Kersbach: Umbau der Turnhalle und zum Neubau der Schule

Symbolbild Bildung

Sicherheitskonzept für Kersbacher Schülerinnen und Schüler während der Bauphase

Wegen der an der Schule Kersbach erforderlichen Umbau- und Neubaumaßnahmen müssen sich die Schülerinnen und Schüler in den kommenden zwei Jahren auf Einschränkungen einstellen.

Die Stadt Forchheim, die Schulleitung, die Vertreterinnen des Kinderschutzbundes und der Mittagsbetreuung haben sich auf die weitere Vorgehensweise geeinigt. Der Elternbeirat, der urlaubsbedingt nicht an dem Termin teilnehmen konnte, wird ebenfalls informiert und gehört werden.

Bei einem gemeinsamen Ortstermin haben die Beteiligten Wert darauf gelegt, dass die Schüler sicher zur Mittagsbetreuung gelangen können. Das Gebäude, in dem sich die Mittagsbetreuung derzeit befindet, wird im Herbst abgerissen. Als Ersatz für die Mittagsbetreuung stellt die Freiwillige Feuerwehr Kersbach Räume im Gerätehaus zur Verfügung. „Die Kinder sollen sicher von der Schule zur Mittagsbetreuung im Feuerwehrhaus gelangen können. Der Kersbacher Feuerwehr, insbesondere Herrn Flake danken wir sehr für die konstruktive und unkomplizierte Zusammenarbeit“, so Oberbürgermeister Franz Stumpf.

Die Kinder werden zur Mittagsbetreuung vom hinteren Teil des Schulgebäudes über den Teil des Schülerwegs, der gegenüber der Firma Gartenbau Hofmann in die Herrnstraße mündet, in Richtung Feuerwehrhaus gehen.

Entlang der Straßenseite der Herrnstraße, auf der die Kinder dann rechts Richtung Feuerwehrhaus laufen, wird bis zur Kreuzung zur Gosberger Straße ein absolutes Halteverbot eingerichtet. So wird sichergestellt, dass der Gehweg als solcher erkennbar bleibt und nicht verstellt wird.

Lydia Longequeue, Vertreterin der Mittagsbetreuung, wies darauf hin, dass in der Wilhelmshöhe oft zu schnell gefahren wird und die Kreuzung Herrnstraße mit der Wilhelmshöhe für die Schüler deshalb kritisch sein könnte. Oberbürgermeister Franz Stumpf sagte zu, auf der Straßenoberfläche der Wilhelmshöhe zwei Piktogramme anbringen zu lassen. Diese sollen die Autofahrer daran erinnern, langsam zu fahren. Darüber hinaus ist angedacht, über der Kreuzung ein Banner anzubringen, das die Autofahrer auf die Schulkinder hinweist.

Die nächste Straße, die die Schulkinder überqueren müssen, ist die Gosberger Straße an der Einmündung der Herrenstraße.

Oberbürgermeister Stumpf stellte zur Diskussion, ob der ausgeweitete Teil des Gehsteigs mit einer Absperrkette gesichert werden sollte, um so die Kinder geradeaus zu leiten. So könnte verhindert werden, dass die Kinder die Kreuzung schräg überqueren. Allerdings könnte die Kette die Kinder auch erst recht dazu verleiten, die Kreuzung schon vor dieser zu überqueren, so dass die Kette die Situation sogar verschärfen könnte.
Juscha Hanser, Kinderschutzbund, schloss sich dem Vorschlag von Oberbürgermeister Stumpf an, die Kinder mit auf dem Gehweg aufgeklebten Fußspuren zu leiten.

Lydia Longequeue schlug vor, die Kinder geradeaus über die Gosberger Straße und direkt in die jetzige Grünfläche der Feuerwehr gehen zu lassen. Dafür müsste ein Teil der Hecke des Feuerwehrgrundstücks entfallen.
So aber könnte das schräg gegenüber liegende Ziel, also der Eingangsbereich zur Feuerwehr, die Kinder nicht mehr dazu verführen, den gesamten Kreuzungsbereich zu überqueren.

Der Kreuzungsbereich Herrnstraße mit der Gosberger Straße wird montags bis freitags von 12 Uhr bis 13 Uhr auf 30 Stundenkilometer begrenzt sein. Piktogramme und Banner sollen die Autofahrer auf kreuzende Schulkinder hinweisen.

