Bamberger SPD-Fraktion beantragt Änderungen bei Buslinie 18
Bessere Anbindung für das Klinikum und Süd-West
In einem Antrag an die Stadt Bamberg fordert die SPD-Stadtratsfraktion die Bamberger Stadtverwaltung auf, für eine bessere Busanbindung des Klinikums und des Stadtteils Süd-West zu sorgen und Änderungen in der Buslinienführung zu veranlassen.
„Die Belastungen der Bürgerinnen und Bürger des Stadtgebietes durch den Individualverkehr rund um das Klinikum sind in den letzten Jahren stark gestiegen“, so Felix Holland, Stadtrat der SPD-Fraktion. „Die bereits genehmigten Erweiterungsbauten der Sozialstiftung Bamberg am Standort Bruderwald lassen befürchten, dass es zu einer weiteren Zunahme des Verkehrsaufkommens kommen wird und deshalb sehen wir hier Handlungsbedarf“, so Heinz Kuntke, SPD-Stadtrat. Deshalb beantragt die SPD-Stadtratsfraktion die Einführung einer neuen Linie, die das Stadtgebiet Süd-West und Stephansberg in einem 15-minütigen Intervall anfährt
und einer neuen Buslinie vom Zentralen-Omnibus-Bahnhof mit direkter Linienführung (ohne Anfahrt von Süd-West) zum Klinikum Bamberg. „Unser Ziel ist es, die Anbindung sowohl für Anwohner in Süd-West, als auch für Mitarbeiter und Besucher des Klinikums zu verbessern. Dies ist unserer Ansicht durch eine differenziertere Linienführung – also einer Aufteilung der Linie 18, die bisher sowohl Süd-West als auch das Klinikum angefahren hat“, so Heinz Kuntke.
Die Ausdehnung des medizinischen Leistungsspektrums des Klinikums in den letzten 10 Jahren mit einer deutlichen Erhöhung der Fallzahlen im stationären Bereich um über 30 % auf 44.000 stationäre Patienten im Jahr sowie eine massive Steigerung der ambulanten Patientenversorgung (ca. 130.000 Patienten im Jahr) sind ein weiterer Grund zum Handeln. Zur Versorgung dieser erhöhten Patientenzahl sind auch die Beschäftigtenzahlen der Sozialstiftung gestiegen und erreichen sicherlich in kurzer Zeit die 4.000-Grenze. „Da über 60% der Beschäftigten aus dem Landkreisgebiet kommen ist diesen oft nicht möglich derzeit auf das KFZ zu verzichten. Deshalb ist es dringend notwendig durch eine attraktive Anbindung die öffentlichen Verkehrsmittel konkurrenzfähig zu machen“, so Felix Holland. Zusätzlich könnte durch ein Umsteigen von Besuchern und Beschäftigten auf das Stadtbusangebot der Parkplatzknappheit rund um das Klinikum und der CO2-Belastung bzw. Stickoxidbelastung entgegengewirkt werden. „Eine gute Anbindung und dadurch eine Entlastung des Individualverkehrs am Klinikum dient Allen und entspannt die Verkehrslage vor Ort – eine dringend notwendige Maßnahme vor allem mit Blick auf die bald beginnenden Baumaßnahmen für den 4. Bettenturm“, so Klaus Stieringer, SPD-Fraktionsvorsitzender.
Ich gehe einmal davon aus, der Antrag zielt auf Verringerung der durch den motorisierten (!) Individualverkehr verursachten Belastungen. Daß auch Radfahrer und Fußgänger, die ebenfalls zum Individualverkehr zählen, gemeint sind, kann ich mir schwerlich vorstellen.
Es sollte doch möglich sein, die Erweiterung des Busangebots zu nutzen, auch das Kaiser-Heinrich-Gymnasium besser anzubinden. Die Linie 928, welche es derzeit „erschließt“, fährt im 40-Minutentakt und ist nicht auf die Anfangs- und Endzeiten des Unterrichts ausgerichtet. Die nächsten Angebote erfordern nahezu einen Kilometer Fußweg. Das mag bei erträglichem Wetter kein Problem darstellen. Doch neben dem teilweise umfangreichen (und gewichtigen) Lehrmaterial (einschließlich Sportkleidung und anderer Utensilien) sind auch nasse Witterung bzw. Eisglätte zu berücksichtigen.
Es kommt nicht von ungefähr, daß trotz ungünstiger Topographie und unsäglicher Abstellmöglichkeiten selbst bei „schlechtem Wetter“ mehrere hundert Schüler mit dem Fahrrad kommen. Zweifelsohne ist das Fahrrad ein förderungswürdiges Verkehrsmittel. Dennoch kann man sich gut vorstellen, daß die katastrophalen Radfahrbedingungen in der Stadt (ungeeignete Radwege, rabiate Autofahrer in nicht geringer Zahl) in Verbindung mit Regen, Eis oder Schnee vor allem die Eltern von einer attraktiven Busanbindung träumen lassen.