„Klimawerkstatt“ der Grundschule Bayreuth-St. Georgen prämiert
Wettbewerb Energie für Bildung: Zurück in die Natur
Für naturkundliche Arbeit mit Kindern gibt es kein besseres Klassenzimmer als die Natur selbst. Die Grundschule Bayreuth-St. Georgen hat in dieser Hinsicht Glück. Denn sie verfügt über ein 40.000 Quadratmeter großes Naturerlebnisgelände. In einem alten Bauwagen hat die Schule hier eine „Klimawerkstatt“ eingerichtet. In dieser mit vielen Hilfsmitteln ausgestatteten Lern- und Übungsstation können die eigenen Schüler, aber auch andere Gruppen, nach Herzenslust forschen. Das sei eine förderungswürdige Idee und ein kreativer Zugang zu Natur und Umwelt, befand die Jury des Wettbewerbs Energie für Bildung. Der Wettstreit der Ideen wird seit vielen Jahren von der GasVersorgung Süddeutschland (GVS), Stuttgart, ausgelobt.
Die 264 Schülerinnen und Schüler in den zwölf Klassen der Grundschule haben fast zur Hälfte einen Migrationshintergrund. Sie leben zum großen Teil in Siedlungen des sozialen Wohnungsbaus mit wenig Natur. Das weitläufige Schulgelände hingegen ist ein Refugium und verfügt über alten Baumbestand sowie Wiesen und Hecken.
„Vor dem Hintergrund dieser für eine Grundschule optimalen räumlichen Voraussetzungen lag es für uns Pädagogen aber auch die Elternschaft nahe, die schuleigene Naturerlebnislandschaft unterrichtlich einzubeziehen“, sagt die Rektorin und stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins, Gabi Hemmer.
Als festen Anlaufpunkt für naturwissenschaftliche Arbeit im Gelände richtete man eine Forschungsstation ein. Zusammen mit dem „Ochsenfurter Spielbaustelle e. V.“ wurde ein alter Bauwagen zu einer vielseitig nutzbaren Klimawerkstatt umgebaut. Sie dient als Lern- und Übungsstation mit urigem Ambiente. Unterschiedlichste Hilfsmittel vom Mikroskop über die Kamera bis hin zum Laptop mit Spezialprogrammen erlauben, je nach Alter der jungen Forscher, die unterschiedlichsten Aufgabenstellungen. Davon profitieren pro Jahr rund 300 Kinder im Alter von fünf bis zwölf Jahren.
Die Klimawerkstatt kann in den normalen Unterricht einbezogen werden, ebenso aber auch als Standort für Projekttage und Sonderaktionen mit Dritten dienen. Ergänzend zu naturkundlichen Aufgabenstellungen lässt sich das Naturerlebnisgelände auch für Aktivitäten wie Werken und Basteln, gemeinsames Kochen am Lagerfeuer und erste Erfahrungen mit der Tierhaltung nutzen. Träger der Klimawerkstatt ist der Förderverein Grundschule Bayreuth- St. Georgen.
Ein grünes Klassenzimmer
„Unser Themenspektrum ist groß. Es reicht von der Insektenbeobachtung über die Beschäftigung mit Pflanzen bis hin zur Gewässerkunde“, berichtet Matthias Sauer, Projektleiter des Kooperationspartners „Ochsenfurter Spielbaustelle e.V.“. „So wecken wir bei den Kindern den Forscher- und Wissensdrang und verschaffen ihnen spannende Zugänge zu Naturphänomenen.“ Die Rektorin ergänzt: „Gerade im Hinblick darauf, dass sehr viele der Schülerinnen und Schüler aus einem naturarmen häuslichen Umfeld und oft auch aus bildungsfernen Elternhäusern stammen, ist das ein bereicherndes Kontrastprogramm und voll im Sinne unseres erklärten Ziels der Inklusion. So sind denn auch die weitaus meisten Jungen und Mädchen mit großer Begeisterung bei der Sache.“
„Wir haben als Gesellschaft längere Zeit gebraucht, um zu erkennen, welchen Stellenwert der Umweltschutz innehaben muss“, sagt Jürgen Bayer, Geschäftsführer der Stadtwerke Bayreuth. „Umso glücklicher bin ich, dass mittlerweile ein Umdenken stattgefunden, das wir auch Projekten wie der Klimawerkstatt der Grundschule Bayreuth-St. Georgen zu verdanken haben.“
„Der kreative Ansatz der Grundschule Bayreuth-St. Georgen hat uns beeindruckt. Hier erhalten die Schülerinnen und Schüler in unterschiedlichen Gruppenkonstellationen spielerisch Zugang zur Natur und zu naturwissenschaftlichen Fragestellungen“, kommentiert die Projektleiterin der GVS-Ausschreibung Angela Grether. „Gleichzeitig werden die Kinder zu einem schonenden Umgang mit natürlichen Ressourcen angeleitet. Dies alles entspricht der Zielsetzung unseres Wettbewerbs Energie für Bildung. Insofern verdient das Projekt Förderung, zumal es von der Schulgemeinde sehr langfristig angelegt ist.“
Das mit der Auszeichnung der GasVersorgung Süddeutschland verbundene Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro können die Projektverantwortlichen gut verwenden. Die bestehenden Bildungsmodule sollen durch Werkzeugsätze ergänzt werden. Zusätzliche Tablets sollen bei Recherche und Dokumentation Verwendung finden. Auch das Bundesforschungsministerium sowie der Rat für Nachhaltigkeit haben das Projekt für preiswürdig befunden.
