FFW Forchheim: Einsatzübungen mit Gefahrgut
Am 7. und 14. Oktober führte die Feuerwehr Forchheim im Rahmen des Dienstplanes gemeinsam mit den Ortsteilwehren aus Burk (7.10.) bzw. Buckenhofen (14.10.) jeweils eine groß angelegte Einsatzübung zum Thema „Gefahrgut“ durch. Auch das BRK Forchheim war in die Übungen eingebunden. Angenommen wurde ein Verkehrsunfall mit einem Transporter und einer Zugmaschine mit Hänger. Abgehalten wurden die Übungen auf der Straße in der Nähe des Sportheims Buckenhofen bzw. im Gewerbegebiet An der Lände im Forchheimer Süden. Drei Personen wurden bei diesen simulierten Verkehrsunfällen jeweils verletzt, auf der Ladefläche des Anhängers befanden sich verschiedene Gefahrgüter, wobei einer der Gefahrstoffbehälter durch den simulierten Unfall leck schlug.
Bereits im Vorfeld der Übungen definierten sowohl die Feuerwehr als auch das BRK bestimmte Übungsziele. Unter anderem die Einhaltung der speziellen Einsatzregeln bei Gefahrguteinsätzen, die rasche Identifizierung des auslaufenden Gefahrstoffs, die Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen den Hilfsorganisationen sowie das möglichst rasche Abdichten der Leckage. Speziell für die Stadtfeuerwehr wurden unter anderem als weitere Ziele vorgegeben: Der Aufbau des Dekontaminationsplatzes innerhalb von 15 Minuten sowie der sicherer Umgang mit der mitgeführten Sonderausrüstung CSA.
Als erste Wehr traf kurz nach dem ersten Fahrzeug des BRK die jeweilige Ortsteilwehr an der Einsatzstelle ein. Das Einsatzfahrzeug wurde in ausreichendem Abstand zur Unfallstelle positioniert und umgehend durch den ersten mit schwerem Atemschutz ausgerüsteten Trupp eine Sichtung der Unfallstelle mit Weitergabe der erkannten Gefahrstoffnummer vorgenommen sowie gleichzeitig die Rettung der verletzten Personen eingeleitet. Alle diese Maßnahmen erfolgten durch den Trupp mit der Gefahr, sich mit dem auslaufenden Gefahrstoff zu kontaminieren, was letztlich auch fiktiv geschah und bedeutete, dass die beiden Einsatzkräfte für weitere Aufgaben nicht mehr eingesetzt werden konnten.
Nach der Ortsteilwehr folgten in kurzen Abständen die teilweise mit Spezialausrüstungen beladenen Fahrzeuge der Stadtfeuerwehr unter der Führung eines Zugführers. Auch weitere Kräfte des BRK mit mehreren Notärzten waren zwischenzeitlich an der Einsatzstelle eingetroffen. Aufgrund der ersten gesammelten Informationen konnte im Forchheimer Führungsfahrzeug anhand der mitgeführten Spezialnachschlagewerke rasch ermittelt werden, dass es sich bei dem auslaufenden Gefahrstoff um eine Ammoniaklösung handelte, die unter anderem eine ätzende Wirkung hat. Nachdem der Verschluss am gottlob nicht beschädigten Gefahrstoffbehälter von Forchheimer Einsatzkräften in speziellen Schutzanzügen geschlossen werden konnte, war die Gefahr einer weiteren Ausbreitung des Gefahrstoffs gebannt.
Da sich mehrere Einsatzkräfte der Wehren sowie des BRK während der Tätigkeiten kontaminiert hatten, mussten diese Personen alle durch den in der vorgegebenen Zeit aufgebauten Dekontaminationsplatzes geschleust werden, wo eine Reinigung erfolgte. Auch die Verletzten mussten vor einem Weitertransport in Kliniken diese Prozedur über sich ergehen lassen. Übungsende war für die rund 40 Einsatzkräfte nach über einer Stunde teils schweißtreibender Arbeit, trotz der kühlen Außentemperaturen. Stadtbrandinspektor Jürgen Mittermeier und der Wachleiter der Rettungswache Forchheim, Stefan Pechtl, die beide als Beobachter an der Übung teilnahmen, bestätigten in einem abschließenden Gespräch, dass alle Beteiligten engagiert gearbeitet haben und die Zusammenarbeit der Hilfsorganisationen funktioniert hat.
Trotz dieser positiven Schlussäußerungen bedeute eine solche Übung nicht „Stillstand“, sondern „weitere intensive Ausbildung“ an verschiedenen festgestellten Eckpunkten, die für die Zukunft optimiert werden müssen.
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