Bericht von der Vernissage mit Markus Lüpertz in Bamberg
„Glas ist der Feind der Kunst! Glas muss gebrochen werden, damit die Kunst zum Vorschein kommt.“
Markus Lüpertz
„Das Welterbe in die Zukunft führen. Das ist die Idee, mit der sich die „Initiative Glasfenster Markus Lüpertz für St. Elisabeth“ in Bamberg an den renommierten deutschen Gegenwartskünstler Markus Lüpertz wandte. Bereits vor 9 Jahren, 2006 nach einer Ausstellung seiner Skulpturen im öffentlichen Raum Bambergs, hat er mit einem Bronze-Apoll in der unmittelbaren Nähe der ehemaligen Spitalkirche (um 1400 erb.) ein Statement gesetzt. In diesem Zusammenhang entstand erstmals der Gedanke an neue Glasfenster für die Kirche, die Markus Lüpertz nun entworfen hat und am letzten Sonntag gemeinsam mit Erzbischof Prof. Dr. Ludwig Schick, dem Oberbürgermeister der Stadt Bamberg Andreas Starke, Pfarrer Hans Lyer, Dr. Bernd Goldmann, Christoph Gatz und Dr. Barbara Kahle im Kunstraum Kesselhaus in Bamberg vorgestellt hat.
„Entwürfe vorzustellen sind immer ein Wagnis“, so Lüpertz in seiner Ansprache vor großem Publikum. Er bat um Fantasie, die man schon brauche, damit man ein Licht hinter den Bildern auf dickem Karton in dem dunklen Werkraum sehen könne. Dem Projekt, das über Spendengelder finanziert werden muss, sprach er sein volles Engagement aus. Er schaffe mit dieser Arbeit etwas für die Ewigkeit. Mit den Glasfenstern, die er im traditionellen Verfahren mit Bleinetz von der Firma Derix/Taunusstein herstellen lässt, wolle er einen Raum schaffen, in dem Kunst und Kultur stattfinden kann, so Lüpertz.
Der Kunstverein Bamberg und die Dompfarrkirchenstiftung St.Peter und St. Georg stellen für 6 Wochen im Kesselhaus des ehemaligen Krankenhauses, die im Maßstab 1:1 gemalten Entwürfe für die 8 großen Maßwerkfenster, die bis zu 5 Meter hoch und 1,50 Meter breit sind, aus. Sie zeigen Szenen aus dem Leben der Kirchenpatronin Elisabeth, die in einzelnen Bildern verdichtet, Werke der Barmherzigkeit sind. Schon jetzt ist zu erahnen, welch visuelle expressive Kraft der kleinen Kirche anheim werden kann. Wenn auch die Materialität von Glas und Licht fehlen (2 Glasarbeiten aus St. Andreas in Köln werden exemplarisch gezeigt), überzeugen bereits jetzt die fulminante Farbkraft wie die erzählerischen und ausdrucksstarken Verkörperungen Lüpertz’.
- Markus Lüpertz: Kirchenfenster für St. Elisabeth in Bamberg
- Ausstellung vom 18.10.-29.11.2015
- Kunstraum Kesselhaus, Untere Sandstr. 42 , 96049 Bamberg
- Öffnungszeiten: Fr 15-18 Uhr, Sa +So, 11 -18 Uhr
Spenden für die Umsetzung des Projektes sind erbeten. Konto der Dompfarrstiftung-St. Elisabeth, Sparkasse Bamberg DE93 770 500 00 000 5783423 70, BYLADEM1SKB
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