Lehrer machen „Druck“
Der Stellenwert ihres Bildungszweigs stand im Mittelpunkt, als der „Verband der Lehrer an beruflichen Schulen in Bayern e. V.“ (VLB) nach Bamberg eingeladen hatte. Pädagogen aus dem gesamten Freistaat kamen am 20. und 21. November 2015 in den Räumen der Mediengruppe Oberfranken zusammen. Auf welche Weise die öffentliche Wahrnehmung des schulischen Teils der dualen Berufsausbildung gefördert werden könne, zog sich als roter Faden durch die gesamte Veranstaltung.
Den Rahmen setzte die bildungspolitische Situation. Diese werde zu einseitig mit dem Schwerpunkt auf den allgemeinbildenden Schulen diskutiert. Doch eine fundierte Berufsausbildung sei ohne adäquate schulische Begleitung kaum vorstellbar.
So wurde der Ruf nach einer starken Lobby für die beruflichen Schulen laut. Fachgespräche mit der Lokalredaktion des Fränkischen Tags sowie ein Seminar in Presse- und Öffentlichkeitsarbeit gaben einen Einblick, wie die erforderliche professionelle Außendarstellung gestaltet werden könne. „Karriere mit (L)Ehre“ wurde als Beispiel eines einprägsamen Slogans in die Debatte geworfen. Dass die Rahmenbedingungen der beruflichen Schulausbildung durchaus einiges Optimierungspotential aufwiesen, war einmütige Auffassung der Teilnehmer.
Der Aktualität geschuldet, kam selbstverständlich die Lage jugendlicher Flüchtlinge zur Sprache. Schließlich ist eine fundierte Berufsausbildung einer der entscheidenden Schlüssel für eine gelingende Integration in die Gesellschaft. Lehrkräfte wie Flüchtlinge zeigten, so die einhellige Meinung, eine hohe Motivation. Doch gebe es erheblichen Bedarf an Unterstützung sowohl bei der Ausstattung der Schulen sowie in puncto Weiterbildung.
Nicht fehlen durfte naturgemäß die Besichtigung der Produktionsstätten – steht doch u. a. die weltmodernste Druckmaschine seit September in Bamberg.
Elke Gross, Fachlehrerin Wirtschaftsschule Bamberg
Rita Stadter-Bönig, Fachlehrerin an der Berufsschule Erlangen
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