Bamberger Theologe hält Antrittsvorlesung
Religion in der Öffentlichkeit?
Religion ist Privatsache! – so die Überzeugung vieler Bundesbürger. Eine deutlich sichtbare öffentliche Präsenz insbesondere fremder Religionen löst Unbehagen aus. Das zeigen Diskussionen um den Bau der Moscheen in Köln oder Leipzig. Gleichzeitig aber betrachten es viele als zentrale Aufgabe der Kirchen, für „christliche Werte“ und ihre Vermittlung öffentlich einzutreten.
Wie sich das Verständnis von Öffentlichkeit gegenwärtig verändert und welche Rolle religiöse Überzeugungen dabei spielen, fragt Prof. Dr. Thomas Wabel bei seiner Antrittsvorlesung am 15. Juni 2015. Der Inhaber des Lehrstuhls für Evangelische Theologie mit Schwerpunkt für Systematische Theologie und theologische Gegenwartsfragen stellt sie unter den Titel „‚Der Mensch hat zwei Beine und zwei Überzeugungen’ – Öffentliche Theologie im Raum sozialer Verkörperung“. Anknüpfend an Kurt Tucholskys Essay „Der Mensch“ aus dem Jahr 1931 zeigt er, dass der Stellenwert von Öffentlichkeit und das Selbstverständnis des Menschen eng miteinander verknüpft sind. Das zeigt sich in unseren Kommunikationsformen, im Umgang mit privaten Daten – und eben auch in der Bedeutung von Religion.
Warum es für diese Fragen auch nicht unwesentlich ist, dass der Mensch zwei Beine hat, erklärt Wabel allen Interessierten ab 18.15 Uhr im Raum M3N/02.32, Markusplatz 3.
Es ergeht herzliche Einladung!
Kurzvita: Nach seinem Studium der Evangelischen Theologie in Heidelberg, Bonn und Oxford wurde Thomas Wabel 1996 promoviert. Neben seinem Vikariat und der anschließenden Arbeit als Pfarrer war er wissenschaftlicher Assistent in Berlin, wo er sich auch im Jahr 2009 habilitierte. Nach Lehrtätigkeit an der Universität Hamburg und an der Pädagogischen Hochschule Weingarten hat er seit 2014 den Lehrstuhl für Evangelische Theologie mit Schwerpunkt für Systematische Theologie und theologische Gegenwartsfragen an der Universität Bamberg inne.
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