Der 11-Punkte-Plan des Forchheimer OB-Kandidaten Klaus Backer

Klaus Backer

Klaus Backer

„Mein persönlicher 11 Punkte Plan“

1. Bürgerfreundlichkeit:

Unsere Bürgerinnen und Bürger müssen das Gefühl haben, dass die Verwaltung für sie da ist. Der Bürger muss sich gut beraten und aufgehoben fühlen. Dazu gehört aber auch ein alters- und barrierefreier Zugang zu den Verwaltungsgebäuden und Sitzungsräumen.

2. Bürgerbeteiligung:

Bei wichtigen Themen, vor allem kostenintensiven Investitionen, z.B. Umbau Kolpinghaus etc., müssen die Bürger im Vorfeld beteiligt werden. Ich würde mir wünschen, dass mehr Bürgerinnen und Bürger das Angebot zur Teilnahme an Sitzungen annehmen würden. Ich werde die Zulässigkeitsvoraussetzungen einer Webcam-Übertragung von Sitzungen prüfen lassen.

3. Stadtmauer und Parkanlagen:

Unsere wunderschöne Stadt muss sich besser verkaufen. Dazu gehört eine professionelle Vermarktung unserer Sehenswürdigkeiten. Unsere gewaltige und für mich einmalig schöne Festungsanlage führt ein tristes Dasein. Hier sehe ich dringend Handlungsbedarf. Unsere Stadtmauer vegetiert vor sich hin, wächst zu und bietet leider kein schönes Bild. In den Abendstunden fehlt zum Beispiel eine entsprechende Illumination. Auch lässt sich die Attraktivität unserer Parkanlagen noch erheblich steigern. Die Nutzungsfrequenz der städtischen Grünflächen, von der Sportinsel einmal abgesehen, ist außerordentlich gering. Dies hat mit Sicherheit einen Grund. Ich bin zwar kein Fachmann in Planungen und Anlegen von Parkanlagen, aber ich sehe, dass in anderen Städten Parkanlagen mit Entspannungs- und Wohlfühlfaktoren höher frequentiert sind.

4. Saltorturm-vs-Kolpinghaus

Ich habe mit meiner Band „Insert Coin“ 1995 im Saltorturm das letzte Konzert gespielt, das dort stattfinden durfte. Und dieses Konzert in diesem Ambiente war mega! Seitdem liegt dieser Turm nahezu brach und wird nur kläglich genutzt. Ich werde dafür Sorge tragen, dass mögliche Nutzungsmöglichkeiten dieses einmaligen Raumes nochmals geprüft werden, Lärmschutz inklusive. Hier muss zwischen Baurecht, möglichen Nutzern, Denkmalschutz und Finanzierungmodell ein Konsens gefunden werden. Damit hätte die Stadt Forchheim ein Alleinstellungsmerkmal weit über ihre Stadtgrenzen hinaus, anders als bei einem Stadtstand. Dies erscheint mir derzeit sinnvoller, als schnell mal X- Millionen in den Umbau des Kolpingshauses zu stecken. Natürlich muss auch über diese Nutzung nachgedacht werden, aber bitte mit bedacht und unter Heranziehung aller notwendigen wirtschaftlichen und markttechnischen Erkenntnisse.

5. Tourismus:

Ich stelle mir eine Kooperation mit umliegenden Städten und Gemeinden vor, um insbesondere den Tagestourismus in der Region zu bündeln und durch die Entwicklung von überregional touristischen Konzepten gegenseitigen Nutzen zu ziehen. Auch sollte die Erforderlichkeit und die Möglichkeit einer angemessenen Schiffsanlegestelle geprüft werden. Immer mehr Personenschiffe fahren durch Forchheim. Warum halten diese Schiffe nicht auch bei uns an und besuchen unser schönes Forchheim.

6. Annafest und Veranstaltungen:

Seit nahezu 15 Jahren bin ich für die Planung und Durchführung des Annafestes verantwortlich. Auch die Veranstaltung „Überall Musik“ war meine Idee. Vor über 10 Jahren holte ich die erste Kneipenjagd nach Forchheim, welche mittlerweile durch das Kneipenfetzt ersetzt wurde. In der Vorbereitung und Durchführung der großen Open Air Konzerte „Xavier Naidoo, David Garrett und Peter Maffay war ich federführend beteiligt, obwohl viele sagten, so etwas ginge nicht in Forchheim. Forchheim hat eine Vielzahl von kleinen und schönen Veranstaltungen. Ich werde versuchen, die Vielzahl von Veranstaltungen zu bündeln und die jeweiligen Stärken der einzelnen Veranstaltungen herauszuarbeiten und dann, wenn es möglich ist und zu einer Verbesserung führt, zu zentralisieren. Dies hätte eine Steigerung der Attraktivität der Veranstaltungen und eine Entlastung der Innenstadtbewohner zur Folge. Bessere Veranstaltungen, professionell betreut, bedeutet auch weniger Belastung.

