Passionskonzert in Pegnitz am 22. März

Am Sonntag, 22. März führt die Kantorei St. Bartholomäus, Kulturhauptpreisträger 2014 des Landkreises Bayreuth in der St. Bartholomäuskirche in Pegnitz „Gethsemane und Golgatha“ von Friedrich Schneider (1786 – 1853) auf.

Tobias B. Freund

Tobias B. Freund

Um 17 Uhr erklingt das Passionsoratorium, das Jesus‘ letzten Weg vom Garten Gethsemane bis zur Kreuzigung auf Golgatha beschreibt und darüber hinaus auf die Auferstehung hinweist. Es singen Eva-Maria Peter, Sopran; Bernadetta Michaldo-Fuhr, Alt; Ewald Bayerschmidt, Tenor und Tobias Freund, Bass sowie die Kantorei St. Bartholomäus. Die Vogtlandphilharmonie Greiz-Reichenbach spielt unter der Leitung von Jörg Fuhr.

Die Musik erklang zuletzt 2013 in Dessau. Die Pegnitzer Aufführung ist damit die zweite deutschlandweit seit mehr als 150 Jahren, nachdem das Werk zu Lebzeiten des Komponisten sehr beliebt gewesen war.

Friedrich Schneider war im 19. Jahrhundert eine der einflussreichsten Persönlichkeiten des Leipziger Musiklebens: er war gleichzeitig Organist der Thomaskirche, Musikdirektor der Operngesellschaft und des Stadttheaters sowie Leiter der Singakademie. Bereits sein zweites Oratorium „Das Weltgericht“ begründete seine überregionale Bekanntheit. Friedrich Schneider erhielt zu Lebzeiten zahllose Ehrungen, unter anderem Ehrendoktorwürden der Universitäten Halle und Leipzig, aber auch internationale Orden und gehörte über 25 musikalischen Vereinigungen an. Dennoch hinterließ er bei seinem Tod seiner Frau einen großen Schuldenberg. „Gethsemane und Golgatha“ entstand 1838, als Schneider Hofkapellmeister und Leiter der Chöre in Dessau war. Zeitgenössische Rezensenten waren von der Aufführung begeistert. Im Wesentlichen teilt sich das Oratorium in vier kurze Abschnitte, ausgehend von Jesu Gebet im Garten Gethsemane über Anklageszene, Gang zur Hinrichtungsstätte und schließlich Jesus‘ letzte Worte am Kreuz. Unterbrochen werden diese durch Gebete von seiner Mutter Maria und Maria Magdalena, der Verspottung durch die römischen Soldaten sowie dem Lobgesang des Johannes als Zeugen. Ursprünglich für den Gottesdienst an Karfreitag gedacht, gelangte das Werk in der Folgezeit auch in die Konzerthäuser und auf die Gesangsfeste, die sich zu dieser Zeit rasch in ganz Deutschland verbreiteten. Musikalisch kommt das etwa 70 Minuten dauernde Werk aus der Zeit Ludwig van Beethovens und bereitet Felix Mendelssohn Bartholdy und Johannes Brahms vor.

Die Sopranistin Eva-Maria Peter ist Dekanatskantorin in Bad Berneck und Thurnau. Nach dem Besuch des musischen Gymnasiums in Straubing begann sie das Kirchenmusikstudium an der Hochschule für evangelische Kirchenmusik in Bayreuth. Dieses Kirchenmusikstudium zur B-Kirchenmusikerin schloss sie dort im Jahr 2010 ab. Ein Aufbaustudiengang zur Diplommusiklehrerin im Fach Blockflöte und ein Aufbaustudiengang im Fach Dirigieren rundeten musikalische Ausbildung ab. 2012 war sie im Praxisjahr für Kirchenmusiker in München an der Christuskirche bei KMD Andreas Hantke.

Bernadetta Michaldo-Fuhr studierte Orgel an den Musikhochschulen in Krakau, Trossingen und Esslingen. Sie wirkte als Altistin bei zahlreichen Konzerten der Kantorei St. Bartholomäus mit und konzertiert vor allem in Deutschland und Polen. Dabei tritt sie sowohl als Sängerin, Organistin und Duopartnerin an der Orgel zusammen mit ihrem Mann auf. Eine gemeinsame CD-Aufnahme dokumentiert diese Zusammenarbeit. Sie ist als Gesangs- und Klavierpädagogin tätig. Mitwirkungen bei Fernsehgottesdiensten und Rundfunksendungen runden ihre Tätigkeit ab.

Ewald Bayerschmidt war von 1975 bis 1977 Mitglied des Windsbacher Knabenchores. Er studierte Gesang an der Musikhochschule Würzburg und war Preisträger beim Gesangswettbewerb der Staatsoper Budapest. Meisterkurse bei Charlotte Lehmann, Anna Reynolds, Peter Schreier und Norman Shetler ergänzten seine Ausbildung. Als Solist und Chorsänger war er an den Theatern in Braunschweig, Ulm, aber auch in England und Frankreich tätig.

Tobias B. Freund aus Wendelstein bei Nürnberg studierte zunächst Lehramt am Gymnasium mit den Fächern Musik, Geografie und Beratungslehrer an der LMU und der Musikhochschule München und schloss dieses Studium im Herbst 2008 mit dem 1. Staatsexamen mit dem Schwerpunkt Gesang ab (bei Prof. Henriette Meyer-Ravenstein und Prof. Thomas Gropper). Anschließend studierte er Gesang in der Klasse von Prof. Arno Leicht an der Musikhochschule Nürnberg und beendete im Juli 2012 sein Studium als Diplomsänger für Oper, Oratorium und Lied.

Sängerische Erfahrung konnte er in zahlreichen Konzerten als Solist sammeln u.a. mit dem Ansbacher Kammerorchester, dem Oettinger Bachorchester, dem Bach-Collegium Nürnberg, der Philharmonie Greiz-Reichenbach und Bell`Arte Salzburg. Seine musikalischen Studien vertiefte er außerdem bei Meisterkursen mit Ruth Ziesak, Henriette Meyer-Ravenstein, Konrad Jarnot, Ulrich Eisenlohr, Helmuth Deutsch, und Andreas Staier.

Neben Gesang widmet sich Tobias B. Freund auch der Stimmbildung und Chorleitung in St. Bartholomäus in Nürnberg. Er erteilt Unterrichtet in Gesang/Stimmbildung (einzeln und für Chöre), Klarinette und Saxophon. Außerdem war er Stimmbildner für die C-Kirchenmusikerausbildung im Erzbistum Bamberg und vom Wintersemester 2011/2012 bis einschließlich Wintersemester 2012/2013 Dozent für Stimmbildung und Sprecherziehung an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen. Tobias B. Freund ist Richard-Wagner-Stipendiat 2011.

Die Kantorei St. Bartholomäus wurde 2014 mit dem Kulturhauptpreis des Landkreises Bayreuth ausgezeichnet.

Eintrittskarten gibt es im Vorverkauf im Schreibwarengeschäft Wöckel, Telefon 09241-5771 und an der Abendkasse.