Erzbischof Schick würdigt ehrenamtliche Arbeit bei Flüchtlingsbetreuung
Appell an Politik: Schaffung neuer Einrichtungen darf sich nicht wegen Behördenstreit verzögern
(bbk) Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat das Engagement der ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiter bei der Betreuung von Asylbewerbern gewürdigt. „Ich danke Ihnen, dass Sie auch in schwierigen Situationen und bei großer Belastung immer Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft zeigen“, sagte Schick bei einem Besuch der Flüchtlingsaufnahmeeinrichtung am Dienstag in Zirndorf. „Bei allen bürokratischen Zwängen stehen die Menschen mit ihren persönlichen Schicksalen bei Ihnen im Mittelpunkt, auch dann, wenn sie nicht in Deutschland bleiben dürfen und in ihre Heimatländer zurückkehren müssen.“
„Die Menschen sind nach einer langen Flucht voller Hoffnung hier angekommen und oft traumatisiert“, sagte Schick und hob dabei besonders die notwendige Betreuung der Kinder und Jugendlichen hervor. Beim Besuch der Caritas-Kindertagesstätte auf dem Gelände überzeugte er sich von der pädagogischen Arbeit, nahm am Morgenkreis teil und überreichte den Kindern kleine vorösterliche Geschenke. „In allen Flüchtlingseinrichtungen sollte es eine Kindertagesstätte geben“, forderte Schick. Anschließend sprach er mit Ehrenamtlern, die Kindern und Jugendlichen beim Deutschlernen helfen. „Ihre Aufgabe ist wichtig, um den Kindern, die nichts für ihre Situation können, eine Zukunft zu ermöglichen.“ Der Erzbischof überreichte eine Geldspende, um die Arbeit im Sozialzentrum, wo rund 50 Ehrenamtliche tätig sind, zu unterstützen.
„Es ist unsere Pflicht als Christen, jeden Flüchtling willkommen zu heißen“, sagte Schick und betonte: „Zugleich müssen wir alles dafür tun, dass die Gründe für Flucht und Vertreibung nicht mehr gegeben sind.“ Das Überwinden von Krieg, Hunger und Verfolgung sei die beste Flüchtlingsarbeit. Zugleich appellierte Schick an die Politik, den Bau dringend notwendiger neuer Erstaufnahmelager nicht durch bürokratische Querelen zu verzögern. Dass sich die für Frühjahr 2016 geplante Inbetriebnahme der Einrichtung in Bayreuth wegen Unstimmigkeiten zwischen Stadt und Staatsregierung verschieben soll, sei kein gutes Zeichen, so der Erzbischof.
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