Eine Million Euro für Investitionen in soziale Einrichtungen
Knapp eine Million Euro an Investitionsförderungen für soziale Einrichtungen in Oberfranken sowie personelle Aufstockungen in Beratungsstellen der offenen Behindertenarbeit beschloss der Ausschuss für Soziales des Bezirks Oberfranken in seiner Sitzung am vergangenen Donnerstag. Das paritätisch mit Bezirksräten und Vertretern der Wohlfahrtsverbände besetzte Gremium war dabei in allen Entscheidungen einer Meinung. Zudem wurden Richtlinien auf den Weg gebracht, die eine Integration von Menschen mit Behinderung auf dem ersten Arbeitsmarkt erleichtern und Zuverdienstmöglichkeiten ausbauen sollen.
Drei Anträge auf institutionelle Förderung für das kommende Haushaltsjahr lagen dem Ausschuss für Soziales des Bezirks Oberfranken zur Sitzung vor. Zum einen beantragte die Regens-Wagner-Stiftung beim Bezirk Oberfranken einen Zuschuss zum Ersatzneubau des Pflegeheims „Am Gutshof“ in Burgkunstadt. Dort sollen 26 stationäre Pflegeplätze und zwei Plätze zur Tagespflege für Menschen mit Behinderung entstehen. Insgesamt bewilligte der aus Bezirksräten und Vertretern der Wohlfahrtsverbände bestehende Ausschuss eine Investitionsförderung von über einer Millionen Euro. Rund die Hälfte des Betrages wird für das kommende Haushaltsjahr eingestellt.
24 Plätze für Menschen mit Behinderung sollen in der neuen „Kurt-Straßberger-Wohn-Heimat“ in Memmelsdorf entstehen. Dort möchte die Lebenshilfe Bamberg e.V. einen Ersatzneubau innerhalb eines bestehenden Wohngebäudes errichten. „Die Wohnanlage wurde von den Mitarbeitern und der Kommune gezielt mit den lokalen Gemeindestrukturen vernetzt, sodass für die Bewohner mit Behinderung akzeptierende und inkludierende Sozialräume geschaffen werden konnten“, erklärte Robert Stiefler, Sozialplaner des Bezirks Oberfranken, das Bauprojekt.
Einstimmig wurde beschlossen, das Bauvorhaben mit über 330.000 Euro zu bezuschussen, 200.000 Euro davon werden für 2016 bereitgestellt.
Das dritte Investitionsprojekt, dessen Förderung der Ausschuss für Soziales beschloss, ist der Neubau eines Wohnheims für 24 Menschen mit Behinderung in Kulmbach, die in eine Werkstatt integriert werden sollen. Das Diakonische Werk möchte das Gebäude in der Dobrachstraße auf einem ehemaligen Sportplatzgelände errichten. Der Bedarf für eine solche Einrichtung wurde bereits im Jahr 2010 festgestellt. Nun fördert der Bezirk den Neubau mit rund 300.000 Euro.
Als weitere Tagesordnungspunkte standen die Verabschiedungen von zwei Richtlinien zur Förderung von Integrationsfirmen und von sogenannten Zuverdienstplätzen in Oberfranken auf der Agenda. Durch die nunmehr beschlossenen Änderungen soll auf Grundlage der UN-Behindertenrechtskonvention das Recht von Menschen mit Behinderung auf Zugang zum ersten Arbeitsmarkt gestärkt werden. Zudem sollen die Zuverdienstmöglichkeiten erweitert werden. „Durch klare Förder- und Rahmenbedingungen möchten wir mehr Planungs- und Rechtssicherheit für diese alternativen Beschäftigungsmöglichkeiten schaffen und damit zur beruflichen Wiedereingliederung von Menschen mit Behinderung beitragen“, erläuterte Bezirkstagspräsident Dr. Günther Denzler mit Blick auf die Umsetzung des Inklusions-Gedankens. Die Verbesserungen werden für rund 70 Beschäftigte in oberfränkischen Integrationsfirmen und der oberfränkischen Zuverdienstprojekte ca. 40.000 Euro im Jahr betragen.
Des Weiteren beteiligt sich der Bezirk Oberfranken auch weiterhin an der Finanzierung der hauptamtlich geführten Geschäftsstelle des Bayerischen Landesverbandes der Psychiatrieerfahrenen, die im Rahmen eines Pilotprojekts im Jahr 2012 aufgebaut wurde. Zudem unterstützt der Bezirk auch die personelle Aufstockung des Zentrums für Menschen mit erworbener Hirnschädigung Oberfranken mit einer halben Fachkraftstelle. Ebenfalls erweitert werden nach dem Beschluss des Ausschuss für Soziales die Verwaltungsstellen des Sozialpädagogischen Dienstes in Coburg.
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