Ostertournee des Jugendsymphonieorchesters Oberfranken

Konzertmeisterin Sornitza Baharova

Konzertmeisterin Sornitza Baharova

Nach dem Jubiläumsjahr zum 30. Geburtstag des Jugendsymphonieorchesters Oberfranken geht der renommierte Klangkörper auch in diesem Jahr wieder auf eine Ostertournee durch den Regierungsbezirk. Dirigent Till Fabian Weser und der Bezirk Oberfranken als Träger haben dazu ein Programm zusammengestellt, das diesmal nach Russland und in die Traumwelt von 1001 Nacht führen wird. Auf dem Programm stehen die Festliche Ouvertüre von Dimitri Schostakowitsch, das Violinkonzert Nr. 1, D-Dur op. 19 von Sergej Prokofieff und die sinfonische Suite „Scheherazade“ von Nikolai Rimsky-Korsakoff.

Konzertmeisterin und Solistin beim Violinkonzert von Dimitri Schostakowitsch ist diesmal Sornitza Baharova. Sie war selbst von 1997 bis 2004 Mitglied im Symphonieorchester Oberfranken und startete von hier aus eine Karriere als Profimusikerin. Zuletzt war Sornitza Baharova als erste Konzertmeisterin des Philharmonischen Staatsorchesters Mainz tätig, mittlerweile ist sie festes Mitglied der Staatsphilharmonie Nürnberg. Wir sprachen mit ihr über ihre Erinnerungen an das Jugendsymphonieorchester, über das Violinkonzert von Prokofieff und ihre Beziehungen zu Oberfranken.

„Viel Spaß, wenig Schlaf“: Interview mit Sornitza Baharova

Sehr geehrte Frau Baharova, Sie gehörten dem Jugendsymphonieorchester Oberfranken von 1997 bis 2004 an, welche Erinnerungen haben Sie an diese Zeit?

„Es sind wunderbare Erinnerungen an tolle Musik, viele Proben, Freundschaften, die teilweise bis heute gehalten haben, viel Spaß, wenig Schlaf und eine nette Atmosphäre.“

Sie waren danach unter anderem Konzertmeisterin des Philharmonischen Staatsorchesters Mainz und sind mittlerweile festes Mitglied der Staatsphilharmonie Nürnberg. Welchen Einfluss hatte das Jugendsymphonieorchester Oberfranken auf ihre musikalische Karriere?

„Im JSO habe ich schon früh Erfahrungen als Konzertmeisterin und Solistin sammeln dürfen, die mir in meiner heutigen Tätigkeit zugute kommen. Es ist wichtig, dass man schon zu Beginn der musikalischen Ausbildung verschiedene Bereiche des Musizierens kennenlernt. Nicht nur das Spielen und Üben alleine lässt einen instrumental besser werden, sondern auch das im Musizieren im Ensemble, was sehr motivierend ist, Spaß macht und sich auch sehr positiv auf das solistische Spiel auswirkt. Ein Orchester ist ein komplexes soziales Gebilde, in dem jeder Einzelne seine Funktion kennen muss, flexibel sein muss und ein Feingefühl dafür entwickeln sollte, wann er wichtig ist und wann er anderen den Vortritt lassen muss. Das ist in jedem Orchester gleich, egal ob Profi oder nicht und je früher man das lernt umso besser kann man sich später, auch in anderen Bereichen integrieren.“

Sie haben schon im vergangenen Jahr als Dozentin die Probenarbeit des Jugendsymphonieorchesters vor Ort begleitet, worin liegt für Sie der Reiz dieser Lehrtätigkeit?

„Es ist schön jungen Leuten die Freude am Orchesterspielen weiterzugeben. Gerade in den Streichern, wo ja alle dieselbe Stimme spielen ist es wichtig zu vermitteln, dass nur wenn alle an einem Strang ziehen das Ergebnis gut wird. Da geht es wieder um die vorher angesprochene Dosis von Geben, Nehmen und Feingefühl.“

Sie werden in diesem Jahr nicht nur als Dozentin und als Konzertmeisterin mitwirken, sondern auch als Solistin im 1. Violinkonzert von Sergej Prokofieff. Warum haben Sie sich für dieses Werk entschieden?

„Einerseits passt es zum russischen Thema des Programms. Auf der anderen Seite ist es ein Werk voller Gegensätze, virtuos und trotzdem sehr lyrisch, zart, aber auch wild und rhythmisch- militärisch. Es ist voller Klangeffekte in dem so viele verschiedene Farben und Stimmungen beschrieben werden, fast wie in einer Märchenwelt. Als eines der schönsten Violinkonzerte des 20. Jahrhundert ist es ein tolles Werk, um auch junge Menschen mit der Musik der klassischen Moderne vertraut zu machen.“

Welche persönlichen Beziehungen haben Sie noch zu Oberfranken?

„Ich besuche gerne meine Eltern und Schulfreunde in Hof. Da ich jetzt auch geographisch wieder näher gerückt bin, versuche ich auch die musikalischen Beziehungen wieder zu stärken.“

Was würden Sie begabten jungen Leuten raten, die den Wunsch haben, die Musik zu ihrem Beruf zu machen?

„Stellt euch auf einen harten Wettbewerb ein, aber vergesst nie, dass es ein großes Privileg ist einen Beruf zu haben, den man liebt!“

Weitere Information: www.jso-oberfranken.de oder auf Facebook unter www.facebook.com/Jugendsymphonieorchester.

Die Konzerte des Jugendsymphonieorchesters Oberfranken unter Till Fabian Weser 2015:

  • 04. April 2015, (Karsamstag), Naila, Frankenhalle, 18 Uhr
  • 05. April 2015, (Ostersonntag), Bad Rodach, Gerold-Strobel-Halle, 17.30 Uhr
  • 06. April 2015, (Ostermontag), Stegaurach Aurachtalhalle, 17.30 Uhr