Walberlafest vom 30.4. – 03.05.2015

Bürgermeisterin Anja Gebhardt zapft an

Bürgermeisterin Anja Gebhardt zapft an

Wer die fränkische Schweiz besuchten will und von Forchheim anfährt, sieht zwangläufig rechter Hand einen Tafelberg liegen. Dies ist die Ehrenbürg, ein 531,9 m ü. hoher Zeugenberg. Mit seiner Doppelkuppe liegt er in den Gemeindegebieten von Kirchehrenbach, Leutenbach und Wiesenthau . Die Nordkuppe ist das 513,9 m hohe Walberla, die Südkuppe der 531,7 m hohe Rodenstein. Landläufig wird der gesamte Berg Walberla genannt. Dieser Name wurde 1768 zum ersten Mal in Erlangen urkundlich in Zusammenhang mit den dortigen Studenten („aufs Walberla gehen“) erwähnt. Der Name Walberla leitet sich wahrscheinlich von der heiligen Walburga ab.

Für die Ehrenbürg lässt sich durch Funde die Nutzung als Kultplatz der Kelten sowie als ein germanisches Heiligtum und anschließend auch als eine christlich geweihte Stätte nachweisen. Die Walburgis-Kapelle ist namensgebend für den Berg. Für die Herkunft des Namens Ehrenbürg liegen verschiedene Deutungsversuche vor. Menhofer leitet den Namen vom lateinischen arca (= Schutz) und der Endsilbe bürg (= Burg oder Schutzanlage) ab. Damit ergibt sich die Bedeutung des Wortes Ehrenbürg als schützender Raum oder die Burg, die Zuflucht gewährt. (Quelle wikipedia)

An jedem ersten Sonntag im Mai findet am Plateau der Ehrenbürg bei Kirchehrenbach, das sogenannte Walberla-Fest statt, welches als ältestes Frühlingsfest Deutschlands gilt. Es soll allerdings seine Wurzeln in einem alten heidnischen Opferfest zu Ehren Wodans haben. Die dazugehörigen Wallfahrten sind seit dem 9. Jahrhundert bezeugt. Schon 1799 wurden im Geographischen Statistisch-Topographischen Lexikon von Franken 6000 bis 8000 Besucher sowie 200 Schuster, die dort ihre Erzeugnisse anboten, erwähnt. Das Fest gewann schnell an Beliebtheit und so sind für das Jahr 1923 mehr als 70.000 Festbesucher bezeugt. (Quelle wikipedia) Berühmte Besuche dieses Festes war mehrfach August von Platen, aber auch Josepf Victor von Scheffel, der das Bergfest in seinem Werk Exodus cantorum festhielt, und Gotthilf Heinrich von Schubert.

Von Platen 1820 über das Kirchweihtreiben „Auf dem Berge wurde es bald lebhaft und auch die Sonne kam. Die herrliche Aussicht zu beiden Seiten und das bunte Gewühl von Menschen, die sich teils des Jahrmarkts, teils der Wallfahrtskapelle wegen, teils wegen bloßer Schaulust zusammengefunden hatten, gewährten viel Genuss. Man machte Musik und hatte ein Karussell errichtet. Unaufhörlich kamen neue Züge den Berg herauf. Es wurde gegessen und getrunken, die Zeit verging schnell, man sah viele Bekannte. Nach Mittag zerstreute sich das Volk. In einer anderen Gesellschaft von Studenten, als ich gekommen war, kehrte ich heim. Wir gingen über Kunreuth, dessen Lage vorzüglich hübsch ist. Bestaubt, müde, schläfrig kam ich hier an, doch wird dieser Tag meiner Erinnerung nicht unwert sein.“ (Quelle frankenbaier.appspot)

Da in diesem Jahr der 1.5. ein Freitag ist, beginnt das Walberlafest bereits am Donnerstag, den 30. April. Ab 17.00 Uhr stellen die Kirchehrenbacher Heimatfreunde und Kerwasburschen den Maibaum auf. Dazu geben die „Ehrabocher Musikanten“ das einzige Standkonzert, das am ganzen Fest stattfindet. Im Anschluss daran erfolgt der traditionelle Bieranstich durch die Kirchehrenbacher Bürgermeisterin Anja Gebhardt. Die „Stäudla“, d.h. die Kindergruppe der Trachtengruppe von den Kirchehrenbacher Heimatfreunden werden für die Besucher alte fränkische Tänze aufführen. Anschließend ist meist eine inoffizielle Bierprobe bei einer der 16 Ausschankstellen, mit 15 verschiedenen Bieren, angesagt. Wurde der erste Abend früher mehr oder weniger nur von Einheimischen besucht, gesellen sich nunmehr alle Jahre immer mehr „Eingeweihte“ dazu.

Festbetrieb ist am Freitag 1. Mai von 09.30 bis 23.00 Uhr, Samstag 2. Mai von 10.00 bis 23.00 Uhr und Sonntag 3. Mai von 9.30 bis 23.00 Uhr. An 49 Verkaufsstellen wird für das leibliche Wohl gesorgt, neben Bier und Brotzeit, erhalten Sie auch Kaffee und Kuchen, bzw. fränkische Spezialitäten wir Küchla und Urrädla.

Es ist zu beachten, dass viele Vereine am Sonntag bereits ab 20.00 Uhr ihre Verkaufsstellen abbauen.

Am 1. Mai ist um 9.00 Uhr Messe, am Sonntag ist um 9.30 Uhr Wortgottesdienst jeweils in der Walburgiskapelle.

Besonders ist wieder die Parksituation während des Walberlafestes. Die Durchfahrt ist bereits ab dem Restaurant „Zum Walberla“ für Besucher gesperrt. Parkmöglichkeiten sind am Parkplatz gegenüber des Restaurants „Zum Walberla“ und am Bahnhof vorhanden. Am besten jedoch ist es, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Wiesenthau oder Kirchehrenbach zu fahren. Ein Shuttle-Taxi fährt interessierte Besucher vom Kirchehrenbacher Bahnhof bis zum ehemaligen oberen Parkplatz und wieder zurück. Folgende Haltestellen werden dabei angefahren: Bahnhof, Dorfplatz, Tankstelle, Landkreisparkplatz und ehemaliger oberer Parkplatz. Das Taxi fährt in regelmäßigen Abständen.

Vom ehemaligen Parkplatz aus, muss jedoch das letzte Steilstück auf das Plateau gelaufen werden. Wer einigermaßen fit ist und sich seinen ersten Schluck so richtig verdienen will, bezwingt natürlich den ganzen Berg zu Fuß. Er wird auf dem Weg durch eine wunderschöne Natur und einen herrlichen Ausblick belohnt.

Damit das Fest wie alle Jahre friedvoll und erfolgreich abläuft, bittet Bürgermeisterin Gebhardt auch um Beachtung der Walberlafestverordnung. Diese ist an den Zugängen zum Festgelände angebracht. Weiterhin ist darauf hingewiesen, dass die Ehrenbürg auch während des Festes ein Natur- und Landschaftschutzgebiet bleibt. Ein Betreten der Berghänge abseits der markierten Wege ist nicht erlaubt und Hunde dürfen nicht frei herum laufen.

Informationen unter www.walberla.de