Der historische Bestand der Giechburg wird gesichert
Nachdem im letzten Jahr die Giechburg durch Informationstafeln und Flyer didaktisch erschlossen worden war, hat nun die erste größere Baumaßnahmen zur Sicherung des historischen Bestands am Gebsattelbau begonnen. Bei einem Vor-Ort-Termin stellten die Planer und ausführenden Firmen die Maßnahmen vor. Landrat Johann Kalb freute sich über den Baubeginn: „Die zukünftige Entwicklung der Giechburg ist für den Landkreis Bamberg von großer Bedeutung. Bei der Burganlage handelt es sich um ein historisches, kulturelles und städtebauliches Wahrzeichen für die gesamte Region.“
Der Burgenforscher Dr. Joachim Zeune und sein Mitarbeiter Thomas Starke waren in den vergangenen Jahren mit der Bestands- und Mängelaufnahme beschäftigt. Im Sommer 2013 gaben sie in einem Abschlussbericht Aufschluss über die Maßnahmen, die jetzt in die Wege geleitet wurden. Die Ergebnisse der Voruntersuchungen hatten gezeigt, dass an den Wänden im Bereich der Ruine dringend Handlungsbedarf besteht. Aufgrund von Altkonservierung, Witterungseinflüssen und eingewachsenem Bewuchs waren in den vergangenen Jahrzehnten starke Schäden eingetreten. In den unteren Mauerwerksbereichen liegt zudem eine Salzbelastung vor. Der in den 1970/80er Jahren eingebrachte zementgebundene Fugenmörtel ist durchgängig defekt und muss durch ästhetisch wie technisch passenden Fugenmörtel erneuert werden.
Die vorbereitenden Leistungen wie die restauratorische und naturwissenschaftliche Bestandsaufnahme, die Kostenschätzung, das Leistungsverzeichnis und die Baubegleitung werden bzw. wurden durch das Büro ProDenkmal aus Bamberg durchgeführt. Auftragnehmer der Leitungen für die Steinrestaurierung ist die Fa. Ellwart-Steinrestaurierung. Heike Wolter vom Büro ProDenkmal und Tatjana Ellwart von der Firma Ellwart-Steinrestaurierung haben im Rahmen der „Baustellenbesichtigung“ das Maßnahmenkonzept für die Steinrestaurierung, das den Ruinencharakter erhalten soll, erläutert. Es sind keine aufwändigen Reprofilierungen bzw. Rekonstruktionen vorgesehen, vielmehr der Einsatz von technisch und ästhetisch passenden Reparaturmaterialien.
Die Kostenschätzung des mit der Maßnahmenplanung beauftragten Büros ProDenkmal lag bei ca. 355.000 Euro inkl. MwSt. Darin sind alle Naturstein- und Gerüstarbeiten sowie die Nebenkosten enthalten. Der denkmalpflegerische Mehraufwand wurde durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege mit 170.000 Euro beziffert.
Die Arbeiten beginnen Mitte April und dauern voraussichtlich bis Ende September 2015. Landrat Kalb richtete sich abschließend an die Planer und Restauratoren: „Ich danke den planenden und ausführenden Firmen und hoffe, dass die Schäden an der Giechburg bald behoben werden können und sie nach den Sanierungsarbeiten in neuem Glanz erstrahlt.“
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