Regierung von Oberfranken besucht Landkreis Forchheim
Kooperationsgespräch im Landratsamt
Regierungspräsident Wilhelm Wenning stattete mit seiner Vize-Präsidentin Petra Platzgummer-Martin und drei Bereichsleitern dem Landkreis Forchheim einen Besuch ab.
Landrat Dr. Hermann Ulm, stellvertretende Landrätin Rosi Kraus und die einzelnen Geschäftsbereichsleiter des Landratsamtes konnten ihre Fragen und Probleme zu aktuellen Themen vortragen und im Gespräch mit der Regierung nach Lösungsmöglichkeiten suchen. „Der Besuch ist keine Visitation, sondern die Gelegenheit zu einem gemeinsamen Austausch, um optimale Bedingungen im Landkreis Forchheim zu schaffen“ so Regierungspräsident Wilhelm Wenning.
Regierungsvizepräsidentin Platzgummer-Martin und Bereichsleiter Stefan Krug lobten ausdrücklich das vorbildliche Engagement des Landratsamtes in Sachen „Asylunterbringung“. Auch bescheinigten sie nochmals, dass in Anbetracht der vielfältigen Aufgaben und Anforderungen an die Vermieter von dezentralen Gemeinschaftsunterkünften der Kostensatz des Landratsamtes üblich und gerechtfertigt ist. Gleichzeitig warb die Regierung um Verständnis. Die oft sehr kurzfristige und schwankende Zuweisung von Asylbewerbern könne auch die Regierung nicht beeinflussen. „Auch detaillierte Informationen z. B. über Herkunft und Religion erfahre die Regierung zumeist erst dann, wenn der Bus mit Asylbewerbern in Bayreuth ankommt und die Tür aufgeht“ so Bereichsleiter Krug. Gemeinsam wurden Möglichkeiten zur noch besseren Abstimmung erörtert.
Im Bereich Wirtschaft wurde besprochen, dass auf eine ausgewogene Entwicklung im Landkreis zwischen der prosperierenden Achse im Regnitztal entlang der A 73 und dem östlichen Landkreis „Fränkische Schweiz“ geachtet werden muss. Dabei kommt dem regionalen Wirtschaftsförderungsprogramm des Freistaates Bayern für den Bereich Hotel und Gastronomie eine besondere Bedeutung zu. Dieses trägt dazu bei, das Arbeitsplätze geschaffen und erhalten werden.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist dabei auch eine gute Breitbandversorgung. Derzeit sind 26 von 29 Gemeinden im Förderverfahren. „Wir sind auf einem guten Weg, aber die Versorgung von Gemeinden mit vielen kleinen Ortsteilen stellt nach wie vor ein Problem dar“ so Landrat Dr. Ulm. Hier wurden gemeinsam verschiedene Aspekte zur Lösung erörtert.
Im Bereich Schulen sprach die Regierung an, dass die Schülerzahlen an der Berufschule in Forchheim in den letzten Jahren stark zurückgegangen sind. Es sei schwierig, ein eigenes Profil für Forchheim zu gestalten, deshalb sind auch sichere Progrosen für die Zukunft nicht möglich. „Ohne ein Schülerwohnheim sieht es für den Standort Forchheim jedoch schlecht aus“ so Bereichsleiter Dr. Brosig. Für bereits bestehende überregionale Sprengel sei dies unabdingbar. Allerdings könne die Regierung auch mit einem Wohnheim keine festen Schülerzahlen zusichern. Ein künftiger Bau sollte daher so flexibel gestaltet werden, dass auch anderweitige Nutzungen zur Auslastung möglich sind.
Am Nachmittag besichtigte die Delegation das ehmalige Benediktinerkloster in Weißenohe. Vorsitzender des Fördervereins MdL a. D. Eduard Nöth berichtete von dem Modellprojekt und stellte die Perspektiven für den Chorgesang und die positiven Auswirkungen auf die Umgebung dar. Zusammen mit dem Planer Peter Eismann besichtigte die Gruppe das ehemalige Kloster von außen und innen. Dabei erläuterte Baudirektor Bernhard Neuberger die Planungen und Fördermöglichkeiten aus Sicht der Regierung. Seitens des Landratsamtes sagte Kulturreferent Toni Eckert eine Förderung über das Leader-Programm zu.
„Ein Konzept zur Tragung der laufenden Kosten stehe bereits, die Investitionskosten in Höhe von ca. 7 Mio. Euro sollen über öffentliche Gelder gestemmt werden“ so Eduard Nöth. Landrat und Regierungspräsident sind sich der überregional bedeutsamen Maßnahme bewusst und besprachen die weitere Vorgehensweise.
„Bis Ende diesen Jahres muss das Projekt auf den Weg gebracht werden„ so Regierungspräsident Wenning. Ein Termin beim Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle wird den Auftakt dazu bilden.
Einmal in der Wahlperiode findet ein Kooperationsgespräch zwischen der Regierung von Oberfranken und den einzelnen Landkreisen statt. Früher stand die Kontrolle und Prüfung im Vordergrund, heute wird besonders Wert gelegt auf den Meinungsaustausch zu aktuellen Themen. „Der persönliche Kontakt und die gute Zusammenarbeit sind uns besonders wichtig“ betont Landrat Dr. Ulm. Er bedankt sich für die hilfreichen Hinweise zu den einzelnen Themen und die guten Gespräche. „Bei dem Projekt Chorakademie Weißenohe blicke ich zuversichtlich in die Zukunft“.
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