Markenkonzept für Genusshäuser: Oberfranken wird bundesweite Modellregion

Bundeslandwirtschaftsministerium fördert Projekt der Genussregion Oberfranken

Im April 2015 entstand im Verein Genussregion Oberfranken die Idee, in Oberfranken so genannte Genusshäuser zu etablieren, in denen die kulinarische Vielfalt Oberfrankens erlebt werden kann und in denen regionale Lebensmittel ganz besonders in Szene gesetzt werden sollen. Hierzu wurde zunächst eine Projektentwicklungsstudie auf den Weg gebracht, um Möglichkeiten und Ansätze für die Entwicklung von Genusshäusern zu suchen und zu recherchieren. Diese Studie, so Ideengeber Handwerkskammer- Präsident Thomas Zimmer, wurde vom 1. Juni bis 30. Oktober federführend von Prof. Uta Hengelhaupt durchgeführt. Prof. Hengelhaupt war mittlerweile u.a. in Unterfranken, Österreich und Südtirol unterwegs und hat auch die in Oberfranken bereits vorhandenen Ideen und Ansätze für Genusshäuser gesammelt und gesichtet.

Ein zentrales Ergebnis der Studie, so Prof. Dr. Uta Hengelhaupt beim Pressegespräch am 8. Dezember in Hallstadt: es gibt in Oberfranken eine ganze Reihe interessanter Ideen und Projekte, die in Richtung Genusshaus gehen. So etwa die Projekte ehemaliges Wirtshaus Goldener Stern Pegnitz in Kooperation mit der Jura Bräu Pegnitz, das Prof. Julia Knopf vorstellte. Oder das Projekt Nachnutzung des Sparkassengebäudes direkt neben dem Markgräflichen Opernhaus in Bayreuth. Das Projekt Fränkisches Genusshäusla in Münchberg, oder die geplante Krapfenbackschule im Fürstbischöflichen Vogteihaus, die Wolfgang Steck aus Hallstadt aufbauen will. Gerade dieses Beispiel zeige, so Bürgermeister Thomas Söder aus Hallstadt wie es wichtig ist, derartige Projekte vor Ort nicht nur zu entwickeln, sondern auch sie auch zu vernetzen, sie von kommunaler Seite her bestmöglich zu unterstützen und dafür zu sorgen, dass alle Akteure eingebunden werden. Dann, so Söder, werden Genusshäuser zu einem Stück Heimat und werden auch angenommen.

Analysiert in der Projektentwicklungsstudie wurden aber auch regionale Vermarktungsprojekte aus anderen Regionen, wie die Vinotheken in Unterfranken, die Brot- und Butter-Geschäfte von Manufactum, der Genussmarkt in Schwäbisch Hall, die Genussakademie Donnerskirchen im Burgenland oder das Projekt PUR-Südtirol in Bruneck. Das Ergebnis dieser Analyse zeigt, so Hengelhaupt: Um Genusshäuser in Oberfranken erfolgreich aufbauen und führen zu können und sie vor allem auch als Gesamtheit wahrnehmbar zu machen, bedarf es eines stringenten Marken- und Marketingkonzepts, das dem Niveau der großen Lebensmittelkonzerne und Handelsketten zumindest gleichwertig ist.

Wie geht es weiter mit dem Thema Genusshäuser in Oberfranken ? Aus der ersten Idee und den Ergebnissen der Projektentwicklungsstudie wird jetzt ein eigenes Projekt, sogar ein bundesweites Modellprojekt, so Dr. Bernd Sauer, Kuratoriumsvorsitzender der Genussregion Oberfranken. Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat die Projektidee „Aufbau eines Markenkonzepts für Genusshäuser“ für das bundesweite Modell- und Demonstrationsvorhaben „Regionalität und Multifunktionshäuser“ als Leuchtturmprojekt ausgewählt. Ziel des Projekts wird es sein, ein Marken- und Marketingkonzept für Genusshäuser zu entwickeln, das neueste Erkenntnisse aus den Bereichen Marketing, Architektur, Design und Warenpräsentation berücksichtigt und damit regionale Lebensmittel und Spezialitäten ganz anders in Szene setzen soll. Damit soll die Marke Genusshaus auch für jüngere Zielgruppen attraktiver werden.

Das Marketingkonzept wird im Jahr 2016 von führenden Architekten, Designern und Marketingfachleuten entwickelt, und kann ab Januar 2017 für Genusshäuser, aber auch von einzelnen Betrieben genutzt werden, die sich den Zielen der Genussregion Oberfranken verschrieben haben. Und es kann auch auf andere Regionen Deutschlands übertragen werden. Denn jede Region hat ihre eigenen Spezialitäten. Wobei die Genussregion Oberfranken natürlich am meisten zu bieten hat…