Oberfränkisches Handwerk bleibt auf Kurs
Zuversichtlicher Blick ins Jahr 2016
Repräsentativumfrage unter 529 oberfränkischen Handwerksbetrieben mit 7.567 Beschäftigten.
„Auch zum Jahreswechsel kann die oberfränkische Handwerkskonjunktur das hohe Niveau der letzten Quartale halten und auf ein wirtschaftlich erfolgreiches Jahr 2015 zurückblicken“, fasst HWK-Präsident Thomas Zimmer die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage im oberfränkischen Handwerk zusammen. 88 % der Betriebsinhaber sind mit der Geschäftslage der vergangenen drei Monate zufrieden. 17,5 % berichten auch zum Jahreswechsel noch von überdurchschnittlichen Auftragsbeständen – ein Wert, der zuletzt vor vier Jahren erreicht wurde. Begünstigt wurde diese Entwicklung vor allem durch die weiterhin steigende regionale Kaufkraft.
„Wie auch in den Vorquartalen bleibt die Arbeitsmarktsituation stabil. Knapp 75 % der Betriebsinhaber haben die Belegschaftsgröße konstant gehalten, 11,5 % haben sogar neue Mitarbeiter eingestellt. Die Suche nach geeigneten Fach- und Nachwuchskräften gestaltet sich allerdings zusehends aufwändig“, so Zimmer weiter.
Ins neue Jahr blicken die oberfränkischen Handwerksunternehmer überwiegend optimistisch: Ein Drittel rechnet mit einer guten Geschäftslage, weitere 50 % erwarten zumindest befriedigende Geschäfte. Thomas Koller, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer, hierzu: „Besonders die anhaltend hohe Kapazitätsauslastung von aktuell 77,5 % ist ein positiver Impuls für die konjunkturelle Entwicklung im oberfränkischen Handwerk. Mit einem Durchschnittswert von 6,2 Wochen sind die Auftragsreichweiten für ein IV. Quartal ebenfalls sehr hoch (IV. Quartal 2014: 5,5 Wochen). Auch das ist ein wichtiger Indikator für eine weiterhin starke und robuste Konjunktur in den kommenden Monaten. Als nicht einfach erweist sich jedoch immer häufiger die Suche nach einem geeigneten Nachfolger, wenn ein Betrieb zur Übergabe ansteht. Deshalb ist es besonders wichtig, dass im Zuge der Reform der Erbschaftsteuer die Handwerksbetriebe nicht zusätzlich belastet werden. Eine praxistaugliche Regelung ist daher notwendig, die den Fortbestand der Betriebe und damit Arbeitsplätze sichert.“
Einschätzungen aus einzelnen Handwerkszweigen
- Auch in diesem Quartal sind die Bau-, aber vor allem die Ausbauhandwerke das Zugpferd der oberfränkischen Handwerkskonjunktur. 88 % bzw. 91 % der Betriebsinhaber sind mit ihrer Geschäftslage zufrieden.
- Die Zulieferer und die Betriebe des gewerblichen Bedarfs berichten weiterhin von einer hervorragenden Geschäftslage und zeigen sich von der „VW-Krise“ unbeeindruckt: 42,5 % sprechen von einer guten, weitere 49 % von einer befriedigenden Geschäftslage.
- Trotz leichter Einbußen zum Vorjahresquartal zeigt sich das Kfz-Handwerk zum Jahresabschluss durchaus zufrieden: bei 79 % der Betriebsinhaber war die Geschäftslage zufriedenstellend. Allerdings berichtet auch ein knappes Drittel von gesunkenen Auftragseingängen.
- Die Nahrungsmittelhandwerke knüpfen nahtlos an die starken Vormonate an: fast jeder zweite Betrieb spricht von einer guten Geschäftslage, weitere 42,5 % sind zufrieden. Aufgrund des Weihnachtsgeschäftes sind bei über einem Drittel die Umsätze gestiegen.
- Die Gesundheitshandwerke zeigen sich sowohl im Vorjahres- wie auch im Vorquartalsvergleich deutlich im Aufwind. Nur 11 % berichten von einer schlechten Geschäftslage. Auch die Beschäftigungssituation erweist sich bei den Gesundheitshandwerken als äußerst stabil.
- Friseure und Kosmetiker blicken ebenfalls auf ein stärkeres Quartal zurück. Nach einer Steigerung von knapp 10 Prozentpunkten bei der Geschäftslage übertreffen sie das Vorquartal deutlich (III. Quartal 2015: 68 %). Im Vergleich zu anderen Gewerken ist die Kapazitätsauslastung von durchschnittlich 65 % jedoch eher gering.
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