Kunstmuseum Bayreuth: Objekt des Monats Dezember
Das Objekt des Monats Dezember von Johannes Geccelli (1925 – 2011) passt hervorragend zum Konzept der aktuellen Ausstellung im Kunstmuseum Bayreuth „Guido Reni trifft Andy Warhol“. Geccelli, der 1947-1951 an der Düsseldorfer Akademie studierte und später in Hamburg, Berlin und New York als Dozent und Professor tätig war, gestaltete feingliedrige, an Giacometti orientierte Zeichnungen. Seine Öl- und Acrylgemälde variieren das Thema Farbe. Die aus vielen Einzelflächen zusammengesetzten Bildflächen sind für das Spätwerk kennzeichnend. Dabei setzt sich Geccelli mit seinen Motive in umfangreichen Serien auseinander. Insgesamt fünf Arbeiten von Johannes Geccelli finden sich in den Sammlungen des Kunstmuseums Bayreuth. Alle stammen aus der Dr. Helmut und Constanze Meyer Kunststiftung.
Aus der Ferne betrachtet wirkt die Acrylkomposition Nr. 12 aus dem Jahr 1981 wie eine dunkle monochrome hochrechteckige Fläche. Erst aus kurzer Distanz verrät sich der raffinierte Aufbau. 52 vertikale Spalten sind in 5 horizontale Register unterteilt. In dieses Bleistiftgerüst sind mit gleichmäßigem Pinselstrich 520 Streifen aufgebracht, 104 pro Register, 2 pro Spalte. Die Farben der Streifen sind auf ein eng verwandtes Blau-Grün-Rot-Spektrum verteilt. In den linken und rechten Außenbereichen des Farbfeldes überwiegen noch Grüntöne. Die Annäherung zur senkrechten Symmetrieachse wird mit einem steten Wandel über Blau hin zu Rottönen gestaltet. Vermittelt die Bildfläche zunächst einen Eindruck unveränderlicher Konstanz, so weicht dieser beim Fokussieren den Stimuli lebhafter Unruhe, wie sie Moiré-Geweben eigen sind.
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