Der Neue Wiesentbote

Klasse führen

Unterrichten und korrigieren, Elterngespräche führen und Exkursionen planen – der Beruf von Lehrerinnen und Lehrern ist vielfältig. Übersehen wird jedoch oft, dass der Lehrberuf primär mit der Führung von Menschen zu tun hat. An der Universität Bamberg lässt sich Führungskompetenz und Schulmanagement sogar studieren.

Auf der Mikroebene des Unterrichts ist jede Lehrkraft in einer Führungsposition: Eine Schulklasse mit rund 30 Individuen ist eine Herausforderung, die es zu einem durch Curricula und Bildungsstandards festgesteckten Ziel zu führen gilt. In noch stärkerem Maße ist Führungskompetenz notwendig auf der Schul-Führungsebene, also bei Direktorinnen und Direktoren, weiß Prof. Dr. Sibylle Rahm, Inhaberin des Lehrstuhls für Schulpädagogik an der Universität Bamberg. „Seit den 1990er Jahren gibt es die teilautonome Schule, die Freiheiten in den Bereichen Pädagogik, Organisation und Verwaltung, Qualitätsentwicklung, Finanzen und Personalentwicklung besitzt.“ Diese Freiräume gelte es zu füllen, so dass komplexe Führungsaufgaben anstehen. „Diese können auch durch das mittlere Management übernommen werden“, erklärt die Schulpädagogin. Als Fachsprecherinnen und -sprecher, Jahrgangsstufenkoordinatorinnen- und -koordinatoren oder als Beauftragte für Umweltfragen müssen auch Lehrkräfte auf der mittleren Leitungsebene Verantwortung für die Schulentwicklung übernehmen.

Leadership lässt sich lernen

Führungsqualitäten müssen nicht angeboren sein, man kann sie erwerben. In Bamberg kann man sich im Rahmen eines Studiums mit den Herausforderungen einer Leitungsposition auseinandersetzen. Gefordert wird nicht nur Schulmanagement, sondern auch die Entfaltung von Leadership. Der Lehrstuhl für Schulpädagogik, die Professur für Arbeitswissenschaft und der Lehrstuhl für Persönlichkeitspsychologie und Psychologische Diagnostik verantworten gemeinsam den Masterstudiengang „Bildungsmanagement und Schul-Führung“.

In Bamberg wird das Thema Führungskompetenz auf wissenschaftlicher, bildungspolitischer und schulpraktischer Ebene aufgegriffen: Der 8. Bundeskongress der Zentren für Lehrerbildung findet vom 26. bis 27. März in Bamberg statt und widmet sich dem Thema „Leadership in der Lehrerbildung“. Ausgerichtet wird der Kongress vom Bamberger Zentrum für Lehrerbildung (BAZL).

Expertinnen und Experten zum Thema ‚Leadership‘ aus Österreich, der Schweiz und aus England werden mit Vorträgen zum Bundeskongress erwartet, bei dem auch Staatsminister Dr. Ludwig Spaenle anwesend sein wird. In Workshops werden darüber hinaus Forschungsergebnisse und schulpraktische Erfahrungen präsentiert. Den Eröffnungsvortrag hält die Bamberger Leadership-Expertin Prof. Dr. Sibylle Rahm.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.uni-bamberg.de/kommunikation/news/artikel/leadership/

Sowie unter: www.deutsche-lehrerbildung-bundeskongress2015.de