Soldaten sollen den Fachkräftemangel bekämpfen
2. Arbeitgeberfrühstück des Karrierecenter der Bundeswehr Nürnberg in den Räumen der HWK Oberfranken
Die Handwerkskammer für Oberfranken, die Industrie- und Handelskammer für Oberfranken, die Agentur für Arbeit und das Karrierecenter der Bundeswehr Nürnberg wollen künftig noch enger zusammenarbeiten. Geplant sind Job-Messen, die ausscheidenden Soldaten auf Zeit den Übertritt in die Wirtschaft erleichtern sollen. Dies ist das Ergebnis des zweiten Arbeitgeberfrühstücks zu dem der Berufsförderungsdienst des Karrierecenters der Bundeswehr Nürnberg in die Räume der Handwerkskammer für Oberfranken geladen hatte.
In Nordbayern, in Oberfranken, Unterfranken und der Oberpfalz, verlassen jährlich rund 1.000 Soldaten die Bundeswehr und stehen dem Arbeitsmarkt zur Verfügung.
Der Berufsförderungsdienst (BFD) ist zuständig für die schulische und berufliche Bildung der Soldatinnen und Soldaten. Seine Aufgabe ist es, die ausscheidenden Soldaten auf Zeit erfolgreich in einen Zivilberuf einzugliedern und ihnen die Chance zu einem beruflichen und sozialen Aufstieg mit auf den Weg zu geben.
„Der BFD bietet den ausscheidenden Soldaten bereits während der Wehrdienstzeit interne Maßnahmen an, um vorhandene berufliche Kenntnisse in der Freizeit zu vertiefen und sich weiterzubilden“, so Klaus Jürgen Koch, Leiter des Kundenbereiches des BFD.
„Darüber hinaus, können sich die Soldaten – je nach Länge der Verpflichtung – bis zu drei Mal durch vierwöchige Berufsorientierungspraktika auf die Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt vorbereiten.“ Klaus Jürgen Koch ist auch verantwortlich für die Jobbörse des BFD. Hier können sich sowohl ausscheidende Soldaten, wie auch Firmen eintragen lassen.
„Der bevorstehende Fachkräftemangel löst in der Politik große Sorge aus“, so die Schirmherrin der Veranstaltung, die parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Arbeit und Soziales Anette Kramme MdB. Studien gehen davon aus, dass 2030 etwa 1,5 Millionen Fachkräfte fehlen, bis 2050 sollen es gar 6 bis 8 Millionen sein. „Als Gegenmaßnahme muss es daher Frauen ermöglicht werden, mehr zu arbeiten, ältere Arbeitslose und Migranten müssen in die Berufswelt eingegliedert werden. Darüber hinaus ist es natürlich sehr begrüßenswert, wenn auch ausscheidende Soldaten qualifizierte Arbeitsplätze nicht nur im akademischen Bereich ausfüllen“, so Kramme.
HWK-Hauptgeschäftsführer Thomas Koller wies auf das Interesse des Wirtschaftszweiges Handwerk an ehemaligen Soldaten hin: “Natürlich möchten wir das Potenzial der Bundeswehr für unseren regionalen Arbeitsmarkt nutzen. Die ausscheidenden Soldaten bringen ja nicht nur fachliche Kenntnisse und Fertigkeiten mit, sondern auch die sogenannten Sozialkompetenzen wie Teamfähigkeit, Leistungsfähigkeit unter Stress und Druck und auch Lebens- und Auslandserfahrung.“
Auch Alexandra Prüfer von der IHK betont, dass gerade bei gut ausgebildeten Mitarbeitern mit gewerblich-technischer und kaufmännischer Bildung hoher Bedarf bei Industrie, Handwerk, Handel und Dienstleistungen besteht.
Im Anschluss an das zweite Arbeitgeberfrühstück wurde ein Folgetermin zwischen dem Berufsförderungsdienst der Bundeswehr, der Handwerkskammer, der Industrie- und Handelskammer, der Agentur für Arbeit und dem Zukunftscoach der Stadt Bayreuth zur Ausarbeitung der künftigen Zusammenarbeit vereinbart.
Außerdem werden ausscheidende Soldaten erstmals die Möglichkeit bekommen, auf der Berufsmesse des Handwerks im Oktober in Bayreuth in die verschiedenen Berufsfelder des Handwerks hinein zu schnuppern.
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