Im Ökologisch-Botanischen Garten der Universität Bayreuth kündigt sich eine erneute Blüte der Titanwurz an

Riesenblüte in Rekordzeit

Als die Titanwurz, die größte Blume der Welt, am 1. August 2014 im Ökologisch-Botanischen Garten (ÖBG) der Universität Bayreuth erblühte, war es eine Sensation. Rund 12.000 Besucher aus Stadt und Region erlebten dieses nur eine Nacht andauernde Ereignis. Jetzt bahnt sich eine Wiederholung an: Voraussichtlich in der nächsten Woche, zwischen dem 4. und 9. Juni 2015, wird die Titanwurz erneut ihre riesige Blume entfalten.

Der ÖBG wird, sobald sich ein genauer Termin abzeichnet, die Medien und die Öffentlichkeit auch in diesem Jahr wieder zu diesem Ereignis einladen, die Öffnungszeiten verlängern und zur Blüte sein Tropenhaus in den Abendstunden öffnen. Auf der Internetseite des Gartens kann man den aktuellen Zustand der Blüte via Lifecam verfolgen: www.obg.uni-bayreuth.de

„Die erneute Blüte der Titanwurz ist ein Rekord“, erklärt Dr. Gregor Aas, der Direktor des ÖBG. „Normalerweise dauert es Jahre, bis diese ungewöhnliche Pflanze imstande ist, nach einer Blüte erneut zu blühen. Der bisher kürzeste Abstand zweier aufeinanderfolgender Blüten wurde in Basel mit 18 Monaten beobachtet. Anfang Juni werden aber lediglich 10 Monate vergangen sein, seit die Titanwurz im Tropenhaus des Ökologisch-Botanischen Garten aufgeblüht ist.“

Die Titanwurz (Amorphophallus titanum), ein Aronstabgewächs, ist in den Regenwäldern Sumatras (Indonesien) beheimatet. Entdeckt wurde sie 1878 von dem italienischen Botaniker Odoardo Beccari. In botanischen Gärten kommt sie bis heute selten vor, da ihre riesige Knolle sehr empfindlich ist und leicht von Fadenwürmern (Nematoden) befallen wird. Es wird geschätzt, dass weltweit erst rund 120 Titanwurz-Pflanzen in botanischen Gärten ihre riesige, stark nach Aas riechende Blume entfaltet haben.