Sonntagsgedanken: Gedanken zum Toten- oder Ewigkeitssonntag
Der Papua-Missionar Christian Keyßer fragte einmal den eingeborenen Evangelisten Ngezinu, wie denn die heidnischen Papuas sterben, die nicht an Christus glauben. Darauf erwiderte Ngezinu: „Wie sterben denn die Weißen, die von Christus nichts wissen wollen?“
Die alten Papuas hatten wenigstens ihre Geister, die sie beschwören konnten. Ihre Welt steckte voller göttlicher Mächte, die man verherte und fürchtete. Woran aber glauben wir? Wo finden wir in unserer letzten Stunde Trost und Kraft? Diese Fragen stellen sich uns Protestanten am Totensonntag, wo wir unserer Verstorbenen gedenken, ja unsere eigene Sterblichkeit in den Blick nehmen sollten. Eine Floskel wie: „Da kann man halt nichts machen – Das ist eben so“, hilft niemandem.
Am 14. Dezember 1961 starb Christian Keyßer. Wie ein Christ sterben kann, das zeigt er uns. Keyßer vertraute felsenfest darauf, dass er zu Christus heimgehen dürfe. Diese Formulierung deutet an, dass für uns Christen der Tod nicht bloß das Ende der biologischen Lebensfunktion ist, sondern der Abschluss unserer mühevollen irdischen Wanderung. Unsere Heimat ist bei Christus in seiner neuen Welt, die auf uns wartet. Keyßer hatte als alter Mann einen Verkehrsunfall erlitten, durfte aber bei vollem Bewusstsein sterben. So konnte er von seinen Angehörigen Abschied nehmen und im Gebet Gott um Vergebung bitten, um Führung und Schutz für die Seinen. Gelassen, ja heiter vertraute er sich betend Gottes Liebe an und schlief ein.
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Pfarrer Dr. Christian Fuchs, www.neustadt-aisch-evangelisch.de
Infos zu Christian Karl Fuchs:
- geb. 04.01.66 in Neustadt/Aisch
- Studium der evang. Theologie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
- Vikariat in Schornweissach-Vestenbergsgreuth 1993 – 1996
- Promotion zum Dr. theol. 1995
- Ordination zum ev. Pfarrer 1996
- Dienst in Nürnberg/St. Johannis 1996 – 1999
- seither in Neustadt/Aisch
- blind
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