Grüne und Unabhängige: Ein kommunales Wildtierverbot für Bayreuth
Grüne und Unabhängige im Bayreuther Stadtrat: Tim Pargent beantragt ein Wildtierverbot für Zirkusse, die auf städtischem Gelände gastieren. Artgerechte Haltung von Wildtieren muss auch in Bayreuth Vorrang vor wirtschaftlichen Interessen der Zirkusbetriebe erhalten.
Kein Tiger springt freiwillig durch einen brennenden Reifen, kein Bär fährt von sich aus Motorrad. Für die betroffenen Tiere ist das Zirkusleben alles andere als ein Vergnügen. Manege und Käfig sind kein artgerechter Lebensraum für Wildtiere. Außerdem werden immer wieder grausame Dressurmethoden und inakzeptable Haltungsbedingungen aufgedeckt. „Wildtiere stellen hohe Anforderungen an ihre Unterbringung und Beschäftigung, an den Bewegungsraum und den Transport. Fahrende Unternehmen, die auch regelmäßig am Bayreuther Volksfestplatz gastieren, können das in der Regel nicht gewährleisten“, stellt Grünen-Stadtrat Tim Pargent fest und hat deshalb den Antrag auf ein kommunales Wildtierverbot gestellt. „In Zukunft sollen nur noch Zirkusbetriebe auf städtischem Gelände gastieren dürfen, die keine Wildtiere, wie Elefanten, Flusspferde oder Löwen, mitführen. Damit hat für uns Grüne und Unabhängige das Wohl der Tiere absoluten Vorrang gegenüber den wirtschaftlichen Interesse von Zirkussen“, so Pargent weiter.
Bereits 19 Europäische Länder besitzen ein nationales Wildtierverbot und auch Großbritannien steht vor der Verabschiedung entsprechender Gesetze. Eine erst kürzlich durchgeführte Studie im Auftrag des ZDF-Magazins „frontal21“ hat ergeben, dass sich auch in Deutschland eine Mehrheit der Bevölkerung gegen Wildtiere im Zirkus ausspricht. Da die Bundesregierung aus unerfindlichen Gründen keinen Handlungsbedarf sieht und die Entschließung des Bundesrates aus dem Jahr 2011 ignoriert, nehmen verschiedene Städte im Bundesgebiet (u.a. Köln, Potsdam, Worms, Speyer, Heidelberg, Schwerin) ein Wildtierverbot in Zirkussen selbst in die Hand. Und auch in Bayern gibt es erste Städte. So hat neben Neuburg a.d. Donau und München die Stadt Erding am 25. Juni 2013 durch einen einstimmigen Beschluss des Stadtrates die Mitführung von Wildtieren untersagt. Dieses Vorgehen wurde auch durch das Verwaltungsgericht München am 6. August 2014 (bisher in erster Instanz) bestätigt (https://openjur.de/u/728811.html). Deshalb führt Stadtrat Tim Pargent abschließend aus: „Da ein Wildtierverbot auf städtischem Gelände ganz offensichtlich auch Bestand vor dem bayerischen Verwaltungsgericht hat, sollte dem Bayreuther Stadtrat nichts im Wege stehen, sich in die gute Gesellschaft von anderen Städten und Ländern zu begeben, die bereits jetzt mit allen Möglichkeiten für das Wohl von Wildtieren eintreten.“
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