Universität Bayreuth: Wachstum benötigt Entwicklungsmöglichkeiten

Symbolbild Bildung

Die Universität Bayreuth ist Innovationsmotor der Region und sollte stadtentwicklungspolitisch höchste Priorität haben

Der Standort Bayreuth hat sich mit der Universität Bayreuth und ihren außeruniversitären Forschungseinrichtungen zu einem international anerkannten Wissenschafts- und Technologiestandort entwickelt. Sowohl auf dem Campus selbst als auch im Umfeld der Universität haben sich zahlreiche neue Zentren für Forschung und Entwicklung etabliert, die für den Wissens- und Technologietransfer mit Unternehmen und auch für neue Existenzgründungen unentbehrlich sind. „Am Standort Bayreuth hat sich damit eine Dynamik entwickelt, die mit Sicherheit noch weitere Innovationen und Investitionen hervorbringen wird. Ich werde alles daran setzen, um hierfür von Seiten der Universität die richtigen Weichen zu stellen“, so Universitätspräsident Prof. Dr. Stefan Leible.

Diese dynamische Entwicklung wird aber nur voranschreiten können, wenn ausreichend Flächen im Umfeld der Universität Bayreuth zur Verfügung stehen. Die Stadt Bayreuth hatte deshalb im Rahmen ihres Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzeptes im Jahr 2009 entsprechende Ziele formuliert und Prioritäten gesetzt. Im Flächennutzungsplan der Stadt Bayreuth sind zudem die Zapf-Flächen und die sich anschließenden Flächen im Bereich Nürnberger Straße / Dr. Konrad Pöhner Straße als Sondergebietsflächen für Forschung und Entwicklung ausgewiesen. „Mit diesen weitsichtigen Maßnahmen sollte gewährleistet werden, dass eine Fläche, die für die Ansiedlung außeruniversitärer Einrichtungen und Unternehmen in einzigartiger Weise geeignet ist, dem Wissenschafts- und Technologiestandort Bayreuth zugute kommt“, erklärt Dr. Petra Beermann, Leiterin der Stabsabteilung Entrepreneurship und Innovation der Universität.

Ziel des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (ISEK) ist es, nachhaltige zukunftsweisende Entwicklungen zu fördern und diesen Entwicklungen Zeit und Raum zu geben. Dies sollte bei der derzeitigen Diskussion um die Ansiedlung eines großen Möbelfachmarktes auf den für die Universität Bayreuth so wichtigen Erweiterungsflächen in Betracht gezogen werden. „Die Universität Bayreuth hat sich in die Entwicklung des ISEK eingebracht und steht in engem Dialog mit der Stadt Bayreuth. Der Presse ist nunmehr zu

entnehmen, dass einzelne Stadträte von den gemeinsam erarbeiteten und vom Stadtrat im Jahr 2009 verabschiedeten stadtentwicklungspolitischen Zielvorgaben abweichen wollen. Sollte die gesamte Fläche an der Ecke Nürnberger Straße / Dr.-Konrad-Pöhner-Straße einem Möbelfachmarkt bereitgestellt werden, werden die vorhandenen Entwicklungsmöglichkeiten für eine weiterhin positive Umfeldentwicklung im Bereich einer forschungs- und technologiebezogenen Industrieansiedlung stark eingeschränkt“, so Universitätskanzler Dr. Markus Zanner.

Ein Beispiel für die hohe Dynamik, mit der sich der Wissenschafts- und Technologiestandort entwickelt, ist nicht zuletzt auch das Gebäude der TechnologieAllianzOberfranken, das derzeit auf dem Südgelände des Universitätscampus entsteht. Hier werden ab 2017 das Zentrum für Energietechnik sowie das Zentrum für Materialwissenschaften und Werkstofftechnologie untergebracht sein. Ebenso werden im Umfeld der Universität Bayreuth in erheblichem Umfang Investitionen getätigt, um Raum für zukunftsweisende Entwicklungen zu schaffen. Noch in diesem Jahr nimmt auf dem sogenannten Zapf-Gelände und damit in unmittelbarer Nachbarschaft zur Universität das Fraunhofer-Zentrum für Prozessinnovation seinen Betrieb auf. Des Weiteren wird auf dem Zapf-Gelände ein Studierendenwohnheim entstehen. Ähnlich zeigt sich die Situation am Standort Wolfsbach. Die Aktivitäten der Neuen Materialien GmbH haben sich in den letzten Jahren so erfolgreich entwickelt, dass bestehende Raumangebote ständig erweitert wurden. Auch das angeschlossene Gründerzentrum ist vollständig belegt. In direkter Nachbarschaft zur Neuen Materialien GmbH steht das Fraunhofer-Zentrum für Hochtemperatur-Leichtbau ebenfalls kurz vor der Fertigstellung.

„Alle Verantwortlichen, die heute über die weitere Entwicklung der Stadt Bayreuth und ihrer Region mitentscheiden, sollten sich nicht über die Tatsache hinwegsetzen, dass Innovationen in Wissenschaft und Forschung unmittelbare Auswirkungen auf das wirtschaftliche Wachstum – und damit auch auf die Zahl zukunftsfähiger Arbeitsplätze – haben“, so Dr. Petra Beermann. „In diesem Jahr feiern wir das 40jährige Jubiläum der Eröffnung der Universität Bayreuth. Sie bildet Fach- und Führungskräfte aus, ist Innovationsmotor für die Wirtschaft und trägt wesentlich zu einem Transfer von wissenschaftlich-technischem Know-how in die Gesellschaft bei. Alle, denen die Stadt und die Region Bayreuth am Herzen liegt, sollten gemeinsam an einem Strang ziehen, damit sich diese Entwicklung in Zukunft fortsetzen kann.“