Willy-Aron-Gesellschaft: Stilles Gedenken an Claus Schenk Graf von Stauffenberg
Zum eher stillen Gedenken an Claus Schenk Graf von Stauffenberg hatte die Willy-Aron-Gesellschaft anlässlich des 20. Juli an die Gedenktafel im Durchgang des Alten Rathauses in Bamberg eingeladen. Dr. Nikolai Czugunow-Schmitt würdigte den Mut Stauffenbergs wie aller Beteiligten des Umsturzversuches am 20. Juli 1944 und rief den langen Weg bis zur Anerkennung dieser Mutigen ins Gedächtnis.
Stauffenberg und seine Vertrauten haben nicht für ihren eigenen Vorteil gehandelt. Bamberg und das Erzbistum können dankbar sein, dass Katholiken wie Graf Stauffenberg hier lebten. Er und seine mutige Tat seien über Deutschland hinaus bekannt, während manche Einheimische nicht wüssten, dass er mit seiner Familie hier gelebt hatte. Vorsitzender Daniel Dorsch würdigte die Bedeutung des Widerstandes Graf Stauffenbergs für Deutschland. Zivilcourage und ethisches Handeln sind auch für die heutige Gesellschaft notwendig. Die drei bekanntesten Mutigen aus Bamberg, Claus Schenk Graf von Stauffenberg, Hans Wölfel und Willy Aron, können dazu wertvolle Denkanstöße geben. Daher plant die Willy-Aron-Gesellschaft ein Mahnmal, damit auch die nachfolgenden Generationen sich an diese mutigen Menschen erinnern können. Die Bauarbeiten dafür beginnen im Herbst. Ein Spendenkonto für das Widerstands-Mahnmal ist eingerichtet: Willy-Aron-Gesellschaft, Sparkasse Bamberg, IBAN: DE86 7705 0000 0300 3494 20, BIC: BYLADEM1SKB. Jede Spende ist willkommen.
Dass junge Menschen sehr wohl für die Erinnerungsarbeit zu gewinnen sind und durch die Beschäftigung mit den Personen des Widerstands nicht nur Wissen, sondern auch Impulse für ihre eigene Entwicklung erarbeiten, das zeigte eine Schülerin des Franz-Ludwig-Gymnasiums. Sie erzählte, wie ihr Interesse am Leben und Widerstand Graf Stauffenbergs geweckt wurde. Die Auseinandersetzung mit den Motiven und der ethischer Haltung ist gerade für die Jugend spannend. In diesem Zusammenhang wies Mechthildis Bocksch auf einen Vortrag der Reihe „Widerstand“ hin. Am 14. Oktober 2015 wird Dr. Horst Sassin zum Thema: „Charakterinseln in der braunen Flut – Aspekte der liberalen Widerstandsgruppe Robinsohn-Strassmann“ sprechen. Deren Mitglieder, zu denen auch Thomas Dehler und Hans Wölfel zählten, lebten eine riskante Existenz unter den Augen der Gestapo und der Denunzianten. Die Veranstaltung wird in Kooperation mit der Katholischen Erwachsenenbildung in der Stadt Bamberg, der Willy-Aron-Gesellschaft und der Israelitischen Kultusgemeinde/Jüdisches Lehrhaus durchgeführt.
Zum Abschluss der Gedenkveranstaltung sprach Domkapitular Dr. Gerhard Förch ein Gebet.
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