umsätzen. „Die Dynamik hat auf vielen Märkten nachgelassen“, so Dr. Waasner. Auch die Prognose für die kommenden Monate fällt zurückhaltend bis negativ aus. Die Unternehmen kalkulieren mit gleichbleibenden bis rückläufigen Geschäften. „Die Wirtschaft blickt auf zum Teil unsichere internationale Märkte“, erläutert der Gremiumsvorsitzende. Denn: Die künftige Entwicklung der Auslandsmärkte ist von vielen Herausforderungen, aber auch Chancen geprägt. Die wirtschaftliche Entwicklung in China, die Lockerung der Sanktionen gegen den Iran, die Probleme vieler Volkswirtschaften mit den rasant sinkenden Rohölpreisen und die weiterhin bestehenden Sanktionen gegen Russland sind Faktoren, die die Wirtschaft stark beeinflussen können.
Leichter Anstieg bei den Inlandsinvestitionen geplant
Die Investitionsplanungen der befragten Forchheimer Unternehmen sehen im Saldo einen Anstieg vorher. Mehr Unternehmen planen steigende Investitionen im Inland, als sinkende. „Das sind gute Aussichten für den Standort“, so Dr. Waasner. Die Beschäftigtenzahlen könnten den Prognosen zufolge leicht sinken, nachdem sie in den vergangenen Jahren stets kräftig gestiegen waren.
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