Ausstellung im Bamberger Landratsamt: Fledermäuse im Maintal
Ausstellung im Landratsamt Bamberg eröffnet
„Nachts aktiv und tagsüber müde“, so brachte der stellvertretende Landrat Johann Pfister die Gemeinsamkeiten zwischen Fledermäusen und Jugendlichen humorvoll auf den Punkt. Bei der Eröffnung der kleinen Ausstellung zum Projekt „Maintalbats“ am Donnerstag, 16. Juli im Foyer des Bamberger Landratsamtes outete er sich als begeisterter Fan dieser nächtlichen Jäger.
Die Ausstellung wurde von Jugendlichen im Rahmen des Projekts „Maintalbats“ erarbeitet und präsentiert. Im Foyer des Landratsamtes zeigt sie Wissenswertes über heimische Fledermäuse, über deren Lebensräume im Maintal und über den Verlauf des Projekts.
21 Sechst- und Siebtklässler aus den Mittelschulen Hallstadt, Bischberg und Oberhaid beschäftigten sich seit April mit dem Verhalten, den Lebensräumen und der Bedrohung von heimischen Fledermäusen. Sie recherchierten im Internet, beobachteten in der Abenddämmerung Fledermäuse am Kreuzberg und bauten Fledermauskästen, die sie im Maintal an Bäumen befestigten, um den Arterhalt von Fledermäusen zu unterstützen.
Im Maintal gibt es ungefähr 20 verschiedene Arten dieser faszinierenden Jäger, von der kleinen nur wenige Gramm schweren Zwergfledermaus bis zum Großen Abendsegler mit einer Flügelspannweite von maximal 40 cm. Fast alle Arten sind in ihrem Bestand gefährdet und alle sind gesetzlich geschützt. Fledermäuse ernähren sich ausschließlich von Insekten und Spinnen, die sie in der Dunkelheit mit Hilfe ihrer beeindruckenden Ultraschallortung jagen. Bei einer abendlichen Fledermausbeobachtung konnten die Projektteilnehmer sogar mit einem speziellen Detektor die Ultraschallaute einiger Fledermäuse für das menschliche Ohr hörbar machen.
Fledermäuse sind anspruchsvoll und benötigen im Lauf eines Jahres unterschiedliche Quartiere. Den Frühsommer verbringen die Weibchen in der Wochenstube mit der Aufzucht der Jungen. In kühlen, feuchten Winterquartieren, z.B. Höhlen oder aufgelassenen Bierkellern, halten sie kopfüber hängend fünf Monate lang Winterschlaf. Die Schaffung und der Erhalt von Quartieren ist deshalb eine der wichtigsten Aufgaben zum Fledermausschutz.
Dass bei all den Informationen der Spaß im Projekt „Maintalbats“ nicht zu kurz kam, betonten die Jugendlichen, als sie selbst die Ergebnisse des Projekts im Landratsamt vorstellten. „Die Kanutouren, bei denen wir die Standorte für die Fledermauskästen angesteuert haben, waren das Beste“ , so Hamdi Ali Oglou aus der 6. Klasse der Mittelschule Oberhaid.
Bianca Clauß, Leiterin der AWO Kinderhorts in Bischberg und Koordinatorin des Projekts betonte, dass gerade im Zusammenspiel von Erlebnis, Abenteuer und Umweltbildung der Erfolg der „Maintalbats“ liege. „Mich hat besonders das Zusammenwachsen der Gruppe und das schulübergreifende Arbeiten begeistert“, ergänzte Heike Beckert, Mitarbeiterin der Jugendsozialarbeit an der Mittelschule Bischberg.
Die Geschäftsführerin des Bund Naturschutz Bamberg, Christine Hertrich, zeigte sich beeindruckt von der Ausdauer, mit der sich die Jugendlichen über mehrere Monate hinweg mit der Lebenswelt von Fledermäusen beschäftigten. Sie rief die Jugendlichen auf: „Bewahrt euch den Sinn für die Vielfalt und Schönheit der Natur, geht mit offenen Augen durch die Welt und mischt euch überall ein, wo Natur akut bedroht ist!“
„Maintalbats“ ist ein Kooperationsprojekt der Jugendsozialarbeit im Schulverbund „Westliches Maintal“, dem Jugendpfleger der Gemeinde Oberhaid und dem Bund Naturschutz Bamberg. Projektträger ist der AWO Kreisverband Bamberg. Gefördert wird es vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz im Rahmen des Programms Bildung für Nachhaltigkeit in der Jugendsozialarbeit.
Die Ausstellung kann bis Mitte September während der normalen Öffnungszeiten im Foyer des Landratsamts besichtigt werden.
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