7. Hunde:

Für viele Bürgerinnen und Bürger ist der Hund der beste Freund und ein vollwertiges Familienmitglied. Ich selbst habe keinen Hund, da mir leider dafür die Zeit fehlt. Und Freunde brauchen Zeit.

Ich bekomme aber aufgrund meiner Tätigkeit im Ordnungsamt mit, dass hier oft zwei Fronten aufeinander treffen. Den Hundebesitzern muss die Möglichkeit gegeben werden, Ihre Hunde auch ungefährdet für sich und andere frei laufen zu lassen, zum Beispiel im Stadtpark. Auch müssen ausgewiesene Flächen festgelegt werden, wo die Hunde ihr Geschäft verrichten können. Um diese Flächen müssen Spende-Boxen für Hundekotbeutel aufgestellt werden aber auch entsprechende Abfalleimer, da kein Hundehalter sein Tütchen lange Strecken durch die Gegend tragen möchte. Ich bin überzeugt, dass dann ein gegenseitiges Miteinander kein Problem sein wird. Ich bin weiter sicher, dass die Hundehalter die Hinterlassenschaft ihres Hundes auch selbst entfernen.

8. Asyl und Migration:

Asylberechtigte Personen müssen möglichst schnell in die Bürgergemeinschaft einbezogen werden. Es darf nicht zu einer Segregation kommen. Viertelbildungen von Migranten müssen verhindert werden. Dies würde unweigerlich zu erheblichen sozialen Brennpunkten führen.

Dazu gehört aber auch, dass die Belange der bereits seit Jahren in Forchheim lebenden Bürgerinnen und Bürger mit Migrationshintergrund, die Forchheim als ihre Heimatstadt ansehen und durch ihren Arbeitseinsatz und ihr soziales Engagement bereits wesentlich zur Lebensqualität beisteuern, angehört werden. Gemeinsame Veranstaltungen, wie zum Beispiel der „Tag der offenen Moschee“, sind ein adäquates Mittel, sich besser kennenzulernen und vermeintliche Mauern abzutragen.

9. Arbeit, Wohnen und Kultur:

Nicht nur arbeiten, sondern auch wohnen. Zur Attraktivitätssteigerung des Wohnortes muss die Stadt Forchheim aber auch entsprechende Wohnräume bieten sowie Freizeitangebote für junge Familien und Senioren. Ein entsprechendes kulturelles Angebot ist hier bereitzuhalten. Dies kann aber nur dann erreicht werden, wenn die Kulturschaffenden und die Kulturbeauftragte der Stadt Forchheim eng zusammenarbeiten. Auch müssen hier dringend, trotz angespannter Finanzlage, notwendige Mittel und Personal bereitgestellt werden. Sonst verpasst Forchheim den Anschluss.

10. Wohnungsangebot:

Neben dem sozialen Wohnungsbau, der aufgrund der derzeitigen Situation in Deutschland Bund, Länder und Kommunen auf Jahre beschäftigen wird, darf aber nicht vergessen werden, dass wir in Forchheim auch zusätzlich bezahlbaren Wohnraum anbieten müssen, um nicht zuletzt unseren jungen Forchheimer Familien den Einstieg in ein eigenständiges Leben zu ermöglichen. Hier sehe ich die größte Herausforderung. Aufgrund der Immobilien- und Grundstückspreise im Stadtgebiet Forchheim wird dies ohne Fördermaßnahmen nicht zu bewerkstelligen sein. Es bleibt abzuwarten, ob dies eine Stadt alleine finanziell stemmen kann oder ob hier nicht von Seiten des Landes oder des Bundes Förderprogramme aufgestellt werden müssen.

11. Ostspange:

Grundsätzlich ist mein Bestreben als Oberbürgermeister der Stadt Forchheim, die Interessen der Stadt und der Bürgerschaft mit aller Kraft und Beharrlichkeit zu vertreten. Soweit es den Bau der Ostspange B 470 betrifft, heißt dies ein klares „Ja“ für eine schnellstmögliche Planung und Ausführung, um den Ostteil der Stadt und Reuth von Verkehr und Lärm zu entlasten. Ohne das Vorliegen entsprechender Messdaten und Prognosen wäre dieses Bundesbauprojekt nicht begonnen worden. Dies wird durch die bereits eingetretenen Verbesserungen im westlichen Stadtteil und Burk durch die Westspange nachweisbar belegt.