Erzbischof Schick ruft zur „Versöhnung der Generationen“ auf
Predigt im Wallfahrtsort Mariabuchen: „Jüngere und Ältere müssen Opfer bringen“
(bbk) Angesichts der demografischen Entwicklung ruft Erzbischof Ludwig Schick zu einer „Versöhnung der Generationen“ auf. Dass die Älteren immer mehr und die Jüngeren weniger werden, mache ein neues aufeinander Zugehen und Verständnis füreinander nötig, sagte Schick am Freitag im Marienwallfahrtsort Mariabuchen in Mainfranken. „Die Jüngeren werden zu mehr Opfern bereit sein müssen, damit sie das Notwendige und Berechtigte der älteren Generation geben können. Die Älteren werden auf überdimensionierte Versorgungsansprüche verzichten müssen, die nicht mehr erfüllt werden können“, sagte der Erzbischof. Dazu sei auch eine Verlängerung der Arbeitszeit entsprechend den körperlichen und geistigen Möglichkeiten nötig. Im gerechten Miteinander werde gelingen, dass auch in Zukunft die Generationen versöhnt und im Frieden miteinander leben, sich gegenseitig helfen und eine humane Gesellschaft aufbauen.
Erzbischof Schick erinnerte dabei auch an das vierte Gebot: „Du sollst Vater und Mutter ehren.“ Dies dürfe jedoch nicht einseitig verstanden werden. „Es gebietet nicht Unterwürfigkeit der Jüngeren unter die Älteren, sondern fordert Verständnis der Generationen füreinander, gegenseitige Achtsamkeit, Hilfsbereitschaft, letztlich geht es um die Gestaltung des guten Zusammenlebens heute und in Zukunft.“
Die Veränderung der Bevölkerungsstruktur macht nach Worten von Erzbischof Schick auch eine geordnete Zuwanderung nötig. „Aber auch diese wird nur helfen, wenn Versöhnung und Friede zwischen den Generationen herrschen.“ Eine Versöhnung der Generationen sei auf der Basis der Gerechtigkeit für die Gestaltung der Zukunft unabdingbar. „Wenn sie gelingt, wird sie der Familie, den Kindern und der ganzen Gesellschaft zugutekommen, und nur so werden auch Familien mit Kindern wachsen.“ Denn eine Voraussetzung für kinderreiche Familien sei, dass sich auch Großeltern um die Enkel kümmern und bereit sind, dafür Opfer und Einsatz zu bringen. „Dann kann Familie als Zelle und Biotop gelingen“, so Erzbischof Schick.
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