Rektorin Kerstin Friedrich betont: „Zumindest während der ersten beiden Schulwochen sollten alle Schülerinnen und Schüler zur Mittagsbetreuung begleitet werden. Den Kindern muss beigebracht werden, wie sie sich im Straßenraum zu verhalten haben und auf welche Gefahren sie zu achten haben. Ich denke, dass wir mit dem Sicherheitskonzept eine gute Lösung gefunden haben.“

Auf dem Feuerwehrgrundstück selbst wird der Aufenthaltsbereich der Kinder im Außenbereich mit einem Bauzaun geschützt. Der Pausenbereich der Schüler wird während der Bauphase im hinteren Bereich der Laubenstraße sein. Dazu erfolgt eine kurzzeitige Sperrung des Straßenstücks während der Pausenzeiten.

Generalsanierung der Turnhalle

Mit der Generalsanierung der Turnhalle Kersbach wird Mitte September 2015 begonnen werden.

„Ein Neubau der Turnhalle kommt aus förderrechtlichen Gründen nicht in Frage. Nach den derzeitigen Bestimmungen wird für die Schule Kersbach nur eine Kleinsporthalle anerkannt. Diese Kleinsporthalle wäre dann nur noch etwa halb so groß die die bestehende. Im Hinblick auf die außerschulische Nutzung der Halle möchten wir sie in der derzeitigen Größe den Vereinen weiter zur Verfügung stellen. Das ist nur bei einer Sanierung, nicht aber bei einem Neubau möglich“, so Oberbürgermeister Franz Stumpf.

Zu den Baukosten erläutert er: „Nach dem bisherigen Planungsstand betragen die Gesamtkosten für die Generalsanierung der Kersbacher Turnhalle um die 1,828 Mio. Euro.“

Die Gründe für die erforderliche Generalsanierung erklärt die städtische Architektin Sigrun Wagner:

„Eines der Hauptprobleme ist, dass im Trinkwasserleitungssystem der Turnhalle eine massive Konzentration von Legionellen festgestellt worden ist. Aus diesem Grund mussten die Wasch- und Duschräume für die Nutzung gesperrt werden.

Die Fundamente und die Bodenplatte der Turnhalle aus dem Jahr 1972 befinden sich in einer wasserführenden Bodenschicht. Weder wurden damals ausreichende Dränagen und Abdichtungen der Bodenplatte im Außenbereich realisiert, noch durch Schweißbahnen im Innenbereich der Feuchtigkeits- und Wassereintritt verhindert. Dadurch kommt es vor allem nach Niederschlägen zu massivem Wassereintritt mit Durchfeuchtung der Estriche und offenen Wasserständen in den Bodenhülsen und Lüftungskanälen der Halle.

Die gesamte Haustechnik entspricht nicht mehr den derzeit gültigen Sicherheitsvorschriften.

Die Bauwerkshülle, also das Dach, die Fenster, die Fassade und der Boden entsprechen nicht den Anforderungen der gültigen Energieeinsparungsverordnung.
Die Flachdachaufbauten sind nicht mehr regendicht und haben bereits massiv Wasser aufgenommen. Die Grundrissstruktur des Umkleidetraktes mit Sanitärbereich erfüllt nicht mehr die heutigen Anforderungen des Schulsportes.

Die derzeitige Grundrissstruktur lässt keine sportlichen Aktivitäten für Behinderte und Rollstuhlfahrer zu.“

Der planende und ausführende Architekt Thomas Krügel zeigt die erforderlichen Maßnahmen auf: „Rings um die Turnhalle muss aufgegraben werden. Dann kann die Drainage gelegt werden. Die Außenwände werden abgedichtet. Der Sporthallenboden muss bis auf die Bodenplatte komplett entfernt werden. Dann wird die Bodenplatte abgedichtet. Darauf wird ein neuer schwimmender Estrich aufgebracht werden. Die Turnhalle muss also auf den Rohbauzustand zurückversetzt werden. Eine moderne Haustechnik wird eingebaut werden. Mit gleichzeitigem Einbau entsprechender Fenster können die aktuellen Energieeinsparungsverordnung Anforderungen nun erfüllt werden.“

Die Förderung für die Sanierung der Turnhalle über Mittel des Länderfinanzausgleichs beträgt voraussichtlich 500.000 Euro. Die Stadt Forchheim hat somit 1,382 Mio. Euro selbst zu finanzieren.

Geplant ist, dass die Sanierungsarbeiten an der Turnhalle im Frühjahr 2016 zum Abschluss gebracht werden können. Der Sportverein DJK Kersbach hat in Aussicht gestellt, seine Halle übergangsweise für den Sportunterricht zur Verfügung zu stellen.

