Gewichtiges Werk zu Kloster Michaelsberg
Vorstellung des Begleitbandes zur Sonderausstellung „Im Schutz des Engels“
(bbk) Mit der Gründung des Klosters Michaelsberg 1015 durch Kaiser Heinrich II. und Bischof Eberhard I. wurde nicht nur das erste Kloster im noch jungen Bistum Bamberg gegründet, sondern auch einer seiner bedeutendsten Kulturträger.
Aus diesem Anlass findet zur Zeit an fünf Standorten in Bamberg das Ausstellungsprojekt ‚Im Schutz des Engels – 1000 Jahre Kloster Michaelsberg Bamberg 1015 – 2015‘ statt, zu dem nun der Begleitband der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Nach einer Begrüßung durch den Leiter des Stadtarchivs Bamberg Horst Gehringer gaben die Herausgeber Dr. Norbert Jung, Leiter der Hauptabteilung Kunst und Kultur im Erzbischöflichen Ordinariat, und Holger Kempkens, Leiter des Diözesanmuseums Bamberg, eine Einführung in die Publikation und stellten die zu diesem Anlass versammelten Autoren der Essays und Katalogbeiträge vor.
Norbert Jung betonte: „Ich freue mich außerordentlich, dass es gelungen ist, ein derart prachtvolles Werk vorzulegen. Es wird der Bedeutung des Michaelsberges nicht nur in inhaltlicher, sondern auch in ästhetischer Hinsicht voll und ganz gerecht“. Dem schloss sich Holger Kempkens an: „Mit dem Begleitband zur Jubiläumsausstellung liegt nun ein – nicht nur von der Seitenstärke her – gewichtiges Werk zum Kloster Michaelsberg vor, sondern auch ein Buch, in dem es sicherlich Freude macht, den unterschiedlichsten Aspekten der Klostergeschichte auf den Grund zu gehen“.
Das 690 Seiten starke, großzügig bebilderte Buch, thematisiert die vielfältigen Facetten der 1000-jährigen Geschichte des Michaelsberges. Dazu konnten namhafte Autoren und Kenner ihres Faches gewonnen werden, die in 27 Essays wissenschaftlich fundierte Forschungen zu wichtigen Phasen und Aspekten aus der Geschichte des Klosters, aber auch zur nachklösterlichen Zeit geleistet haben. Damit kann der Band schon jetzt als neues Standardwerk zu Geschichte und Kultur des Klosters Michaelsberg bezeichnet werden.
Im Essay- und im Katalogteil werden u. a. die Gründungszeit des Klosters und seine frühe Urkundenüberlieferung, die Handschriftenbestände der Klosterbibliothek und das Wirken der Mönche im eigenen Skriptorium analysiert. Aufgezeigt wird ferner in einem Überblick die Genese des Benediktinerordens und das Benediktinische Leben in Franken vor 1015, die besondere Stellung des Klosters Michaelsberg innerhalb der Klöster der ‚Hirsauer Reform‘, der es 1112 angeschlossen wurde, seine baulichen und künstlerischen Zeugnisse vom 12. bis 18. Jahrhundert, so etwa die Ergebnisse der archäologischen Grabungen der letzten Jahre wie auch die die Baugeschichte von Kirche und Klostergebäuden bis zum barocken Neubau, zu dem jüngst aufgetauchte Baupläne erstmals publiziert werden.
Hinzu kommen Einblicke in die Zusammensetzung des Konventes und das Leben und Wirtschaften der Mönche und der Äbte, ihr Wirken in den Patronatspfarreien und den Klosterdörfern, wo das Kloster der größte Grundherr war, auch die Erfassung der Besitzungen durch präzise Karten. Darüber hinaus werden auch die Verehrung des Erzengels Michael und des hl. Bischofs Otto sowie der Kirchschatz des Klosters vorgestellt. Auch die Einbindung des Klosters Michaelsberg in die Bamberger Klosterlandschaft wird eigens thematisiert. Seit der Aufhebung des Klosters 1803 nehmen die Klostergebäude bis heute das Bürgerspital auf, zudem beherbergten sie ab 1839 die ersten Schauräume der städtischen Kunstsammlungen, die dort ihren Ausgang nahmen – auch dies ein Thema des Begleitbandes.
Neben dem umfangreichen Essayteil spiegelt der Katalogteil die fünf Ausstellungsstandorte – Staatsarchiv, Staatsbibliothek, Diözesanmuseum, Stadtarchiv und Historisches Museum – wider und stellt die dort präsentierten Exponate ausführlich und reich bebildert vor.
Der im renommierten ‚Michael Imhof Verlag‘ erschienene Katalog ist zum Preis von 49,95 Euro an den Kassen der Ausstellungsstandorte, im ‚Bamberger Stiftsladen‘ auf dem Michaelsberg sowie im Buchhandel erhältlich.
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