BIWO verstärkt Öffentlichkeitsarbeit mit neuen Plakaten
Seit Samstag verstärkt die BIWO (Bürgerinitiative Pro Wiesenttal ohne Ostspange) mit zwei neuen Plakaten Ihre Position gegen die Südumfahrung Forchheim. In der Vorstandsitzung wurde das Problem erörtert, dass nicht nur viele Forchheimer sondern alle Menschen, die an einer verkehrsreichen Straße wohnen, unter einem ständig steigendem Verkaufsaufkommen zu leiden haben. BIWO fordert daher ein Verkehrskonzept, das Mobilität – Lebensqualität schafft, jetzt! Dafür braucht es keine Südumfahrung Forchheim. Außerdem steht klar und unmissverständlich fest, dass Forchheim, entsprechend seiner Wirtschafts- und Wohnbauinfrastruktur mehr als 75 % seines Verkehrs selbst produziert. Tendenz steigend.
BIWO-Vorsitzender Heinrich Kattenbeck: „Immer deutlicher und zutreffender zementiert sich die Erkenntnis, von vielen Gegnern des Landschaft zerstörenden Neubaus der B 470 Südumgehung Forchheim unterstützt , unter anderem auch vom staatlichen Bauamt, dass man wegen der minimalen Entlastung des selbst produzierten steigenden Verkehrsaufkommen in Forchheim, keine Südumfahrung Forchheim braucht. Derzeit hat die BIWO 3411 Unterschriften gegen die Ostspange gesammelt. Außerdem sind 2500 Protestkarten an Joachim Herrmann und Heimatminister Söder unterwegs mit der Forderung: Rettet das Wiesenttal. Stoppt die Ostspange. Mit verstärkter Öffentlichkeitsarbeit will die BIWO bewusst machen, dass es ein falsches Konzept ist zu jammern, dass der massive Anstieg des Verkehrsaufkommens spürbar ist. Dafür steht das neue Plakat: Ostspange = mehr Straße – mehr Verkehr – mehr Lärm.
Mobilität – Lebensqualität
Die neuen Erkenntnisse der BIWO sind: wir brauchen keine dringend erforderliche Verlängerung der Südumgehung Forchheim. Wir brauchen keine verbreiterten Straßen, oder eine dritte oder gar vierte Überholspur um den Verkehr zu beschleunigen. Wir brauchen keine 9 Brückenbauwerke auf 6,9 km, teilweise vierspurig mit einer Fahrbahnhöhe von 7 m bei der Bahngleisquerung zwischen Pinzberg und Gosberg im Unteren Wiesenttal. Wir brauchen eine bessere Mobilität im Landkreis Forchheim, die hilft das Verkehrsaufkommen auf der Straße zu reduzieren. Wir brauchen eine Verkehrspolitik in Stadt und Landkreis Forchheim, die Mobilität und Lebensqualität vereint.
Der BIWO- AK Natur begründet es damit, dass mittlerweilen nicht die Straßen das knappe Gut sind. Die Lebensqualität auf den Straßen und Plätzen in den Städten und Gemeinden ist es mit der, naturarme, lärmarme und zerschnittene Landschaften, eine unwieder-bringliche Zerstörung, eine Zerschneidung der Landschaft und ein Artensterben in unserer Heimatlandschaft einhergehen.
Die Versiegelung von Freiflächen durch Siedlungsbau und Verkehr braucht pro Minute eine Fläche, auf der das Korn für ca. 1900 Brötchen oder Braugerste für 500 Liter Bier wächst. Lärm am Tag, Licht in der Nacht stören den natürlichen Lebensrhythmus der Natur, der Tiere, der Menschen. Der Verkehrslärm, der mit immer mehr und breiteren
Straßen einhergeht verursacht Erkrankungen vom Bluthochdruck bis zur Nervosität oder Schwächung des Immunsystems. Tatsache ist außerdem zusätzlicher verbreiterter Straßenbau bringt keinen Nutzen mehr. Er trägt auch nicht zur Schaffung von Arbeitsplätzen bei oder zur Verbesserung der Wertschöpfung der Region. Schon jetzt ist die Erhaltung und Instandsetzung der Infrastruktur kaum mehr finanzierbar. Und jede neue Straße vergrößert die Hypothek der Kostenübernahme für die nächste Generation.
Verkehrsvermeidung – Verkehrsverlagerung
Biwo-Vorsitzender Heinrich Kattenbeck: „Es gibt gute, sehr gute Alternativen zur extremen Steigerung des Verkehrsaufkommen.“ Dafür braucht es ein verkehrsträger-übergreifendes und umweltorientiertes Verkehrskonzept mit zentralen Zielen: Verkehrs-vermeidung – Verkehrsverlagerungen – umweltverträgliche und sichere Abwicklung des Verkehrs, damit die Lebensqualität in Stadt und Land und die Luftqualität verbessert werden, der Verkehrslärm halbiert wird, der Verbrauch von Siedlungs-Gewerbe-Verkehrsflächen gestoppt wird, damit die Unterhaltslast für die Verkehrsstruktur nicht noch weiter steigt. Das Gebot der Stunde heißt: ein Verkehrskonzept, das Mobilität – Lebensqualität im Landkreis Forchheim schafft und vor allem im ländlichen Raum Berufspendler, ältere Mitbürger, Menschen mit Behinderung, Kinder und Jugendliche nicht in ihrer Mobilität einschränkt.
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