Bamberger »Kesselhaus« wird wieder eröffnet
Stadtspitze unterzeichnet neue Nutzungsvereinbarung mit Kunstverein, BBK und Architekturtreff
Am kommenden Samstag (18.07.2015) steigt ein Fest zur „spielerischen Rückeroberung“ des „Kesselhauses“. Rund ein Jahr war der experimentelle Kunstraum wegen dringend notwendiger Renovierungsarbeiten geschlossen. Ein Gutachten der Landesgewerbeanstalt (LGA) hatte dem Gebäude 2013 eklatante Mängel im Sicherheitsbereich bescheinigt. Nach Investitionen, vor allem in den Brandschutz und die statische Gebäudesicherheit, steht einem Weiterbetrieb nun nichts mehr im Wege: Mindestens für die nächsten drei Jahre wird das „Kesselhaus“ wieder Dreh- und Angelpunkt der modernen Kunst in Bamberg sein. Heute/Dienstag (14.07.) haben Oberbürgermeister Andreas Starke und Bürgermeister Dr. Christian Lange mit Kunstverein, Berufsverband Bildender Künstler (BBK) Oberfranken und Architekturtreff Bamberg eine neue Nutzungsvereinbarung unterzeichnet.
Vertragspartner sind die Stadt als Eigentümerin der Immobilie einerseits und der Verein „Kunstraum Jetzt!“ andererseits. Die Vereinbarung ist zunächst für drei Jahre geschlossen, mit Option auf weitere drei Jahre. „Um das Gebäude für alle derzeitigen Nutzer mittelfristig sichern und erhalten zu können, war eine Investition von rund 155.000 € erforderlich,“ so Bürgermeister Dr. Lange.
Der Bamberger Kunstverein, der BBK sowie der Architekturtreff Bamberg bespielen seit 2011 erfolgreich – mit Unterstützung der Kulturförderung der Stadt Bamberg, Sponsoren und ehrenamtlichen Aufsichten – das „Kesselhaus“, das mit seinem urbanen Charme ein unvergleichlicher Ort für Werke der Gegenwartskunst ist und haben es zu einem Kunstraum entwickelt. Im Herbst 2013 hatte die Landesgewerbeanstalt erhebliche Beanstandungen am Gebäudezustand des Kesselraums formuliert: Fehlender Brandschutz, zuhauf undichte Stellen des Dachs, mangelhafte Elektroinstallationen und verkehrssicherheitsrechtliche Mängel machten eine weitere öffentliche Nutzung unmöglich, so die LGA.
Nun wurde das Dach erneuert und abgedichtet, das Gebäude komplett in zwei Brandschutzabteilungen unterteilt, die Entrauchung sichergestellt, Brandschutztüren und –wände eingezogen bzw. neu eingebaut, Leitungen und Kabel brandsicher abgeschottet und das Schachtgeländer im Ausstellungsraum mit Maschenblech verkleidet und somit verkehrssicher gestaltet.
Das eigentliche Ambiente des Kesselhauses als ehemalige Industrieanlage blieb völlig erhalten. Das Gebäude wurde 1961 als Funktionsgebäude des alten Krankenhauses Bamberg mit Heizung, Wäscherei und Pathologie von Hans Rothenburger errichtet und 1984 stillgelegt.
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