Universität Bayreuth: Neue Impulse aus Afrika
Internationalität und Chancengerechtigkeit in der Wissenschaft
Internationale Konferenz an der Universität Bayreuth vom 4. bis 6. November 2015
„Ist Spitzenforschung männlich?“, fragt die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) in einem von ihr veröffentlichten Video und führt darin deutlich vor Augen: Weltweit sind Forschung und universitäre Bildung zwar international ausgerichtet, aber in ihrer Gesamtheit vor allem von Männern geprägt. Wie aber könnte eine internationale Wissenschafts- und Hochschullandschaft aussehen, die gleichermaßen von beiden Geschlechtern gestaltet wird? Lässt sich, und wenn ja was, von ‚Best practice‘-Beispielen aus afrikanischen Universitäten lernen, um dieser Vision näher zu kommen? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt einer dreitägigen internationalen Konferenz der Bay-reuth International Graduate School of African Studies (BIGSAS).
- Termin: 4. bis 6. November 2015
- Eröffnung: Mittwoch, 4. November 2015, 9:00 Uhr
- Ort: Konferenzraum des Studentenwerks Oberfranken (SWO) auf dem Campus der Universität Bayreuth (neben der Zentralen Universitätsverwaltung)
- Programm: www.bigsas.uni-bayreuth.de/gender-matters
An der Konferenz nehmen teil: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Gleichstellungsbeauftragte sowie leitende Repräsentanten der sieben Partneruniversitäten, die sich im Netzwerk der BIGSAS zusammengeschlossen haben. Hierzu zählen die Universität Bayreuth und namhafte Universitäten in Äthiopien, Benin, Kenia, Marokko, Mosambik und Südafrika. Gemeinsam wollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Frage erörtern: Wie können im Dialog zwischen afrikanischen und europäischen Partnern die Internationalisierung von Hochschulen und die Parität der Geschlechter in der Wissenschaft nachhaltig gefördert werden? „Gender Matters: Visions from Africa for the Internationalisation of Higher Education” lautet daher das Thema des Treffens.
BIGSAS – ein Forum für den internationalen Hochschuldialog
„Akademische Bildung und Wissenschaft sind weltweit immer noch ein männlich dominiertes Feld – nicht auf Bachelor- und Master-Ebene, aber mit Beginn der Promotionsphase“, erklärt Dr. Christine Scherer, die Geschäftsführerin der BIGSAS. „Dank unserer Vernetzung mit namhaften afrikanischen Universitäten hören wir aber immer wieder von neuen Initiativen und Konzepten, die darauf abzielen, Frauen neue Gestaltungsmöglichkeiten in der Wissenschaft zu erschließen und ihre akademischen Laufbahnen zu fördern. Solche innovativen Ansätze wollen wir während der Konferenz aufgreifen und gemeinsam in die Zukunft entwickeln.“
Die Bayreuther Graduiertenschule BIGSAS, die seit November 2007 durch die Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder gefördert wird, ist in allen Bereichen von kultureller Diversität und Internationalität geprägt. Ihre Partneruniversitäten auf dem afrikanischen Kontinent sind in die Auswahl und Betreuung von Dissertationsprojekten eingebunden. Zugleich legt die BIGSAS, wie die Universität Bayreuth insgesamt, ein besonderes Augenmerk auf die Förderung von Wissenschaftlerinnen und auf die Vereinbarkeit von Familie und Wissenschaft. Frauen haben heute einen Anteil von fast 50 Prozent an den mehr als 100 Promovierenden aus 32 Ländern.
Daher hat sich die BIGSAS mittlerweile auch zu einem Forum für den Austausch über konkrete Fragen der Chancengerechtigkeit und der Internationalisierung entwickelt. Aktuelle Diskurse aus Afrika und Erfahrungen mit den dortigen Hochschulstrukturen fließen in diesen Austausch ein. „Hieraus kann auch die Hochschulentwicklung in Deutschland generell neue und wichtige Impulse für die Gestaltung einer zukunftsfähigen Wissenschaftslandschaft erhalten“, sagt Prof. Dr. Dymitr Ibriszimow, der Sprecher der BIGSAS.
Das Treffen in Bayreuth soll daher auch ein Auftakt für neue Initiativen innerhalb des BIGSAS-Netzwerks sein. Die Partneruniversitäten wollen zum Beispiel ihre jeweiligen Maßnahmen zur Förderung von Frauen in der Wissenschaft wechselseitig vorstellen um auf diese Weise mit- und voneinander zu lernen. „Wo stehen wir aktuell? Wie stellen wir uns ein internationales, von Chancengerechtigkeit geprägtes wissenschaftliches Umfeld vor? Welche Fördermaßnahmen sind zielführend?“ An den Debatten über diese Fragen werden sich insbesondere auch die zahlreichen Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler beteiligen, die sich für die Bayreuther Konferenz angemeldet haben.
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