Dietmar Ungerank ist der „Künstler des Monats“ Januar 2016 der Metropolregion Nürnberg
Das Forum Kultur der Metropolregion Nürnberg hat den Hofer Gitarristen und Komponisten Dietmar Ungerank zum „Künstler des Monats“ Januar 2016 gewählt.
Wer klassische Gitarre lernt, kommt irgendwann mit Dietmar Ungerank in Kontakt. Seine Kompositionen und Übungsstücke für Anfänger und Fortgeschrittene werden gerne im Unterricht eingesetzt. Titel wie „7 Zwerge“ oder „12 animalische Etüden“ tauchen auf. Aber auch Anspruchsvolleres für Virtuosen, wie er selbst einer ist, kann man unter seinen Kompositionen finden. Gerne bezieht er sich dabei auf Dichter wie Oscar Wilde oder den Kronacher Ingo Cesaro. Sein Brotberuf ist der Unterricht an der Musikschule der Hofer Symphoniker, wo er inzwischen Generationen von Schülern mit dem Instrument vertraut gemacht hat und als Fachbereichsleiter Zupfinstrumente wirkt.
Der 1950 in Steinach am Brenner (Österreich) geborene Musiker hat sich das Gitarrenspiel als Autodidakt angeeignet und professionell in Bands gespielt, aber dann die klassische Musik für sich entdeckt. Seine musiktheoretische Ausbildung erhielt er beim Komponisten, Musikwissenschaftler und Pädagogen Alfred Zehelein. Inzwischen kann er selbst auf eine große Schar erfolgreicher Schüler zurückblicken, die regelmäßig als Preisträger bei nationalen und internationalen Wettbewerben ausgezeichnet werden.
Doch seine Leidenschaft gilt neben dem Komponieren und dem eigenen Spiel vor allem der Ausrichtung von Gitarrenfestivals in Hof. Seit Anfang der 80er Jahre trifft sich die deutsche und internationale Gitarrenszene auf Einladung von Ungerank zu mehrtägigen Konzertreihen und anderen Formaten. Den Rahmen dieser Konzerte bildet meist das Hofer Klostercafé. Noch nie haben die Plätze dort ausgereicht, so dass in dem Gewölbesaal eine ganz besonders intensive Atmosphäre zwischen Publikum und Musikern entsteht. Ungerank bietet dabei jungen Talente ebenso eine Chance wie er „alte Hasen“ seiner Generation einlädt. Immer wieder fällt das Stichwort „familiär“, das eben mehr meint als die räumliche Enge. Es ist das Miteinander zwischen Alt und Jung bei diesen Konzerten und das Zusammentreffen der Szene gemeint; halt gerade so wie bei Familientreffen zu Feiertagen. Für Ungerank ist das Konzept der Festivals so auch Teil seiner pädagogischen Arbeit. Hier kann man viel vom Faszinosum der Gitarre spüren und vor allem erleben, was die Könner aus dem Instrument herausholen.
Fast scheint es überflüssig zu erwähnen, dass Dietmar Ungerank auch selbst mit seinem Instrument zu überzeugen weiß: solistisch, aber auch in gemeinsamen Programmen mit der Diseuse Gina Pietsch („Klampfenlieder bei Brecht“, „Jesus macht nicht mehr mit“) oder der polnischen Gitarristin Ewa Margareta Cyran.
Konzertreisen führten und führen ihn in verschiedene europäische Länder und nach Südeuropa. CD-Veröffentlichungen sind bei „Burger & Müller“ oder „Kreuzberg Records“ erschienen. Vieler seiner Kompositionen und Bearbeitungen sind bei Breitkopf & Härtel sowie beim Verlag für neue Musik – Edition Margaux verlegt.
Neueste Kommentare