Abbruch und Neubau Grundschule Kersbach

Nach Abschluss der Generalsanierung der Kersbacher Turnhalle wird mit dem Schulneubau begonnen werden.

Der Baubeginn ist für Frühjahr 2016 geplant. Der Planungs- und Umweltausschuss hatte bereits im Januar 2014 entschieden, den bisherigen Schulstandort in Kersbach beizubehalten. Der Neubau der Schule ist erforderlich, weil eine Generalsanierung der Schule während des laufenden Betriebs ist nicht möglich ist.

Das bestehende Schulgebäude in Kersbach wurde 1959 errichtet und ist baulich in einem sehr schlechten Zustand. Im Rahmen einer Generalsanierung wären umfangreiche bauliche Maßnahmen erforderlich. Insbesondere müssten das Dach, die Fenster, die Fassade und die gesamte Haustechnik erneuert werden. Ebenso die Kanalanschlüsse, der Estrich der Putz und die Bodenbeläge. Das Mauerwerk müsste trocken gelegt werden. Derzeit müssen Kellerräume als Klassenzimmer und als Gruppenraum genutzt werden. Eine Aufstockung des Gebäudes ist unter Berücksichtigung des vorhandenen Mauerwerks aus statischen Gründen nicht möglich.

In einem ähnlichen Zustand befindet sich das Gebäude, in dem derzeit die Mittagsbetreuung untergebracht ist. Die oben genannten Gründe lassen eine zweckmäßige und wirtschaftliche Generalsanierung nicht zu.

Der Neubau wird eine Bruttogeschossfläche von etwa 1.747 qm haben. Errichtet wird dieser auf dem bisherigen Allwetterplatz und dem Pausenhof sowie auf der Fläche, auf dem derzeit noch das Gebäude steht, auf dem die Mittagsbetreuung untergebracht ist. Sobald der Neubau fertiggestellt ist, wird mit dem Abriss des alten Schulgebäudes begonnen werden. Geplant ist, dafür den Zeitraum der Sommerferien 2017 zu nutzen. Anschließend werden die Außenanlagen hergerichtet.

Das Raum- und Funktionsprogramm wurde in enger Abstimmung mit der Schulleitung und dem Schulamt erarbeitet.

„Im Vordergrund der Planung stand, die Organisation des Schulalltages und das pädagogische Konzept der Schule in Bezug auf die Raumzuordnungen und die Funktionsabläufe zu berücksichtigen“, so Oberbürgermeister Franz Stumpf.

Die städtische Architektin Sigrun Wagner erläutert die Planungen: „Das neue Schulgebäude wird zweigeschossig. Im Erdgeschoss werden sich im Nordwesten der Hauteingang mit Eingang- und Pausenhalle, Werk- und Werknebenraum, die Mittagsbetreuungsräume mit dem angegliederten Küchenbereich, die Garderoben und die Sanitäranlagen befinden.

Flexible Trennwände in der Mittagsbetreuung zur Pausenhalle ermöglichen durch einen Raumverbund eine große Fläche für Veranstaltungen.
Im Obergeschoss befinden sich die Klassenzimmer mit Gruppenraum, der Mehrzweckraum sowie die Verwaltung, der Lehrmittelraum und die Sanitäranlagen. Eine Erweiterung um zwei zusätzliche Klassenzimmer ist als aufgeständerter Anbau im Dachgeschoss mit überdachter Pausenhoffläche möglich.
Im Außenbereich wird eine Kombination zwischen Bewegung und Sportaktivitäten und den Ruhezonen mit Sitzmöglichkeit geschaffen.“

Die neue Haupterschließung für Schüler wird künftig über den nordwestlichen Schülerweg und den Pausenhof erfolgen. Auf dem Schulgrundstück wird ein Behindertenparkplatz untergebracht.

Kostenentwicklung und Bautenstand

Nach dem bisherigen Planungsstand betragen die Gesamtkosten für den Schulneubau inklusive aller Nebenkosten ca. 6.297.800 Mio. Euro. Die staatliche Förderung für das Schulgebäude beträgt voraussichtlich 1.153.000 Mio. Euro.

Die Herstellungskosten für die Freisportflächen werden mit ca. 147.200 Euro und für den Anteil Technik im Bereich der Turnhalle mit ca. 129.000 Euro kalkuliert. Die Kosten für Abbruch und Erschließung betragen ca. 254.100 Euro. Für die Freisportflächen, Abbruch- und Erschließungsmaßnahmen werden von der Regierung von Oberfranken keine Förderungen bewilligt: Die Schule Kersbach wird förderrechtlich als Zweigstelle der Martinsschule beurteilt.