Mittelschüler helfen Fledermäusen

Symbolbild Bildung
Erste Geländeerkundung mit dem Kanu auf dem Main, um mögliche Standorte für die Fledermauskästen zu suchen. Foto: Heike Beckert

Erste Geländeerkundung mit dem Kanu auf dem Main, um mögliche Standorte für die Fledermauskästen zu suchen. Foto: Heike Beckert

Eine Gruppe von 21 Jugendlichen der Mittelschulen Oberhaid, Hallstadt und Bischberg darf in den kommenden Monaten dem Schulalltag zum Schutz der regionalen Umwelt etwas entfliehen. Das Projekt „Maintal Bats“ ermöglicht den Sechs-­ und Siebtklässlern, sich für den Artenerhalt von Fledermäusen im Maintal einzusetzen. In gemeinschaftlicher Arbeit stellt die Umweltgruppe Fledermauskästen her, die an geeigneten Stellen angebracht werden und den vom Aussterben gefährdeten Tieren Unterschlupf bieten sollen.

Der Lebensraum vieler Fledermausarten ist in weiten Teilen Deutschlands und auch im Raum Bamberg bedroht. Der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft sowie die Abholzung abgestorbener, hohler Bäume raubt den Tieren die Lebensgrundlage.

Verantwortliche der Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS) bringen den Schülern in Kooperation mit dem Bund Naturschutz Bamberg ungekannte Facetten ihrer Umwelt näher und wecken in ihnen ein Bewusstsein für die Schutzwürdigkeit der Natur. Die jungen Umweltschützer lernen zu Beginn des Projektes alles über die Lebensweisen der Fledermäuse und deren Gefährdung.

Bereits beim ersten Treffen in der Mittelschule Hallstadt ist das Interesse der Jugendlichen geweckt. Während die 13­jährige Desiree stolz ist, „den Fledermäusen ein neues zu Hause zu geben“, freut sich ihr Klassenkamerad Hamdi besonders über die Kanutour auf dem Main. Das Mainufer, an dem die Fledermauskästen ausgebracht werden sollen, ist nämlich nur über den Seeweg zu erreichen. Das Abenteuer soll „neben dem Umweltbewusstsein, vor allem auch das Gemeinschaftsgefühl der Schüler und neue Freundschaften zwischen Schülern unterschiedlicher Mittelschulen fördern“, erhofft sich Rektor Heinz Jung von der Mittelschule Hallstadt.

Bis die neuen Behausungen der Fledermäuse im Frühsommer ausgesetzt werden können, bedarf es noch einiger Vorbereitung. Eine erste Erkundung des Mainufers auf Kanus fand bereits statt. Abendliche Fledermausbeobachtungen sowie der Entwurf und Bau von Fledermauskästen stehen in den kommenden Wochen auf dem Programm.

Träger des Projekts ist der AWO Kreisverband Bamberg. Durchgeführt wird es von der Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS) des Schulverbunds „Westliches Maintal“ in Kooperation mit dem Jugendpfleger der Gemeinde Oberhaid und der Kreisgruppe Bamberg des Bund Naturschutz. Finanziert wird es vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz im Rahmen des Projekts Bildung für Nachhaltigkeit in der Jugendsozialarbeit.

Jan Niklas