Chor- und Regionalakademie Weißenohe sucht nach Fördermitteln
Hoher Besuch in Weißenohe. Der Stellvertreter des Generalkonservators des Landesamts für Denkmalpflege, Landeskonservator Dr. Bernd Vollmar aus München, besuchte auf Einladung von Eduard Nöth, dem Vorsitzenden des Fördervereins, das ehemalige Benediktinerkloster Weißenohe. Mit ihm kamen Landeskonservator Dr. Robert Pick von der Aussenstelle Schloss Seehof, Regierungsrat Frank Unkroth und Susanne Wicht vom Landratsamt Forchheim sowie Baudirektor Günter Neuberger von der Regierung von Oberfranken.
Da sich dieses Projekt „Revitalisierung des Klosters zu einer Chor- und Regionalakademie“ nach Einschätzung der Verantwortlichen auf der Zielgeraden befindet, gehe es nunmehr, so Eduard Nöth, um die Auslotung sämtlicher Fördermöglichkeiten. Nach erfolgreichen Gesprächen mit der Oberfrankenstiftung und der Regierung von Oberfranken, die mit der Gemeinde die Hauptlast des Umbaus tragen werden, läuft derzeit ein Förderantrag bei der Bayerischen Landesstiftung.
Thema des Besichtigungstermins mit den Vertretern des Landesamts für Denkmalpflege war das Ausloten einer Förderung durch den Bayerischen Entschädigungsfonds aus dem Wissenschaftsministerium. Dr. Vollmar zeigte sich beeindruckt von der Bedeutung des Denkmals und der Erhaltungsstrategie des Fränkischen Sängerbundes dieses historische Gebäude einer sinnvollen Nachnutzung zuzuführen und damit mit neuem Leben zu erfüllen. Nach der Begehung hielt Dr. Vollmar fest, dass nach weiterer Prüfung und dem Vorliegen der konkreten Baupläne eine Förderung aus dem Entschädigungsfonds „nicht unrealistisch“ sei.
Bürgermeister Braun und Baudirektor Günter Neuberger von der Regierung berichteten, dass nach den erfolgten vertiefenden Untersuchungen des Klosterumfelds nunmehr ein Architektenwettbewerb ausgelobt werde, der Detailaufschlüsse über die Umsetzung aller bisherigen Überlegungen bringen soll. So ist vorgesehen, die geplanten 65 Übernachtungsmöglichkeiten aus dem Klostergebäude herauszunehmen und in einem anzubauenden Bettentrakt unterzubringen. Der angepeilte Zeitrahmen sieht vor, dass im kommenden Jahr mit dem Umbau des sog. Prälatenbaus in ein funktionelles Seminar- und Schulungsgebäude begonnen wird. In 2017 soll der Bettenanbau erfolgen. Die Fertigstellung und Inbetriebnahme sei, so der Geschäftsführer der Chorakademie gGmbH Meier für das Jahr 2018 geplant.
Wie Eduard Nöth erfreut feststellte, sei der Förderverein, der nach Eröffnung den laufenden Betrieb mit zu finanzieren hat, auf gutem Wege. So konnte in den letzten Tagen mit dem Beitritt der Gemeinden Hiltpoltstein, Obertrubach und der Stadt Gräfenberg die 200-er Mitglieder -Grenze überschritten werden. Es sei für alle Mitstreiter, die sich seit nunmehr 7 Jahren mit diesem Projekt ehrenamtlich beschäftigen, mehr als eine Genugtuung, dass die Kommunen des Forchheimer Oberlandes mit den bisherigen Mitgliedern Eckental, Igensdorf und Weißenohe, aber auch die Landkreise Forchheim, Erlangen/Höchstadt sowie die Stadt Erlangen durch eine Mitgliedschaft im Förderverein Solidarität und Zusammenhalt zeigen und auf dieses Projekt setzen, das v.a. auch touristische Ziele verfolgt. Nöth lobte auch die Sparkasse Forchheim, die Vereinigten Raiffeisenbanken und viele Unternehmen, die sich für dieses Leuchtturm- und Vorzeigeprojekt im Forchheimer Oberland stark machen. Auch Landtagspräsidentin Barbara Stamm hat in einem Brief an den Geschäftsführer Herbert Meier deutlich gemacht, dass sie dieses Vorhaben des Fränkischen Sängerbundes ausdrücklich unterstützt.
Mit der Weiterentwicklung des Konzepts hin zu einer Chor- und Regionalakademie und der Gewinnung temporärer Mitnutzer, habe , so Eduard Nöth, das Projekt an Fahrt gewonnen. Mit der Universität Erlangen/Nürnberg und dem Max-Planck-Institut als Mitnutzer gelinge ein Staatsziel, nämlich universitäre Einrichtungen in der Fläche zu verankern und den ländlichen Raum zu stärken. Auch das „Wirtschaftsband A 9“, ein Zusammenschluss von 18 Kommunen aus den Landkreisen Bayreuth und Forchheim erörtern, wie dieses neue Schulungszentrum rumbedeutsam genutzt werden kann. Im Gespräch ist die Einrichtung einer Tourismusakademie.
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