Aktuelle Projekte und Projektergebnisse des Staatsinstituts für Familienforschung (ifb) an der Universität Bamberg
Generationenbeziehungen, Familienfreundlichkeit des Wohnortes und Kinderwunsch
Familie betrifft nahezu alle gesellschaftlichen Bereiche beziehungsweise wird von deren Entwicklungen betroffen. Dementsprechend breitgefächert ist das Themenfeld, welches das Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg (ifb) erforscht.
Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels widmet sich das ifb verstärkt den verschiedenen Aspekten von Generationenbeziehungen. Zwei Projekte belegen die wechselseitige Unterstützung von Erwachsenen und deren Eltern. Großeltern sind eine wichtige Stütze insbesondere für erwerbstätige Mütter: Mehr als 30 Prozent von ihnen geben an, dass außerhalb der Schulstunden überwiegend die Großeltern die Kinder betreuen. Umgekehrt profitiert auch die ältere Generation in Deutschland von Hilfestellungen ihrer Kinder, wenn sie hilfe- oder pflegebedürftig wird: An der häuslichen Versorgung von hilfebedürftigen Personen sind in Deutschland zu 78 Prozent Angehörige beteiligt. Dabei stehen Töchter und Schwiegertöchter im Mittelpunkt. Sie sind unter den Hauptpflegepersonen die größte Gruppe. Insgesamt jede siebte Frau und jeder 13. Mann zwischen 50 und 65 Jahren versorgt (Schwieger-)Eltern oder Großeltern.
Für den fünften ifb-Familienreport Bayern 2014 wertete das ifb Befragungen von 5.000 bayerischen Familien zur Familienfreundlichkeit ihres Wohnortes und ihres sozialen Umfeldes aus. Die Bedürfnisse der Eltern reichen von einer guten Vereinbarkeit von Familie und Beruf über Bildungsangebote und Möglichkeiten der Freizeitgestaltung für Kinder und Jugendliche bis hin zum Angebot des öffentlichen Personennahverkehrs. Für die unterschiedlichen Wünsche spielt vor allem eine Rolle, ob es sich um Paar-Familien oder um Alleinerziehende handelt, wie groß die Familie ist und wie alt die Kinder sind. Darüber hinaus hat das Wohnumfeld einen Einfluss auf die Ansprüche der Eltern, hier unterscheiden sich städtische und ländliche Milieus.
Weitere Forschungsvorhaben beschäftigen sich mit dem Thema Kinderwunsch. Dabei führte das ifb zwischen 2010 und 2014 eine Evaluation der psychosozialen Beratung bei unerfülltem Kinderwunsch durch und entwickelte einen Handlungsleitfaden für beratende Fachkräfte. Das Thema „Familie und Kinderwunsch“ wird auch in den nächsten Jahren einen Handlungsschwerpunkt bilden. Unter anderem soll die Situation von Familien untersucht werden, deren Wunsch nach einem Kind mit Hilfe der Reproduktionsmedizin erfüllt werden konnte.
Nähere Informationen zu den Projekten, zu Forschungsschwerpunkten oder weiteren Aktivitäten des Instituts finden Sie im aktuell erschienenen Jahresbericht des ifb. Dieser kann als gedruckte Version angefordert werden unter sekretariat@ifb.uni-bamberg.de. Die elektronische Version finden Sie unter www.ifb.bayern.de/publikationen/jahresbericht/index.php
Über das ifb
Das Staatsinstitut für Familienforschung ist ein wissenschaftlich unabhängiges Forschungsinstitut, das gleichzeitig auch als Informationsquelle und Beratungsinstanz für Politik und Praxis dient. Es ist eine nachgeordnete Behörde des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Soziales, Familie und Integration (StMAS) und als An-Institut der Universität Bamberg angegliedert. Das ifb verbindet familienwissenschaftliche Grundlagenforschung mit angewandter Forschung zu den Lebensbedingungen und -bedürfnissen von Familien.
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