Kunstmuseum Bayreuth: GUIDO RENI trifft ANDY WARHOL
Barock und Moderne im alten Barockrathaus – wieder einmal wirft das Kunstmuseum Bayreuth einen Blick zurück in die Kunstgeschichte.
Die Privatsammlung des Mediziners, Mäzens und Malers Francesco Martani aus Mantua zeichnet eine außergewöhnliche Qualität und Individualität aus. Sie reicht von Meistern des italienischen, französischen und niederländischen Barock, wie Anibale Carracci, Guido Reni, Il Guercino, Bernardo Strozzi, Anthonis van Dyck bis zu herausragenden Vertretern der europäischen und amerikanischen Moderne, angefangen mit dem italienischen Futurismus (Depero, Balla, Carrà) über die Meister der Abstraktion und Konkretion (Klee, Mondrian, Malewitsch, Dorazio), der Pittura Metafisica (De Chirico, Magritte, Morandi) und das Informel (Appel, Jorn) bis zur amerikanischen Non-Relational Art (de Kooning, Noland) und Pop Art (Warhol).
Eingebettet in einen eindrucksvollen Skulpturengarten ist die Sammlung Francesco Martani im Museum Ca’ la Ghironda bei Bologna beherbergt. Erstmals ist sie nun an nur zwei Stationen – in Paderborn und Bayreuth – in Deutschland zu sehen.
Ein breiter Fächer von Portraits, Heiligenbildern, Landschaften und Still-Leben breitet sich in der Kunst des Barock aus. Heldengeschichten wechseln sich ab mit Bildern einer angehaltenen Zeit, perspektivische Weite mit emotionaler Nähe. Die Moderne ist eine überaus vielgestaltige Kunstrichtung sich widersprechender Avantgarden, von der wir trotz zahlreicher Post-Modernen nicht sagen können, ob sie ihr Ende bereits gefunden hat. In der Ausstellung wird deutlich, dass die Wurzeln der Moderne bis weit in die Kunst des Barock zurückreichen und dass das Barock oft sehr modern wirkt.
Trotz aller kulturgeschichtlich geprägten Unterschiede in der Darstellungsform, eint die Kunst die Vorstellung, dass jenseits der Dingwelt ein Geheimnis zu finden sei. Künstler aller Zeiten haben versucht, dieses einzufangen und versuchen es bis heute. Die Werke von Carraci oder Mondrian, von Francia oder Magritte, von Reni oder Warhol dieser Ausstellung sind hierfür sprechende Beispiele.
Zur Ausstellung erscheint ein reich bebilderter Katalog. Für alle Altersgruppen thematisiert ein umfangreiches Vermittlungsprogramm verschiedene Aspekte der Ausstellung in Führungen und praktischen Kursen. Besonders diesmal: eine Reihe von Vortragsführungen zu Themen des Barock und der Moderne in der Ausstellung. Und natürlich ergänzt ein lehrplanorientiertes Programm für Schulklassen die Veranstaltungen.
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