Landkreis Forchheim: Impfbuchüberprüfung in den 6. Klassen der Schulen
Impfungen zählen zu den wirksamsten vorbeugenden Schutzmaßnahmen in der Medizin. Durch ihren Einsatz sind viele in der Vergangenheit gefürchtete Infektionskrankheiten, wie Kinderlähmung oder Diphtherie zurückgedrängt und Pocken ausgerottet worden.
Auch weitere komplikationsreiche Erkrankungen wie Keuchhusten (Pertussis) bei Säuglingen, Virus-Grippe (Influenza) bei Senioren oder Masern bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen könnten durch ein Zusammenspiel von individuellem Impfschutz und hohen Impfraten in der Bevölkerung zurückgedrängt werden.
Bayernweit kommt es immer wieder zu Masernausbrüchen. Der Grund liegt darin, dass eine einmalige Masernimpfung im Säuglingsalter nicht unbedingt ausreichend ist, sondern zwei Impfungen erforderlich sind, um einen dauerhaften Schutz gegen diese gefährliche Erkrankung aufzubauen. 29% der gemeldeten Masernfälle stammen aus der Altersgruppe der 12- bis 17-Jährigen. Dies zeigt, dass besonders bei Jugendlichen und auch jungen Erwachsenen noch Impflücken bestehen. Oft ist dies den Jugendlichen und ihren Eltern nicht bewusst. Um sie auf evtl. bestehende Impflücken hinweisen zu können, führen die Gesundheitsämter im Auftrag der Bayerischen Staatsministerien für Gesundheit und Pflege sowie Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst eine jährliche Impfbuchdurchsicht bei Schülern der 6. Klassen in allen Schulen Bayerns durch und geben den Eltern Impfempfehlungen. Die Schülerinnen erhalten zusätzlich schriftliche Informationen zur von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlenen HPV (Humanes Papillomvirus)-Impfung.
Für die Eltern ist die Vorlage vorhandener Impfbücher bei schulischen Impfberatungen des Öffentlichen Gesundheitsdienstes gemäß Art. 14 Abs. 5 Gesundheitsdienst- und Verbraucherschutzgesetz (GDVG) verpflichtend. Damit sollen möglichst alle angesprochenen Schüler und Schülerinnen diese Chance auf eine Überprüfung ihres Impfschutzes erhalten.
Die Impfbücher werden im Zeitraum vom 06. – 30. Oktober von Mitarbeiterinnen des Gesundheitsamtes in den Schulen durchgesehen, den Eltern Rückmeldung mit ggf. Impfempfehlungen eingelegt und die Impfbücher werden im verschlossenen Kuvert den Schülern zurückgegeben. Die Daten aus den Impfbüchern werden vollständig anonymisiert zur Berechnung von Impfquoten erhoben. Der Datenschutz wird dabei selbstverständlich eingehalten.
Für Impffragen stehen die Ärztinnen des Gesundheitsamtes gerne zur Verfügung, nötige Impfungen werden von den niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen durchgeführt.
Jeder Arztbesuch sollte in jedem Alter zur Überprüfung und Vervollständigung des Impfschutzes genutzt werden! Aktuell sollten ältere Menschen über 60 Jahre, chronisch Kranke und Schwangere an den Impfschutz gegen saisonale Influenza („Grippe“) denken und sich impfen lassen.
Weitere Informationen im Internet unter: www.impfen-info.de oder unter: www.lgl.bayern.de/gesundheit/praevention/impfen/lagi.htm
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