Sondersitzung der "Bürgerinitiative pro Wiesenttal ohne Ostspange" (BIWO)
„Alle demokratischen Mittel ausschöpfen“
Die Vorstandschaft der BIWO sowie die Arbeitskreis „Texten“ und „Modell-Bau“ trafen sich am 12.3.2015 im „Gasthaus zur Eisenbahn“ in Wiesenthau
Mit einem Memorandum, 5000 neuen Aufklebern und 5000 Postkarten (je 2500 an Innenminister Herrmann und Heimatminister Markus Söder), sowie einer Petition und 4000 vorliegenden Unterschriften und mehreren neuen Transparenten, will die Bürgerinitiative pro Wiesenttal ohne Ostspange (BIWO) weiter öffentlich Druck machen gegen den geplanten Neubau der B 470 Südumgehung Forchheim, Ostspange. Bei einer groß angelegten Demo vor der Bahnhaltestelle Pinzberg soll außerdem das Ausmaß des Flächenbedarfs für die vier spurigen Straße bewusst und sichtbar gemacht werden. Mit einem Modell wird der Verlauf der 7 m hoch liegenden Brücke über das Bahngleisniveau und die Breite der vierspurigen Straßentrasse in 7 m Höhe gezeigt werden. „Das ist ungefähr die Höhe der heutigen Masten der Telefonleitungen entlang der Bahnlinie bei der Bahnhaltestelle Pinzberg“ erläutert BIWO Vorsitzender Heinrich Kattenbeck.
Tenor der Sondersitzung des Vorstandes der BIWO mit den Mitgliedern der Arbeitskreise Texten und Modell-Bau am Donnerstag, 12.3. im Gasthaus zur Eisenbahn, Wiesenthau war: alle demokratischen Mittel ausschöpfen, um die Aufnahme des Neubau B 470 – Ostspange – in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplanes (BVWP)2015 zu verhindern.
„Im Jahr 2015/2016 wird entschieden ob der Neubau der B 470 O OU Forchheim in den vordringlichen Bedarf BVWP 2015 aufgenommen wird. Damit dies nicht passiert, müsse der Druck auf die Verantwortlichen sowohl im Bayer. Staatsministerium als auch auf die politisch Verantwortlichen zum Erhalt der fränkischen Heimat, dem Schutz der Fränkischen Schweiz, zum Schutz der Natur, zum Schutz der Lebensqualität und zum Schutz der Menschen erhöht werden“, bekräftigte der BIWO Vorsitzende Heinrich Kattenbeck unter dem Beifall der BIWO-Aktiven das Anliegen der Bürgerinitiative.
Memorandum verfasst
Für die Jahreshauptversammlung (JHV) am 27.4. um 19 Uhr im Gasthaus Egelsseer, Wiesenthau wurde ein Memorandum verfasst: Was will die Bürgerinitative? Warum brauchen wir eine Bürgerinitiative (BI)? Mit 14 Argumenten wird verdeutlicht welche Gründe es dafür gibt, die Aufnahme in den vordringlichen Bedarf des BVWP 2015 zu verhindern. Landrat Hermann Ulm hat sein Kommen zur BIWO JHV bereits zugesagt. Der Landtagsabgeordnete Markus Ganserer (Bündnis90/Die Grünen) wird auf der JHV am 27.4. ausführlich berichten, was ihm das Bayerische Staatsministerium auf seine Anfragen zur Ostspange schriftlich geantwortet hat. Welche Konsequenzen und Maßnahmen aus der Beantwortung des staatlichen Bauamtes Bamberg auf die 25 BIWO Fragen zu ziehen sind, wurde ausführlich in der Sondersitzung diskutiert und beschlossen. BIWO Vorsitzender Heinrich Kattenbeck machte deutlich, dass die Auswirkungen und Bedeutung des Neubaus der B 470 aus Sicht des Bayerischen Staatsministeriums weit über den „Tellerrand“ der betroffenen Kommunen und dem Verlust der Lebensqualität der Anwohner hinausgehen:
„Es geht im BVWP 2015 insgesamt um eine 175 km lange B 470 mit 2-3-oder 4 spuriger Fahrbahn von Bad Windsheim bis Weiden für einen schnelleren, Tag und Nacht durchrauschenden überregionalen Durchgangsverkehr von Schwerlast-Speditions-und Güterfernverkehr durch die Fränkische Schweiz, ungeachtet welcher Schaden dadurch an der Landschaft-Natur-Kultur-Tradition-Tourismus-Verlust der Lebensqualität-Lärm-Abgase und mit anderen verheerenden Folgen entsteht“, verdeutlicht BIWO Vorsitzender Heinrich Kattenbeck die Situation in seinem Statement. Die Sogwirkung des Schwerlastverkehrs auf der romantischen Burgenstraße wird den Tourismus extrem stark belasten. BIWO einstimmig: „Gerade diese Tatsachen müssen der Bevölkerung, den Anwohnern, den politisch Verantwortlichen und auch den Befürwortern der Ostspange deutlich bewusster gemacht werden.“ Es ist nun einmal Fakt: Forchheim produziert durch den Ziel-und Quellverkehr die Verkehrsbelastung selbst, dafür braucht es keine Südumgehung. Nicht zu unterschätzen sind die Natur-Kultur-Landschaftszerstörungen durch Gewerbeansiedlungen, Discounter und einer Kette von Tankstellen zwischen Forchheim bis zur Einfahrt ins geplante Tunnel bei Rüssenbach, Nordumfahrung Ebermannstadt.
Nutzen-Kosten-Analyse schön gerechnet
Auch das staatliche Bauamt Bamberg hielt sich am 20. Jan. beim 3 stündigen Informationsgespräch mit den BIWO Vorständen bedeckt, welch eklatantes Ausmaß an Flächenverbrauch der Neubau der B 470 durchs Untere Wiesenttal beansprucht. Im Moment spricht man von 24 Hektar (240.000 qm) Verlust von wertvollsten Boden-und Wiesenflächen. Auch die derzeitigen Schätzkosten von gerade mal 38,4 Mio €, wo auch noch 1,7 Mio € Grunderwerb laut staatlichem Bauamt Bamberg enthalten sind, ist eine Farce, so der BIWO Vorsitzende. Warum? Trickkiste, Nutzen-Kosten-Verhältnis (NKV), das auf ominöse Art und Weise ermittelt wird und wo für den notwendigen Wert als Ergebnis die 3 oder 4, schön gerechnet wird! Auch hier konnte das staatliche Bauamt Bamberg keine genaue Auskunft geben, wie die Millionen € im Zähler des NKV ermittelt und bewertet werden. Bruchrechnung für NKV: Im Nenner also unten im Bruch stehen die geschätzten Kosten (derzeit 38,4 Mio €). Im Zähler müssen dann 134,4 Mio € stehen = NKV 3,5. Man muss dazu wissen, je niedriger im Nenner die Baukosten geschätzt werden, und je höher im Zähler schön gerechnet wird, desto größter ist die Chance als Ergebnis aus dem NKV die notwendige 3 als Ergebnis zu erhalten. Sie ist eine Voraussetzung, um überhaupt in den vordringlichen Bedarf des BVWP 2015 zu kommen. Unglaublich aber wahr. Wahnsinn oder?
Mehr dazu auf der JHV am 27.4.2015 um 19 Uhr Gasthaus Egelseer, Wiesenthau.
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