Energie für Bildung: Ein Wettbewerb trägt Früchte
Die Initiative Energie für Bildung ist ein wichtiger Teil des gesellschaftlichen Engagements der GVS und zielt auf die Nachwuchsförderung. Hintergrund sind der zunehmende Fachkräftemangel in naturwissenschaftlichen und technischen Berufen sowie die sinkenden Studierendenzahlen in diesen Fächern.
Mit dem Wettbewerb unter der Schirmherrschaft von Andreas Stoch, Minister für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg, möchte die GVS das Interesse an diesem Themenfeld wecken und verstärken. Neben der allgemeinen Förderung der MINT-Fächer geht es um die Unterstützung von Mädchen und Frauen in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Die prämierten Projekte haben damit auch eine Vorbildfunktion. Eine fachkundige Jury kommt jährlich zusammen und wählt die Preisträger aus.
Energie für Bildung wird in Baden-Württemberg bereits seit 2010 durchgeführt. Mit der Ausschreibung für 2014 wurden dann erstmals auch vier weitere Bundesländer zur Teilnahme eingeladen: Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland. Teilnehmen können öffentliche und gemeinnützige Einrichtungen, die innovative pädagogische Kinder- und Jugendprojekte im Bereich Naturwissenschaft und Technik planen oder durchführen.
In diesem Jahr wurden bereits folgende Projekte ausgezeichnet:
- Januar: Schülerlabor „Mathe ist mehr“. Station „Freizeitpark“ der Universität Koblenz-Landau
- Februar: Projekt „iLab – durch Lehren lernen“. Programmieren für Grundschulkinder, Schwäbisch Gmünd
- März: Forscherlabor des Kindergartens St. Raphael, Schonach
- April: „Mein Haus, mein Auto der Zukunft“, Realschule/Gemeinschaftsschule Kleinblittersdorf
- Mai Abwärmenutzung für Forschungspflanzen, Gymnasium Lauf
- Juni „Energie im Laufe der Jahreszeiten erleben“, Kindergarten Oberisling, Regensburg
- Juli „Im Klostergarten wächst Wissen“ , St.-Ursula-Schule, Würzburg
Die Bewerbungsunterlagen, alle Informationen zum Wettbewerb und die Preisträger seit 2010 finden Sie auf der GVS-Website unter www.gvs-energiefuerbildung.de, auf Facebook unter www.facebook.com/EnergiefuerBildung sowie auf Twitter unter https://twitter.com/#!/EFB_Initiative
Die GVS auf einen Blick
Die GasVersorgung Süddeutschland (GVS) mit Sitz in Stuttgart gehört zu den großen deutschen Erdgasgesellschaften. Seit 1961 sind wir Partner von Stadtwerken und Industrieunternehmen im In- und Ausland. Unser Erdgas-Absatz lag 2014 bei 57,8 Milliarden Kilowattstunden und der Umsatz bei 1,45 Milliarden Euro.
Neben Vertrieb und Handel von Erdgas und Bio-Erdgas bieten wir unseren Marktpartnern vielfältige energienahe Dienstleistungen. Hierzu gehören ein Portfolio- und Bilanzkreismanagement sowie professionelle Services in den Bereichen Marketing, PR und Social Media.
Das gesellschaftliche Engagement der GasVersorgung Süddeutschland fördert ganz gezielt den naturwissenschaftlich-technischen Nachwuchs. Zudem ist die GVS seit 2009 Hauptsponsor des renommierten Science Center experimenta in Heilbronn und unterstützt die SWR-Kinderhilfsaktion Herzenssache e. V.
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